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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher?«
    »Und wie.«
    »Warum schaltest du nicht dein Navi an?«
    »Weil es auf dieser Strecke so gut wie keine Ausweichmöglichen gibt. Wir müssen da durch, und der nächste Stau wird uns kurz vor Würzburg erwischen, das ist nun mal so.«
    Wenn er das sagte, musste es zutreffen, und ich richtete mich auf eine längere Warterei ein.
    Irren ist menschlich, und genau das erlebten wir bei unserer Fahrt. Ich sagte nichts, aber Harry schüttelte immer wieder den Kopf uns sprach davon, dass es so etwas nicht geben konnte. Er redete noch, als wir schon an Würzburg vorbei waren.
    »Was war denn mit dem Stau?«, fragte ich. »Oder anders gesagt, wo ist er gewesen?«
    »Nicht da!«, knurrte er.
    Ich musste lachen. »Wie heißt es so schön? Wunder gibt es immer wieder. Oder nicht?«
    »Ich sage gar nichts mehr.« Er schien beleidigt zu sein, weil es keinen Stau gegeben hatte. In seinem Gesicht zeigte sich eine Starre, die sich schnell auflöste, weil ich anfing zu lachen.
    Da musste auch er grinsen.
    Wir ließen das Fränkische Weinland hinter uns, rollten an einer berühmten Trucker-Raststätte vorbei und konnten weiter lächeln, denn es gab keinen weiteren Stau.
    »Wann müssen wir runter von der Autobahn?«, fragte ich.
    »Pommersfelden. Kurz davor.«
    »Und?«
    »Bei Pommersfelden gibt es ein Schlosshotel. Dort werden viele Seminare abgehalten, aber auch Hochzeiten gefeiert. Ich habe mal eine mitgemacht zusammen mit Dagmar. Das war ein irres Fest, kann ich dir sagen.«
    »Das glaube ich dir sogar. Da brauche ich nur an deinen Geburtstag zu denken.«
    »Ja, so ähnlich.«
    Die Fahrt ging weiter, und als wir abbogen, hätten wir als normale Autofahrer nicht mehr rollen können, denn dieser schmale Parkstreifen neben der Autobahn war abgesperrt.
    Zwei Polizisten hielten Wache. Es waren ein junger Mann und eine Frau, die Harrys Opel Sigma misstrauisch entgegenschauten.
    Harry ließ den Wagen ausrollen und stoppte ihn am Rand der mit grauem Asphalt bedeckten Fahrbahn.
    Als er ausstieg, standen die Polizisten bereits neben der Fahrertür. Die Frau ein wenig versetzt, die Hand am Griff der Waffe.
    Harry ließ sich auf keine Diskussionen ein. Er präsentierte seinen Ausweis.
    »Ah, Sie sind Herr Stahl. Sie wurden mir bereits avisiert.«
    »Wunderbar.« Harry stellte mich vor, denn ich war ebenfalls ausgestiegen. Die Polizisten konnte mit mir nicht viel anfangen, da ich einen englischen Namen trug. Als sie Scotland Yard hörten, da bekamen sie schon große Augen.
    Wir erfuhren auch ihre Namen.
    Die junge Frau hieß Stefanie Kirchner. Sie war recht groß, hatte eine sportliche Figur und das dunkle Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihr Lächeln war nicht gezwungen, und sie hatte einen festen Händedruck.
    Ihr Kollege hieß Rico Appelt. Auch dunkelhaarig. Die Haare waren kurz geschnitten, und am Kinn wuchs einer dieser kleinen Barte, die jetzt so in waren.
    »Was können Sie uns berichten?«, fragte Harry.
    Rico und seine Kollegin schauten sich an.
    »Nicht viel«, antwortete er, »oder gar nichts. Hier ist nichts passiert. Wir haben nur immer die Leute davon abhalten müssen, auf den Parkplatz hier zu fahren. Ansonsten lief alles glatt über die Bühne.«
    Ich schaute an den beiden vorbei auf den Truck, der dort stand und zunächst einmal bleiben würde, bis sich eine Möglichkeit fand, ihn wegzuschaffen. Er hatte zum Glück keine verderbliche Fracht geladen, so konnte er länger hier geparkt stehen.
    »Und wo befindet sich der Krater?«, fragte Harry. Weil der Lastwagen im Weg stand, war er für uns nicht zu sehen.
    »Gleich hier«, sagte Stefanie Kirchner. »Kommen Sie bitte mit.«
    Sie ging voraus, und ich schaute dabei auf ihren wippenden Pferdeschwanz.
    Man hatte auch die Öffnung abgesperrt. Ein Trassierband sorgte dafür, aber es war so weit vom Rand entfernt, dass wir noch hinübersteigen mussten, um einen Blick in die Tiefe werfen zu können.
    Das tat Harry Stahl. Ich wollte ihm folgen, als mich die Stimme des deutschen Kollegen zurückhielt.
    »Ich weiß nicht, was dieser Mann gesehen haben will, aber wir konnten nichts entdecken.«
    »Stimmt«, sagte Frau Kirchner.
    »Na ja, es muss trotzdem etwas recht Ungewöhnliches geschehen sein, sonst wären wir nicht hier. Von einem lokalen Erdbeben oder einem Erdrutsch kann man hier wohl nicht sprechen, denke ich.«
    Ich stieg über die Absperrung und stellte mich neben Harry Stahl.
    Gemeinsam schauten wir in die Tiefe des Trichters, wo nichts zu sehen war, nur diese

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