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1522 - Teuflische Gespielinnen

1522 - Teuflische Gespielinnen

Titel: 1522 - Teuflische Gespielinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich war er so etwas wie eine Warnung.
    Ich fuhr nicht herum, sondern duckte mich und drehte meinen Körper zur Seite. Das war mein Glück. Der Schlag traf weder meinen Nacken noch den Kopf. Nur mein Rücken wurde in Mitleidenschaft gezogen. Ich taumelte durch den Druck nach vorn. Es trieb mich auf das offene Fenster zu, wobei ich den Überblick verlor und nur daran dachte, dass mich ein zweiter Schlag durchaus auf die Straße katapultieren könnte.
    Ich reagierte genau richtig, ließ mich in die Knie sacken und merkte wie nebenbei, dass ich kaum noch Luft bekam.
    Aber ich drehte mich trotzdem um und zielte mit der Beretta in Richtung Tür.
    Keine Gestalt, nichts. Ich schien von einem Phantom angegriffen worden zu sein, das sich sofort nach seiner Attacke wieder zurückgezogen hatte.
    Verdammt, man hatte es mal wieder trotz meiner Vorsicht geschafft, mich reinzulegen. Ich spürte eine große Wut in mir hochsteigen und wäre am liebsten sofort losgerannt, aber mein höllisch schmerzender Rücken ließ es nicht zu.
    Zwar kam ich wieder auf die Beine, nur hatte ich noch immer Probleme beim Luftholen. Jeder Atemzug verstärkte die Schmerzen noch.
    Ich schloss die Augen. Die Waffe steckte ich wieder weg, denn ich glaubte nicht mehr daran, dass ich sie noch brauchte. Dann verließ ich das Zimmer und schaltete erst mal das normale Licht in der Wohnung an. Danach durchsuchte ich die vier Zimmer und stellte fest, dass sie alle leer waren, was mich wiederum freute.
    Mit der Atmung klappte es wieder besser, und so ging ich zurück in das Zimmer mit dem zerstörten Fenster. Die leere Flasche Wein war für mich uninteressant, aber ein anderer Gegenstand zog meine Aufmerksamkeit auf mich.
    Warum lag hier das Fernglas?
    Eigentlich war es müßig, darauf eine Antwort zu suchen. Sie lag einfach auf der Hand. Diese Alma Sorvino hatte sich die Zeit damit vertrieben, durch das Glas in die Wohnungen fremder Menschen zu schauen, um zu sehen, was sich dort abspielte. Man konnte sie als eine Spannerin bezeichnen.
    Ich drehte mich wieder dem Fenster zu und hielt das Glas in der Hand.
    Wenig später regulierte ich die Optik für meine Augen und schaute nach draußen. Natürlich war es die gegenüberliegende Straßenseite, die meinen Blick anzog. Ich sah auch das erleuchtete Fenster recht deutlich und innerhalb des Ausschnitts die beiden Frauen. Sie standen nicht dicht am Fenster, sie hatten sich etwas seitlich hingestellt und waren nur halb zu sehen.
    Ich wunderte mich etwas über ihr Verhalten, denn die Menschen, die in den anderen Fenstern zu sehen waren, zeigten sich offen.
    Es war nicht mehr zu übersehen und zu überhören, dass sich in dieser Straße etwas getan hatte.
    Suko hatte die Kollegen von der Mordkommission und der Spurensicherung alarmiert. Auf den Dächern ihrer Fahrzeuge drehten sich die Lichter und verwandelten die Straße in einen Geistertunnel.
    Ich nahm wieder das Glas hoch und schaute auf das Fenster auf der anderen Straßenseite. Jetzt war nichts mehr von den Personen zu sehen. Ich wusste jetzt, dass es zwei Frauen waren, die dort lebten.
    Hatte ihnen das Interesse der Alma Sorvino gegolten? Durchaus möglich, aber warum hätte sie das tun sollen? Ich konnte mir keinen Grund dafür vorstellen.
    Aber es konnte durchaus etwas gegeben haben, für das sich die Frau interessiert hatte, aber das alles wollte ich erst mal zurückstellen.
    Ich warf noch einen letzten Blick hinüber in die Wohnung der beiden Frauen. Diesmal ging es mir nicht um sie, ich wollte etwas von der Einrichtung sehen und entdeckte auch einen großen Gegenstand, einen Spiegel, der einen schweren Fuß hatte und mitten im Raum stand.
    Es war der letzte Blick, den man mir gönnte. Der Umriss einer Frau erschien, dann wurde ein Vorhang geschlossen. Bevor der Spalt sich ganz schloss, sah ich für einen winzigen Augenblick die obere Hälfte eines nackten Frauenkörpers und glaubte sogar, ein Lächeln auf den Lippen entdeckt zu haben.
    Etwas verblüfft ließ ich das Glas sinken. Täuschung oder Wahrheit?
    Ich wusste es nicht, machte mir aber schon meine Gedanken. Wenn die Frau tatsächlich nackt durch die Wohnung lief und Alma Sorvino dies nicht verborgen geblieben war, dann hatte sie schon einen Grund zu schauen, falls man sie als eine Spannerin bezeichnen konnte, denn solche Menschen gab es nicht nur unter Männern. Es war zudem vorstellbar, dass sie an diesem Abend geschaut hatte und von ihrem Killer überrascht worden war.
    Möglicherweise hatte nicht nur

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