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1527 - Phantom der Hölle

1527 - Phantom der Hölle

Titel: 1527 - Phantom der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fläche auszuleuchten, aber da veränderte sich nichts. Die fette Schwärze blieb gleich. Demnach musste ich noch tiefer, aber ich glaubte erkennen zu können, dass sich die Entfernung kaum verringert hatte.
    Jedenfalls spielten meine Verbündeten mit, als ich ihnen zurief, mir mehr Seil zu geben.
    Sie waren etwas aus der Übung gekommen. Ich rutschte intervallartig in die Tiefe, schlug sogar gegen den Hang, aber ich beschwerte mich nicht.
    Die Lampe ließ ich eingeschaltet, und ihr Kreis strahlte in die Dunkelheit unter mir.
    Zum ersten Mal erkannte ich richtig, dass sie nicht glatt war. Sie bewegte sich. Sie kam mir vor wie aus mehreren schwarzen Wolken zusammengesetzt, sodass sie eine wellige Schicht bildete.
    Beim ersten Hinschauen hatte ich etwas von der Veränderung der Atmosphäre gespürt. Beim Hineingleiten in die Tiefe war dieses Empfinden nicht wieder gekommen, was sich nun schlagartig änderte.
    Ich spürte es. Wobei ich weniger von mir ausging, als von meinem Kreuz. Ob es sich erwärmt hatte, fand ich nicht heraus, aber es reagiert auf das Neue, denn über sein Metall liefen die kleinen Punkte aus weißem Licht.
    Sie huschten von oben nach unten, von rechts nach links und deuteten mir an, dass ich mich dicht vor dem Ziel befand.
    Etwas Böses, etwas Höllisches lauerte unter meinen Füßen.
    Für mich stand fest, dass ich damit das Ziel erreicht hatte.
    Was würde nach dem Eintauchen passieren?
    Mein Herz schlug schneller. Die Echos spürte ich auch im Kopf. Auf meinem Gesicht lag der kalte Schweiß, und von oben gaben sie immer noch Seil nach.
    Und dann sah ich meine Füße nicht mehr.
    Wieder ruckte das Seil.
    Ich verschwand weiter in der Finsternis, der Bauch, die Brust, bis hoch zum Hals.
    Noch spürte ich keinen festen Boden unter den Füßen, aber ich schrie noch einen Satz nach oben.
    »Ich habe den Grund so gut wie erreicht!«
    »Und jetzt?«
    »Gebt weiter nach! Nur werdet ihr bald das Licht nicht mehr sehen! Wenn ich am Seil rucke, lasst bitte los!«
    »Verstanden! Viel Glück!«
    Erst jetzt wurde mit bewusst, in welch eine Tinte ich eintauchte. Da stellte sich mir automatisch die Frage, ob ich dort unten auch genügend Luft zum Atmen bekam.
    Momente später war ich nicht mehr vorhanden. Zumindest für meine drei Helfer nicht. Auch den Kreis der Lampe konnten sie nicht mehr sehen.
    Ich war ebenfalls blind, und am Rand des Lochs wurde noch mal etwas Seil nachgegeben.
    Fast in derselben Sekunde fanden meine Füße Kontakt mit dem Untergrund.
    Ich stand!
    Von einem tiefen Durchatmen konnte keine Rede sein. Ich musste zunächst mal meine Überraschung überwinden und sah als einzige Hoffnung das Kreuz vor meiner Brust. Es stemmte sich gegen die tiefe Schwärze und hob sich auch von ihr ab. Es sah aus, als hätte man in dieses ansonsten lichtlose Gebilde den Ausschnitt eines Kreuzes geschnitten.
    Das zu sehen tat mir gut, und auch etwas anderes bereitete mir eine gewisse Freude.
    Es war kein Problem für mich, hier unten zu atmen. Es war einfach wunderbar, ich atmete wie immer, und das sah ich als Phänomen an. Es machte mir auch Mut, denn damit war eine große Sorge verschwunden.
    Nur mit dem Sehen oder Erkennen hatte ich meine Schwierigkeiten, denn um mich herum war es wirklich stockfinster. Ich sah nicht die berühmte Hand vor Augen.
    Aber mein Gehör nahm etwas wahr.
    Zuerst glaubte ich, dass es sich in meinem Kopf abspielte. Das traf nicht zu. Ich hörte genauer hin und war dabei voll konzentriert. So stellte ich sehr bald fest, dass die Geräusche oder Laute von außen her an meine Ohren drangen.
    Aber da war niemand.
    Zumindest sah ich kein Wesen.
    Wer sprach da?
    Die Antwort lag auf der Hand, wenn man sich mit Dingen beschäftigte, wie ich es tat. Es waren keine normalen Stimmen, die mich erreichten, sondern Laute aus dem Geisterreich.
    Ich stand jetzt völlig still und konzentrierte mich. Vielleicht war doch irgendein Hinweis auf das zu finden, was mir die Stimmen sagen wollten.
    Aber es passierte nichts in dieser Richtung. Es blieb einfach nur dieses wispernde Durcheinander, das allerdings auch von Gefühlen durchdrungen wurde.
    Manchmal hatte ich den Eindruck, als würden sich die Stimmen zum Negativen hin verändern. Das war nicht gegen mich gerichtet, sie selbst erlebten etwas, das man durchaus als Qual beschreiben konnte. Sie jammerten, sie flehten, sie schienen unter irrsinnigen Schmerzen zu leiden.
    Dann sackten sie weg. Sie schienen in einen Abgrund zu fallen, und das war mit

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