Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

1521 - Der nächste bist du, Sinclair!

Titel: 1521 - Der nächste bist du, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das habe ich jetzt gebraucht. Es ist sowieso alles egal.«
    »Das verstehe ich.«
    Er sah mich wieder an und krauste dabei die Stirn. »Und Sie sind wirklich dieser John Sinclair?«
    »Ich kann es nicht ändern.«
    »Ja, ich weiß. Sie hat immer wieder nach Ihnen gefragt, und der Patron kannte Sie nicht. Er hat sie angefleht, ihn doch am Leben zu lassen, doch sie kannte keine Gnade, weil er ihr keine Antwort geben konnte. Jedenfalls nicht die richtige. Da hat sie einfach zugeschlagen. Gnadenlos.« Er schüttelte den Kopf, und ich ließ ihm Zeit, sich wieder zu fangen.
    Dann fragte ich: »Hat diese Frau gesagt, weshalb sie mich sucht?«
    »Nein, nicht so richtig.«
    »Und wie dann?«
    »Sie meinte, dass Sie hier sein müssten. Ja, sie würde Sie von früher her kennen.«
    Jetzt war ich überrascht. »Von früher her? Das verstehe ich nicht. Wirklich nicht.«
    »Aber es ist so. Ich habe mich nicht verhört, und ich kenne auch den Namen der Frau.«
    Ich zuckte zusammen, aber nur innerlich. »Und? Wie heißt die Mörderin?«
    »Sie nannte sich Leonore.«
    Jetzt wusste ich Bescheid und kam trotzdem nicht weiter, denn jemand mit diesem Namen war mir noch nicht untergekommen. Auch wenn ich mir den Kopf zerbrach, ich hatte keine Ahnung, gab mir aber trotzdem fast eine Minute, um dann den Kopf zu schütteln.
    »Sie kennen sie nicht, Mr Sinclair?«
    »Nein.«
    »Aber sie heißt so.«
    »Das glaube ich Ihnen gern. Ich frage mich nur, was sie von mir will.«
    »Bestimmt will Leonore Sie töten. Davon gehe ich aus. Sie steckte voller Hass, und sie hat einfach einen Unschuldigen getötet, und ich muss keine Ratte mehr suchen.«
    »Bitte?«
    »Das hat mir das Leben gerettet.«
    »Wieso?«
    Er erzählte es mir, und ich sagte ihm, dass er großes Glück gehabt hatte.
    Den Namen Leonore wurde ich einfach nicht los. Es war schade, dass ich den Nachnamen nicht kannte, aber auch der Vorname war recht selten und hörte sich schon altertümlich an. So einen vergaß man eigentlich nicht, aber ich fand in meinem Gedächtnis auch bei gründlichen Überlegungen keine Spur, die mich weitergebracht hätte.
    »Ja, so ist es gewesen«, murmelte Enrico, »und mein Leben ist jetzt auch kaputt.«
    »Nein, so dürfen Sie nicht denken. Sie werden bestimmt einen neuen Job finden.«
    »Meinen Sie?«
    »Aber fest.«
    »Keine Ahnung, Sir, keine Ahnung.«
    »Da fällt mir noch etwas ein. Ich habe gehört, dass hier in der Nähe ein mittelalterlicher Markt aufgebaut worden ist, wo sich die Fans dieser Zeit treffen. Könnten Sie sich vorstellen, dass die Mörderin in diesen Rahmen passt?«
    »Ja, das kann ich. Sie war ja auch altertümlich gekleidet. Und Waffen haben sie da auch.«
    »Ah, Sie kennen sich aus?«
    »Ich war mal da.«
    »Aber diese Leonore haben Sie nicht gesehen - oder?«
    »Nein. Bei diesen Festen wird auch nicht getötet. Es kann bei dem einen oder anderen zu leichten Blessuren kommen, das ist aber auch alles. Aber ich bin kein Freund dieser Märkte. Mir schmeckt das Essen da nicht so gut, wenn Sie verstehen.«
    »Wohnen Sie hier im Haus?«, fragte ich ihn.
    »Ja, ganz oben. Aber nicht mehr lange. Ich kann hier nicht mehr leben, wo man jemanden umgebracht hat, ehrlich nicht.«
    »Verstehe ich.«
    »Aber ich gehe trotzdem hoch. Morgen rufe ich einen Cousin an und frage ihn, ob er mich aufnehmen wird.«
    »Die Idee ist gut.« Ich wollte noch von ihm wissen, ob er gesehen hatte, wo die Mörderin hingegangen war, aber da musste er passen.
    Er drehte den Kopf nach rechts und sagte: »Sie ging durch die Tür. Es war ja schon dunkel, und ich war völlig von der Rolle.«
    »Verständlich.« Ich stellte eine weitere Frage: »Nehmen wir mal an, dass diese Leonore nicht von diesem Mittelalter-Markt gekommen ist. Wo könnte sie sich sonst versteckt halten? Ich gehe mal davon aus, dass sie kein Auto gehabt hat.«
    Enrico überlegte kurz. »Meinen Sie, dass sie hier in der Umgebung lebt?«
    »Wenn ja, wo?«
    »Bestimmt nicht in einem der Dörfer.«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht. Dann müsste sie einen anderen Unterschlupf haben, und ich frage mich, wo der sich wohl befinden könnte.«
    »Das weiß ich nicht.«
    So wollte ich das nicht stehen lassen. »Kennen Sie sich denn nicht hier aus?«
    »Nicht besonders. Wenn ich meinen freien Tag habe, fahre ich nach London hinein. Hier ist nicht nur der Hund begraben, sondern die Katze gleich mit.«
    »Ja, das konnte ich sehen.«
    »Deshalb kenne ich mich hier nicht aus. Das wissen unsere Gäste besser, die

Weitere Kostenlose Bücher