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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Frage, wo dieser Vorfall passier war.
    »An der Autobahn. Es ist die A 3, die in Richtung Nürnberg führt. Auf einem schmalen Parkplatz, nicht weit von der Stadt Bamberg entfernt, die du ja kennst.«
    »Und ob ich die kenne.«
    »Dann sollten wir uns sofort in den Wagen setzen und fahren.« Harry schaute Dagmar an. »Es kann auch sein, dass sich alles als eine Farce herausstellt. Wer weiß das schon?«
    »Richtig. Wer weiß das.« Sie lächelte und fasste nach seiner Hand.
    »Aber glaubst du das?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Man ruft mich nicht grundlos an. Ich muss nur noch mal in mein Arbeitszimmer. Man wollte mir die Aussagen des Truckers als Mail zuschicken. Die will ich mir ausdrucken.«
    »Okay, tu das.«
    Harry Stahl stand auf und verließ die geräumige Küche.
    Dagmar und ich blieben zurück.
    Ich sah, wie die rothaarige Frau tief durchatmete. Dabei schüttelte sie den Kopf und sagte: »Da passiert monatelang nichts, rein gar nichts. Und plötzlich erwischt es uns wie der Blitz aus heiterem Himmel. Verrückt ist das, einfach verrückt. Aber ich weiß ja, mit wem ich zusammen bin. Das habe ich mir alles vorher durch den Kopf gehen lassen. Außerdem bin ich auch nicht ohne als Nachfahrin der Psychonauten.«
    Ich ging auf das Thema ein. »Und? Hat sich mal wieder dein Erbe gemeldet?«
    »Nein. Funkstille. Aber du weißt ja, wie das ist. Unverhofft kommt oft. Das haben wir hier wieder erleben können.«
    Harry kehrte zurück. Er schwenkte die drei Blätter des Ausdrucks mit den Aussagen.
    »Das hätten wir. Können wir dann fahren?«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Harry ging zu seiner Partnerin.
    »Und was ist mit dir?«
    Dagmar hob die Schultern. »Frag nicht weiter. Fahrt los und kommt beide gesund wieder.«
    »Versprochen«, sagte ich und verließ die Küche.
    Meine Gedanken drehten sich bereits um den neuen Fall. Ob er einer für uns wurde und ob wirklich alles so stimmte, was man Harry Stahl übermittelt hatte, das würde sich noch herausstellen. Aber mein berühmtes Bauchgefühl sagte mir, dass wir nicht ins Leere stoßen würden.
    Es hätte mich auch gewundert, denn was die Mächte der Finsternis anging, da war ich wie ein Magnet, der sie anzog. Tun konnte ich dagegen nichts. Es war eben Schicksal, das ich als Sohn des Lichts zu tragen hatte…
    ***
    »Weißt du, was die schlimmste Strecke bei uns ist, John?«, fragte mich Harry, wobei sein Gesicht schon einen ärgerlichen Ausdruck annahm.
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Die Strecke durch den Spessart. Baustellen, enge Fahrspuren, und ich habe dort noch nie eine glatte und durchgehende Fahrt gehabt. Das werden wir auch heute erleben. Das kann ich dir schwören.«
    »Ach, ich bin ja dabei.«
    »Trotzdem. Die Autos werden deinetwegen nicht wegbleiben. Egal, wir müssen durch.«
    »Okay.«
    Ich hoffte ja noch immer, aber es ging schon vor den beiden neuen Tunnels los. Stop and go. Und ich sah, dass Harry grinste.
    »Habe ich es dir nicht gesagt?«
    »Ja, ich kann mich erinnern.«
    »Dann kannst du die Augen schließen und dich ausruhen.«
    »Ich kann aber auch fahren, wenn du willst.«
    »Später vielleicht. Erst mal ziehe ich es durch, falls man von einem Durchziehen überhaupt sprechen kann.«
    Ich hob die Schultern und griff nach den ausgedruckten Blättern, um mir noch mal die Aussagen des Truckers durchzulesen. Was da passiert war, konnte man mit dem Wort ungeheuerlich umschreiben.
    Die Erde hatte sich vor dem Trucker geöffnet. Der Mann hatte zunächst an ein Erdbeben gedacht und hatte dann mit ansehen müssen, wie ein trichterförmiger Krater entstanden war, aus dem dann die Gestalt gestiegen war, die ihre Schwingen ausgebreitet hatte, um im dunklen Himmel zu verschwinden.
    Wenn die Beschreibung des Mannes stimmte - und daran glaubte ich -, dann konnte es sich durchaus um einen abtrünnigen Engel handeln, der zu einem Dämon geworden war. Zu einer Gestalt aus der Hölle, wie immer man die Hölle auch ansah.
    Sie war ja nicht in allen Einzelheiten genau zu beschreiben. Man konnte sie auch nicht lokalisieren. Die Hölle konnte überall sein. Außen und auch in einem Menschen selbst.
    Man konnte sich auf die Hölle einfach nicht so einstellen, wie ich es gern gehabt hätte. Nun ja, ich konnte es nicht ändern. Das Leben bestand eben aus einer Aneinanderreihung von Überraschungen.
    Ich hörte Harrys Stimme.
    »Geschafft, John.«
    »Was haben wir geschafft?«
    »Den ersten Stau.«
    »Na super.«
    »Freuen wir uns auf den zweiten.«
    »Bist du

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