Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1522 - Teuflische Gespielinnen

1522 - Teuflische Gespielinnen

Titel: 1522 - Teuflische Gespielinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zurückkehrte. Den Bademantel hatte er nicht abgelegt, aber er hatte etwas mitgebracht. Er drückte mir einen flachen Schlüssel in die Hand.
    »Damit können Sie in Almas Wohnung, Mister.«
    »Oh, das ist…«
    »Ja«, sagte seine Frau, »mein Mann und ich waren mit Alma recht vertraut. Sie hat auch einen Schlüssel von unserer Wohnung.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Und seien Sie vorsichtig.«
    Den Ratschlag würde ich befolgen.
    Ich hatte bewusst nichts von diesem angeblichen Teufel erwähnt, aber dass es ihn gab, daran zweifelte ich nicht mehr.
    Ich ging auf die breite Treppe mit den Steinstufen zu und schaltete nicht das Licht ein. Die anderen Mieter schliefen tief und fest. Keiner hatte seine Wohnung verlassen, und ich bewegte mich mit möglichst lautlosen Schritten hinauf bis in die zweite Etage, in der es nur zwei Wohnungstüren gab.
    Ich blieb vor der ersten Tür stehen und holte meine Leuchte hervor. Der Strahl traf auf ein Messingschild mit dem Namen Alma Sorvino.
    Bevor ich die Lampe wieder verschwinden ließ, leuchtete ich für einen Moment das Schloss an und schob den flachen Schlüssel hinein. Eine Drehung reichte aus.
    Behutsam schob ich die Tür nach innen und betrat eine dunkle Wohnung, die sehr geräumig war, wie eben üblich in diesen alten Bauten. Hier konnte man sich noch bewegen, hier hatten die Menschen Platz.
    Der Geruch von alten Möbeln wehte gegen meine Nase. Es roch zudem nach Politur und Putzmitteln, aber innerhalb des Flurs brannte kein Licht.
    Es gab nur einen Raum, in dem es heller war, und zwar jenen, zu dem das bewusste Fenster gehörte, aus dem die Frau gesprungen oder geworfen worden war.
    Die Tür, die ich öffnen musste, lag mir gegenüber. Es war ein Kinderspiel, dort hinzugehen. Dass ich es nicht tat, lag daran, dass sich mein Kreuz erwärmte und ich diesen Wärmestoß auf der Haut spürte.
    Plötzlich war mir der Teufel ganz nah!
    Das galt natürlich nur im übertragenen Sinne, aber es standfest, dass sich etwas in dieser Wohnung befinden musste, vor dem mein Kreuz mich gewarnt hatte.
    Etwas Böses, etwas, das auf der schwarzmagischen Seite stand. Ich wartete ab. Meine Spannung stieg. Das Zimmer lockte weiterhin. Jetzt stellte ich mir die Frage, ob sich der Grund für die Erwärmung des Kreuzes in diesem Raum aufhielt oder irgendwo sonst in der Wohnung.
    Sicherheitshalber holte ich die Beretta hervor. Auf leisen Sohlen ging ich vor. Den Atem hatte ich so weit wie möglich reduziert. Ich achtete auf jedes fremde Geräusch.
    Es gab keines. Die Geräusche, die entstanden, stammten einzig und allein von mir. Aber auch von der Tür, die ich mit der Fußspitze auftrat, sodass sie nach innen schwang.
    Vor mir lag das bewusste Zimmer.
    Es war heller hier, aber ich sah die Lichtquelle nicht, die sich im toten Winkel hinter der Tür befand. Das Licht reichte aus, um mich orientieren zu können.
    Auf dem Tisch stand eine leere Flasche Wein. Einige Kippen lagen in einem Ascher. Ich entdeckte ein Fernglas auf dem Tisch und schaute natürlich zum Fenster hin, dessen Scheibe zerstört war. Da es draußen recht windstill war, wehte mir keine kühle Nachtluft entgegen.
    Ich war einige Sekunden lang in Deckung der Tür stehen geblieben. Die Wärme auf meiner Brust, abgegeben vom Kreuz, war nicht verschwunden. Ich schlich nach vorn und war darauf gefasst, dass jemand erscheinen würde. Aber man griff mich nicht an. Es konnte natürlich sein, dass jemand im toten Winkel rechts von mir hinter der Tür lauerte.
    Ich gab der Tür den nötigen Schwung, damit sie gegen die Wand prallte, aber es gab dort kein Hindernis. Durch den Gegendruck schwang sie wieder zurück.
    Im Raum hielt sich also keine zweite Person auf, aber das Kreuz hatte sich auch nicht geirrt. Etwas musste sich hier in der Wohnung befinden.
    Vielleicht in einem anderen Raum, den ich mir noch vornehmen würde.
    Ich erreichte den Tisch. Der Geruch von Wein drang in meine Nase. Bis zum Fenster war es nicht weit. Von unten hörte ich Stimmen. Dort hatten sich inzwischen einige Menschen angesammelt.
    Automatisch glitt mein Blick nach draußen, und er blieb auch in der gleichen Höhe. So erfasste ich auch das Fenster auf der anderen Straßenseite, das diesem hier direkt gegenüber lag.
    Dahinter war eine Bewegung zu sehen. Ich war mir nicht sicher, aber es konnte sich dabei um zwei Personen handeln.
    Waren sie vielleicht Zeugen gewesen?
    Bei diesem Gedanken blieb es, denn hinter mir passierte etwas. Der Laut war nicht zu identifizieren: Für

Weitere Kostenlose Bücher