1531 - Besuch auf Terra
selbst, indem sie jeden Willen zur Heilung abblockt."
„Ich will nichts mehr davon hören! Bitte!"
„In Ordnung. Du kannst nicht verhindern, daß du selbst darüber nachdenken wirst. Ich sage dir jetzt, wie dein Weg aussehen kann, wenn du Erfolg haben möchtest. Sprich mit deinem Bruder! Finde heraus, was du hörst und was er hört. Ich vermute, ihr hört beide die gleichen Worte, aber ihr verdrängt sie spontan wieder ins Unterbewußtsein. Diese Worte sind der Schlüssel."
Die Frau seufzte. In diesem Moment betrat Costa Alexoudis die Pilotenkanzel. „Das hört sich ja an", meinte er leichthin, „als würden hier schwere Probleme gewälzt."
„Es ist alles in Ordnung." Daniela Prioretti lächelte. „Wir sind in Kürze in Manau. Hier sind ein paar Informationen über die Geschichte der Stadt. Ich selbst war noch nie da. Daher kann ich euch nichts weiter sagen."
Sie reichte Alexoudis eine bedruckte Lesefolie. „Du hast ja eine neue Kamera." Ho-Munn-Kun deutete auf das plumpe Gerat, daß sich der Terraner um den Hals gehängt hatte. „Sieht nicht sehr elegant aus, das Ding."
„Für mich reicht sie aus", behauptete Alexoudis ausweichend und verschwand wieder im Aufenthaltsraum.
Als die Ruinen unter ihnen auftauchten und das gelbe Band des Riuneru sichtbar wurde, schaltete Daniela Prioretti die Automatik ab und ging auf Handsteuerung über. Sie drückte das Gefährt nach unten und landete in der Nähe der einfachen Bauten am Flußufer.
Ein paar Männer kamen herüber, und man begrüßte sich. „Wir wollen uns nur die Ruinen an sehen", erklärte die Touristenführerin. „Morgen verschwinden wir wieder."
Costa Alexoudis begann mit großem Eifer, Bilder mit der neuen Kamera zu schießen. Er rannte ziemlich aufgeregt hin und her, bis Daniela ihn zum Mittagessen rief. Die Robotküche des Luxusgleiters bot eine reichhaltige Auswahl. Ho-Munn-Kun verzichtete wie so oft fast ganz auf das Essen und begnügte sich mit einer Kraftbrühe.
Noch bevor sie zu Fuß in die Ruinenlandschaft aufbrachen, entwickelte Costa Alexoudis die geschossenen Bilder. Er reagierte etwas verärgert, als Ho-Munn-Kun zu ihm trat. „Laß mal sehen", sagte der Mandeläugige und griff nach den Fotos. „Finger weg!" rief Alexoudis, aber er kam zu spät. Ho-Munn-Kun hatte schon einen Stoß Bilder in der Hand und blätterte sie schnell durch. „Bitte vertragt euch!" mahnte die Touristenführerin. „Haha!" machte Ho-Munn-Kun und grinste Costa an. „Du bist ja ein wahrer Meister deines Faches. Bei der Auswahl der Motive hast du den Geschmack einer Miesmuschel bewiesen."
„Laß mich in Ruhe." Der Terraner nahm die Bilder wieder an sich.
Als sie wenig später aufbrechen wollten, beobachtete Daniela Prioretti zufällig, wie Costa Alexoudis die Bilder in den Abfallvernichter warf.
Sie schritten gemächlich den Hang hinauf zu den Ruinen. Alexoudis bewegte sich ein Stück seitlich von ihnen.
Auch jetzt schoß er wieder pausenlos Bilder mit der plumpen Kamera. „Was macht er da?" fragte Daniela. „Er versucht, den unsichtbaren Verfolger zu erwischen", antwortete Ho-Munn-Kun. „Die Kamera ist vermutlich ein Spezialgerät. Und Costa ist sicher ein Mitarbeiter aus dem Sonderdezernat dieses Wilson Offermann. Aber das ist mir ziemlich egal."
„Du bist ein sonderbarer Kerl", meinte die Frau. „Irgendwie finde ich dich sehr sympathisch, aber manchmal bist du mir etwas unheimlich."
„Sonderbar? Ja, da stimme ich dir zu. Aber unheimlich? Nein, das lehne ich ab." Er lachte. „Ho-Munn-Kun, das ist nicht dein richtiger Name, oder?"
Der Mann lachte wieder. „Wenn du mir sagst, welche Worte du hörst, wenn dich der Quadro-Wahn beschleicht, dann verrate ich dir meinen richtigen Namen."
„Kennt Perry Rhodan ihn?"
„Natürlich. Aber jetzt komm. Ich möchte die Stelle finden, an der Paunaro gehaust hat."
„Ich weiß gar nicht, worum es bei dieser Geschichte geht", gestand die Frau. „In den erhaltenen Informationen des Zentralbüros stand auch nichts darüber."
„Sehr schön. Dann werden wir die Rollen mal vertauschen. Jetzt spiele ich den Touristenführer.
Ich erzähle dir die Geschichte von Alaska Saedelaere, Ernst Ellert, Testare und Gesil und von ihrer Flucht durch den Regenwald zum Nakken Paunaro in Manau ...
7.
Ida (Eirene, Idinyphe): Der kleine Ort Dahlheim in einem Seitental des Rheins war genau der Platz, nach dem sie sich gesehnt hatte.
Der Trubel auf dem nordamerikanischen Kontinent hatte schon genug Nerven
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