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1522 - Teuflische Gespielinnen

1522 - Teuflische Gespielinnen

Titel: 1522 - Teuflische Gespielinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eindruck, als würden ihre Blicke geleitet.
    Das war nicht zu fassen!
    Alma war von dem Geschehen so fasziniert, dass sie nicht mal merkte, wie sie atmete. Sie sah nur den feuchten Fleck an der Scheibe und wischte ihn schnell weg.
    Ein Gesicht, aber was für eines!
    Böse, abgrundtief hässlich. Das gelbliche Aussehen jagte ihr einen Schauer nach dem anderen über den Nacken. Obgleich es menschlich aussah, hatte Alma das Gefühl, es mit einem anderen Wesen zu tun zu haben und nicht mit einem normalen Menschen.
    Augenbrauen, die wie schwarze Striche wirkten und sich zusammengezogen hatten. Eine hohe Stirn. Schwarze Haare dahinter, die zurückgekämmt waren. Hinzu kam ein Mund, der nur die reine Verachtung zeigte und aussah, als wollte er jeden Moment etwas ausspeien.
    Sie schüttelte sich und erlebte dabei einen Schauer der Angst. Und sie sah den bösen Blick, der nach vorn gerichtet war, direkt auf ihr Fenster.
    Wieder rann es kalt durch ihre Adern. Es war ein Blick, der nur ihr galt und keiner anderen Person.
    Wie lange sie in das Gesicht im Spiegel geschaut hatte, wusste sie nicht.
    Es gelang ihr schließlich, sich von diesem Anblick zu lösen und tief Luft zu holen.
    Sie erinnerte sich wieder an die beiden nackten Frauen. Sie hätten verschwinden können, ohne dass sie es bemerkt hätte. Sie waren aber noch da und hatten ihre Position kaum verändert.
    Bis zu dem Augenblick, als Sidney ihren Kopf senkte und die Freundin auf den Mund küsste. Das schien so etwas wie einen DornröschenEffekt ausgelöst zu haben, denn jetzt erwachten beide aus ihrer Starre.
    Sie lächelten sich an, drehten sich noch mal dem Fenster gegenüber zu, und Alma fühlte sieh von ihren Blicken gestreift.
    Dann gingen sie eng umschlungen weg. Sie schienen über dem Boden zu schweben, und es war Sekunden später nichts mehr von ihnen zu sehen. Die Normalität hätte wieder Einzug halten können, was sie jedoch nicht getan hatte.
    Oder doch?
    Alma schüttelte den Kopf, weil das Gesicht nicht mehr zu sehen war.
    Eine fast normale Spiegelfläche lag vor ihr. Nur dass sie eben dunkel war.
    Alma begriff nichts mehr.
    Hatte sie sich geirrt und sich das Gesicht dabei nur eingebildet?
    Nein, es war vorhanden gewesen, das hätte sie auf jeden Eid genommen.
    Sie drehte sich vom Fenster weg. Alma konnte nicht mehr länger stehen.
    Sie musste sich setzen und ausruhen. Der Stuhl stand an ihrem Tisch.
    Sie stützte sich für einen Moment an der Lehne ab und drehte den Kopf.
    Es war nichts mehr zu sehen. Gegenüber hatte die Normalität wieder Einzug gehalten, und Alma Sorvino kam sich vor wie in einem bösen Traum gefangen…
    ***
    Sie blieb am Tisch hocken. Ihr Blick war leer und trotzdem auf die Portweinflasche gerichtet, in der sich so gut wie nichts mehr befand. Sie hatte sie fast geleert, ohne es richtig bemerkt zu haben, aber das war ihr jetzt egal.
    Alma wunderte sich darüber, dass sie so ruhig sitzen blieb und darüber nachdachte, was sie erlebt hatte. Das fremde Gesicht im Spiegel drängte sie dabei zur Seite, weil ihr etwas anderes durch den Kopf ging. Es war so ein unmittelbares Erlebnis gewesen, mit dem sie schon ihre Probleme hatte. Sie war nicht in der Lage, es richtig einzuordnen, aber je länger sie darüber nachdachte, umso mehr wurde ihr bewusst, dass sie keiner Täuschung erlegen war.
    Da war tatsächlich etwas passiert, über das sie mehr nachgrübelte als über das fremde Gesicht. Es hing mit den beiden Frauen zusammen und mit ihrem Verschwinden.
    Sie waren gegangen, das stimmte schon, aber sie hatten, wenn sie genauer darüber nachdachte, eigentlich das Zimmer nicht verlassen, obwohl es so ausgesehen hatte.
    Noch einmal ließ sie die Szene vor ihrem geistigen Auge Revue passieren, und sie kam zu dem gleichen Ergebnis. Auch wenn es so ausgesehen hatte, diese beiden Frauen waren nicht normal aus dem Zimmer gegangen. Sie hatten einen anderen Weg benutzt, und der hatte sie - es war unglaublich - in den Spiegel geführt.
    Ja, es gab keine andere Erklärung. Es war tatsächlich so gewesen. Die beiden Frauen waren im Spiegel verschwunden, obwohl das logisch ebenso wenig zu begreifen war wie das Erscheinen dieses schrecklichen Gesichts in der Spiegelfläche.
    Wie war das möglich?
    Es musste eine Antwort auf die Frage geben. Aber wer kannte sie? Ich nicht!, dachte Alma und schüttelte den Kopf. Sie fühlte sich nicht mehr wohl. Wenn sie sonst den beiden Frauen zugeschaut hatte, war das für sie eine Wohltat gewesen. In diesem Fall sah es

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