1522 - Teuflische Gespielinnen
Alma stöhnte vor Lust und Freude auf…
***
»Der Teufel bewegt sich durch das Westend. Ich habe schon öfter Beschwerden und Meldungen bekommen und denke, dass Sie der Sache mal nachgehen sollten.«
Sir James Powell hatte uns angesprochen und Suko und mir dabei direkt in die Gesichter geschaut.
Mein Freund und Kollege hatte seinen Urlaub hinter sich, der sehr schön gewesen war. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Shao hatte er es sich in Italien zehn Tage lang gut gehen lassen, aber jetzt rief wieder die Pflicht.
Wir saßen nicht grundlos im Büro unseres Chefs, und das am frühen Abend, wo die normale Dienstzeit vorbei war.
»Welcher Teufel?«, fragte ich.
Sir James hob die Schultern. »Das ist schwer zu sagen. Ich muss mich da auf Zeugen verlassen, die wiederum an einen Politiker herangetreten sind, der mich dann gebeten hat, zwei Beamte abzustellen, die sich mal im Westend umschauen.«
»Sollen wir einen Typen suchen, der sich verkleidet hat?«
»Ich weiß es nicht, John.«
Suko fragte: »Ist denn etwas passiert? Hat dieser Teufel Spuren hinterlassen? Gab es Tote oder Verletzte?«
»Es gab die Angst.«
»Die haben viele.«
»Ich weiß, Suko. In diesem Fall haben sie Angst vor dieser Erscheinung, die hin und wieder erschien, als wäre sie der Hölle entstiegen.«
»Haben Sie denn eine Beschreibung?«
Wir sahen unserem Chef an, dass er sich alles andere als wohl in seiner Haut fühlte. »Nur eine unbedeutende. Es wurde von einem hässlichen Gesicht gesprochen, in dem sich die reine Bosheit gezeigt hätte. Ich weiß, dass es schwer ist, mit diesen vagen Angaben etwas zu erreichen, aber ich habe zugestimmt.«
Ich wollte wissen, was mit den normalen Streifenpolizisten los war. »Sind die nicht alarmiert worden?«
»Nicht so wie Sie beide. Es passt mir selbst nicht, aber dieser Teufel soll durch die Straßen schleichen und sich Menschen zeigen. Er kommt heimlich in der Nacht, er spricht die Leute an und erklärt ihnen, dass sie bereits für die Hölle ausgewählt worden sind. Aber er tut nichts. Er nimmt sie nicht mit, er hat nur gedroht.«
Suko und ich schauten uns an. Das war kein Job, der uns begeistern konnte.
»Wann soll es denn losgehen?«, fragte ich.
Sir James gab noch keine Antwort, und mein Gefühl sagte mir, dass wir nichts Gutes zu erwarten hatten.
»Ich habe an die folgende Nacht gedacht.«
Zwar hatte ich damit gerechnet, aber es verschlug mir trotzdem die Sprache.
»Also jetzt?«
Sir James wand sich. »Ja, ich kann es auch nicht ändern. Fahren oder gehen Sie Patrouille. Ich glaube ja auch nicht, dass etwas daran ist, aber manchmal muss man eben Zugeständnisse machen, weil man von den anderen auch manchmal etwas Entgegenkommen braucht.«
Zum Glück lief es nicht alle Tage so, und ich stimmte mit einem knappen Nicken zu.
»Dann werden wir uns mal umsehen, aber mehr als diese ungenaue Beschreibung haben Sie wohl nicht?«
»Nein, ein übler Kerl, ein Teufel, der den Menschen Angst macht und sie in Schrecken versetzt. So ist es. Ich weiß nicht, ob etwas Schlimmes passiert ist. Das kann durchaus sein, muss aber nicht. Es können Dinge passiert sein, die niemand gemeldet hat und so weiter. Jedenfalls haben die Menschen Angst. Einige trauen sich nicht mehr auf die Straße, und das sind meist die Frauen.«
»Wurden sie angegriffen?«
»Ja und nein. Niemand weiß Genaues, auch die uniformierten Kollegen nicht.«
»Welche Meinung haben Sie denn persönlich, Sir?«, erkundigte sich Suko mit einem Lächeln.
Der Superintendent hob die Schultern. »Ich weiß nicht genau, wie ich es ausdrücken soll, aber ich halte alles für übertrieben.«
Ich schüttelte den Kopf und sagte: »Ein toller Job.«
»Ihren Sarkasmus kann ich verstehen, John.«
»Wie viele Nächte sollen wir uns denn um die Ohren hauen?«
»Versuchen Sie es zunächst mal mit einer.«
»Gut, und die liegt ja jetzt vor uns.«
»Genau.«
Es passte unserem Chef nicht, das sahen wir an seinem säuerlichen Gesichtsausdruck.
Aber es ging nun mal nicht anders, wir mussten in den sauren Apfel beißen. Bevor wir uns erhoben, fügte Sir James noch eine Entschuldigung hinzu und erklärte uns dann, wo der angebliche Teufel die Gegend unsicher gemacht hatte.
Danach waren wir dann endgültig entlassen und trollten uns in unser Büro.
Unsere Assistentin Glenda Perkins hatte schon Feierabend gemacht.
Die beiden Räume kamen uns verlassen vor. Die gute Seele fehlte eben.
Es hatte keinen Sinn, wenn wir erst nach Hause fuhren.
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