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1526 - Mirandas Schutzengel

1526 - Mirandas Schutzengel

Titel: 1526 - Mirandas Schutzengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dinge ausgemalt, die mir und meiner Familie geschehen könnten, wenn ich mich weigere. Aber dann sind meine Helfer erschienen. Und da sah eben alles anders aus.«
    »Zwei Tote!«
    »Richtig, Mr Sinclair. Und sie sind nicht eben friedlich gestorben, wenn man so etwas überhaupt sagen kann. Es waren zwei wirklich brutale Taten. Da ist Blut geflossen.«
    »Ja, wir haben darüber gelesen. Sind Sie von der Polizei verhört worden?«
    »Nein, nicht speziell. Es hat mich niemand auf dem Parkplatz gesehen. Das ist mein Vorteil gewesen. Zwar waren die Polizisten bei uns, doch sie haben allen ihre Fragen gestellt und nicht speziell mir. Sie sind danach gegangen, wer sich zuletzt bei einer Beerdigung auf dem Friedhof und in der Nähe des Parkplatzes aufgehalten hat.«
    »Klar, dass Sie den Mund gehalten haben«, sagte Suko. »Das gehört ja nun zum Spiel.«
    »Und die beiden Männer haben Sie zuvor noch nie gesehen?«
    »Das weiß ich nicht. Es kann sein, dass sie schon mal als Gäste unser Lokal besucht haben. Aufgefallen sind sie mir nicht.«
    »Das ist auch nicht so wichtig«, sagte ich. »Wir interessieren uns mehr für Ihre beiden Helfer.«
    »Ja, das denke ich mir. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wer sie waren.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein, überhaupt nicht. Ich kenne sie nicht. Ich wusste bisher gar nicht, dass es so etwas wie sie gibt. Plötzlich waren sie da, und das kann ich heute noch nicht fassen.«
    So weit ihre Erklärung, der ich allerdings misstrauisch gegenüberstand.
    Ich konnte es nicht glauben, das war irgendwie verkehrt. Ohne Grund erschien da niemand, um eine junge Frau aus einer brenzligen Lage zu befreien. Ich glaubte nicht, dass sie plötzlich bei mir erschienen wären, um mich zu beschützen. Da musste meiner Meinung nach schon ein direkter Grund vorgelegen haben.
    Auch an Sukos Blick erkannte ich, dass er unserer Zeugin nicht alles glaubte, denn sie war nicht in der Lage, unseren prüfenden Blicken standzuhalten.
    »Ich will Ihnen nichts anhängen, Miranda«, sagte ich mit leiser Stimme.
    »Aber es fällt mir schwer, Ihnen das alles zu glauben. Wir haben das Gefühl, dass Sie uns etwas verschweigen.«
    »Was denn?«
    »Das müssten Sie wissen. Aber wir denken, dass es mit den beiden Monstern zu tun hat.«
    »Ach…«
    »Ja. Sie sind nicht grundlos von ihnen beschützt worden. Deshalb gehen wir davon aus, dass Sie zwar überrascht waren, aber dass Sie dafür schon irgendeine Erklärung gefunden haben.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »So unbedarft sind Sie nicht. Bitte, seien Sie ehrlich uns gegenüber. Haben Sie eventuell damit gerechnet, dass man Ihnen zur Seite stehen wird?«
    »Nein.« Nach dieser Antwort nahm ihr Gesicht eine gewisse Röte an. Miranda konnte schlecht lügen.
    »Bitte, sagen Sie uns die Wahrheit. Nur so können wir Ihnen helfen, Miranda.«
    »Aber ich brauche keine Hilfe. Ich fühle mich nicht bedroht. Auch von den Gestalten nicht. Sie standen auf meiner Seite, sie haben es mir bewiesen. Ich weiß nur nicht, woher sie so plötzlich gekommen sind. Das waren Geschöpfe wie aus einem Horrorfilm, aber so etwas gibt es nur auf der Leinwand. Und kein Monster ist je von der Leinwand herab ins wahre Leben gestiegen.«
    »Wenn Sie meinen.« Suko hatte eine Frage.
    »Ist es bei dieser einen Begegnung geblieben oder haben Sie…«
    »Nein, nein, nein. Es ist bei der ersten Begegnung geblieben. Ich habe sie kein zweites Mal mehr gesehen. Warum auch? Ich befand mich nicht mehr in Gefahr.«
    Was auch wieder stimmte. Wir mussten beide zugeben, dass diese Frau verdammt zäh war. Damit hatten wir nicht gerechnet, und sie machte auf uns auch keinen ängstlichen Eindruck. So wie sie sich benahm, konnte man sie durchaus als ziemlich tough einschätzen.
    »Haben Sie noch weitere Fragen, oder kann ich mich jetzt wieder um unsere Gäste kümmern?«
    »Wir haben noch einige Fragen«, antwortete ich, »aber die müssen wir uns wohl für später aufheben.«
    »Dann tun Sie das. Ich werde…«
    Eine Melodie unterbrach unsere Unterhaltung. Sie stammte nicht aus dem Radio, sondern wurde von Mirandas Handy abgegeben, das sie in ihrer Kleidertasche trug.
    »Pardon«, sagte sie, holte den schmalen Apparat hervor, klappte ihn auf und meldete sich mit einem knappen »Ja?«
    Dann hörte sie fast nur noch zu. Dabei vergaß sie, aufzustehen und den Platz zu verlassen. So blieb es nicht aus, dass wir ihre Reaktionen voll mitbekamen.
    Wie gesagt, viel sprach sie nicht. Aber der Anruf bereitete ihr alles andere als

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