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1526 - Mirandas Schutzengel

1526 - Mirandas Schutzengel

Titel: 1526 - Mirandas Schutzengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die andere Seite auch nach dem Tod der Frau nicht darauf verzichten wollen.
    »He, gib uns eine Antwort. Wer erbt sie?«
    »Ich.«
    »Na, das ist doch super, meine Liebe. Du erbst, du hat es wirklich gut. Und wer erbt und dann noch weiterhin Geld verdient, der sollte auch an diejenigen denken, die nicht so viel haben. Ist doch irgendwie menschlich - oder?«
    »Daran denke ich auch.«
    »Wie schön.«
    »Aber nicht an euch.« Miranda wollte sich auf keinen Fall ins Bockshorn jagen lassen. Sie hasste diese brutale Abzocke, obwohl sie persönlich nie direkt damit konfrontiert worden war, aber sie mochte es nicht, ihr Geld an die Verbrecher abzugeben, die nichts dafür taten und es sich bei anderen Leuten durch Gewalt und Drohungen holten.
    Dass die Mafia sich auch auf der Insel ausgebreitet hatte, war kein Geheimnis. Schon seit vielen Jahren hatte sie sich hier etabliert, aber die direkte Konfrontation erlebte Miranda zum ersten Mal.
    »Sie denkt nicht an uns«, flüsterte der Mann mit der Narbe. »Hast du das gehört, Leo?«
    »Ja.«
    »Was sagst du dazu?«
    »Dass sie geizig ist. Und dass es schade für uns ist. Ja, es ist schade. Und so etwas macht mich traurig. Aber du weißt auch, dass ich nicht traurig sein will.«
    »Das stimmt. Und deshalb sollten wir unsere Freundin noch mal darauf hinweisen, dass wir sehr arm sind und das Geld gut gebrauchen können.«
    Leo nickte. »So denke ich auch.«
    Der Mann mit der Kinnnarbe fuhr zu Miranda herum. »Hast du alles gehört, Bella?«
    »Habe ich.«
    »Und was sagst du?«
    »Haut ab! Verpisst euch!«
    Miranda erschrak über ihre eigenen Worte, aber sie hatte einfach nicht anders reden können. Es war praktisch aus ihr hervorgebrochen und sie sah sofort, dass sie das Falsche gesagt hatte, denn die Gesichter der beiden Männer liefen hochrot an.
    »So etwas«, flüsterte Leo, bewegte seinen Arm so komisch und hielt plötzlich ein Messer in der Hand, dessen Spitze fast das Kinn der Frau berührte.
    »Ahh«, flüsterte Leo dabei, »du hast eine so weiche und glatte Haut. Wunderbar. Sie ist ideal für mein Messer. Ich würde gern eine Warnung in deine hübsche Larve schnitzen, aber ich nehme davon noch Abstand. Du hast deine Mama verloren, deshalb sei dir verziehen. Aber wir erlauben dir keine lange Trauer. Du musst dich den Tatsachen stellen, und ich kann dir jetzt schon sagen, dass du etwas abgeben musst, wenn ihr das Restaurant weiterhin so behalten wollt, wie es jetzt ist. Wir können auch kommen und es zertrümmern. Wenn du dann noch immer nichts abgeben willst, kommen wir wieder. Dann zerschlagen wir kein Holz oder Glas, dann sind Knochen an der Reihe. Auch deine. Und solltest du danach immer noch nicht zahlen wollen, werden wir einen von euch killen. Weißt du nun Bescheid?«
    »Ja«, flüsterte Miranda. »Ja, ich habe euch verstanden.«
    Leo grinste sie an. Dabei zuckte die Hand mit dem Messer vor, und die Spitze berührte das Kinn der Frau.
    Miranda spürte den kurzen Stich und wusste, dass der Kerl ihr eine kleine Wunde zugefügt hatte. Das sah auch Leo. Er holte ein Taschentuch hervor und tupfte gegen ihr Kinn.
    Im weißen Stoff blieb ein roter Fleck zurück.
    »Das Blut einer Schönen«, kommentierte er. »Es ist schade, denn ich möchte nicht, dass es fließt. Du doch auch nicht - oder?«
    »Nein.«
    »Bravo«, sagte der Kerl mit der Narbe. »Dann wirst du dich auch nach uns richten.«
    Miranda schwieg, und so konnte Leo wieder das Wort übernehmen.
    »Und jetzt lassen wir dich zum Leichenschmaus fahren. Denk dabei an deine Mama. Sie war eine gute Frau.«
    Miranda musste sich zusammenreißen, um eine Frage stellen zu können. Dennoch krächzte ihre Stimme.
    »Hat sie auch gezahlt?«
    »Si«, flüsterte Leo, »das hat sie. Sonst wäre sie bestimmt nicht so alt geworden.«
    In Miranda stieg die Wut hoch. Sie wusste, dass sie nichts gegen die beiden unternehmen konnte. Sie waren einfach zu stark, aber sie flüsterte ihnen ihre Abscheu ins Gesicht.
    »Ihr seid verfluchte Hurensöhne.«
    »He!« Der Narbenmann tippte ihr gegen die Brust. »Keine Beleidigungen. Denn damit hast du auch unsere Mütter beleidigt und sie als Huren diffamiert. Das haben wir nicht so gern.«
    »Ich will jetzt fahren.«
    »Das kannst du. Aber denk daran, dass wir uns schon sehr bald wiedersehen. Nicht heute, aber vielleicht morgen oder übermorgen. Wir kommen dann zu Da Bruno. Ist das okay?«
    »Bleibt mir vom Leib!«, zischte sie wütend.
    »Heute ja.« Leo grinste sie an und winkte mit dem

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