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1520 - Geschäfte mit Topsid

Titel: 1520 - Geschäfte mit Topsid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bemannten sie mit all den Idealisten und Träumern, die ihnen hier und auf den anderen kartanischen Welten im Wege waren. Soll ich weitererzählen?"
    „Ja!" rief Can-Tang-W’u. „Nein!" donnerte Mei-Mei-H’ar und sprang auf. „Kein Wort mehr!"
    „Sie werden es trotzdem erfahren", versicherte Dao-Lin-H’ay. „Es steht alles in den Unterlagen über das Wrack, das da draußen um diesen schönen Planeten kreist."
    „Meinetwegen sollen sie es erfahren!" fauchte Mei-Mei-H’ar, die wohl ahnte, daß es sich jetzt nicht mehr umgehen ließ, die beiden männlichen Mitglieder des Rates auch über diesen wenig ruhmvollen Abschnitt der kartanischen Geschichte zu informieren. „Aber nur diese beiden - nicht die da draußen."
    „Die da draußen sind auch Kartanin", gab Dao-Lin zu bedenken. „Es ist auch ihre Geschichte.
    Und da ihr es ihnen nicht sagen wollt, werde ich es wohl sein, die dafür sorgen muß, daß sie die Wahrheit erfahren. Ich finde, es gibt zu diesem Zweck nichts Besseres als einen Augenzeugenbericht in den Medien. Also werde ich Ernst Ellert bitten, daß er ..."
    Tekener wußte nicht, ob sie noch weitersprach - er konnte sie nicht mehr hören Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er so aufgeregte Kartanin erlebt. Sie waren vom Podest herunter, bevor er noch bewußt bemerkte, daß sie sich erhoben hatten. Sie fauchten, schrien, zischten Dao-Lin-H’ay nieder. Selbst die beiden männlichen Mitglieder des Rates beteiligten sich an dem Spektakel: Sie hatten offenbar bereits genug gehört, um zu ahnen, welche Folgen Dao-Lin-H’ays Vorhaben nach sich ziehen mußte.
    Sehr hoheitsvoll wirkten sie jetzt nicht, eher furchterregend, wie eine ganze Gruppe aufgebrachter Tiger.
    Tekener fürchtete für einen Augenblick allen Ernstes, daß sie zu fünft über die ehemalige Voica herfallen und sie zerfleischen würden.
    Er fühlte sich hilflos, denn er wußte, daß er ihr nicht helfen konnte.
    Er hatte noch nicht einmal einen Paralysator bei sich. In den Ratssaal durften keine Waffen mitgebracht werden.
    Tekener fragte sich, welchen Nutzen dieses Waffenverbot hatte, solange man den Kartanin nicht auch die Krallen und Zähne abnahm, sobald sie durch diese geheiligten Pforten traten.
    So plötzlich, wie es begonnen hatte, war es auch wieder vorbei. Dao-Lin-H’ay tauchte völlig unbeschädigt aus dem Gewühl auf. Ihr war natürlich nichts passiert.
    Sie lächelte sogar.
    Wenn man einen Außenstehenden in diesem Augenblick gefragt hätte, wer in dieser Gruppe dort vorne eine Hohe Frau war, hätte jeder auf Dao-Lin-H’ay gezeigt. Die anderen hätten nicht eine einzige Stimme für sich verbuchen können. „Ich gehe davon aus, daß der Antrag hiermit angenommen wurde", sagte sie gelassen. „Er ist angenommen!" fauchte Mei-Mei-H’ar.
    Nan-Dar-Sh’ou und Ter-Diu-M’en sahen zwar nicht sehr zustimmend drein, aber sie beschränkten sich darauf, die Krallen zu zeigen. „Die Terraner werden von zwei Raumschiffen begleitet", fuhr Dao-Lin-H’ay fort. „Ihr werdet dafür sorgen, daß genügend Fachpersonal an Bord ist."
    „Ein Schiff ist genug!" knurrte Nan-Dar-Sh’ou. „Wozu denn zwei?"
    „Weil ich es so will!" erwiderte Dao-Lin-H’ay scharf.
    Und damit war die Diskussion beendet.
     
    8.
     
    „Was wird hier eigentlich gespielt?" fragte Ronald Tekener ärgerlich. „Nichts", erwiderte Dao-Lin-H’ay lakonisch. „Das kannst du einem anderen erzählen, aber nicht mir! Dieser Teng-Ciao-L’ung hat Angst. Und zwar vor dir und vor mir. Ich möchte wissen, warum."
    „Bist du sicher, daß du dir da nicht zuviel einbildest? Teng-Ciao-L’ung kann dich doch nie zuvor gesehen haben! Ich glaube nicht, daß der sich jemals weiter als hundert Lichtjahre von seinem warmen Bett entfernt hat.
    Er ist alles andere als ein Eroberer."
    „Eben drum. Warum hat ein solcher Kartanin eine so tödliche Angst vor dir, daß er es wagt, sich gegen die Hohen Frauen zu stellen?"
    „Ich habe nicht gesagt, daß er dumm ist."
    „Er hat es nicht aus Einsicht getan. Er hatte Angst, daß du etwas über ihn erzählen könntest. Du weißt etwas über ihn!"
    „Eine gewisse Nikki Frickel", sagte Dao-Lin-H’ay gedehnt, „hat mir einmal empfohlen, die Finger von allem zu lassen, was mit der Einschätzung und Beurteilung menschlicher Emotionen zu tun hat. Ich fürchte, du solltest es mit den kartanischen Eigenarten genauso halten. Du weißt zu wenig über mein Volk."
    Ronald Tekener hatte schon ganz andere Abfuhren erlebt und nahm es gelassen.
    Er

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