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1531 - Dschungeltod

1531 - Dschungeltod

Titel: 1531 - Dschungeltod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Braunstich und an einigen Stellen schimmernd wie mit Bronze bepinselt.
    Sie schloss die Tür durch einen Fußtritt. Davor blieb sie stehen. Die Hand mit dem großen Messer war nach unten gesunken, und der Satz, den sie sprach, erschreckte Rita zutiefst, weil er für sie so etwas wie ein Todesurteil bedeutete.
    »Ich bin wieder da!«
    Mehr brauchte Tabea nicht zu sagen. Dieser Satz traf die alte Frau wie ein imaginärer Stich ins Herz. Aber sie nickte, und das nahm Tabea zum Anlass, weiterzusprechen.
    »Ich kann mich einfach nicht von euch trennen und musste euch noch mal besuchen, bevor ich für immer von hier verschwinde. Ich will dir besonders adiós sagen.«
    »Aber ich…«
    »Du redest nur, wenn du gefragt wirst.«
    »Ja, ja, schon gut.«
    »Ich erinnere mich gut an meine Eltern, die mich nicht wollten und geflohen sind. Sie haben mich hier allein gelassen mit euch. Aber ihr habt mich auch gehasst. Ihr habt euch vor mir geekelt. Ich habe es an euren Gesichtern gesehen. Niemand wollte mich normal anfassen. Ihr seid mir aus dem Weg gegangen. Nicht einmal Nahrung habt ihr mir hingestellt. Ich habe sie mir heimlich holen müssen. Und dann haben sie dich befragt, um einen Ausweg zu suchen. Du hast nur eine Lösung gekannt. Nein, nicht sofort töten, sondern mich aus dem Dorf jagen. Hinein in den nächtlichen Dschungel, wo so viele Gefahren lauern. Aber ich habe überlebt. Man hat mich sogar stark gemacht, und jetzt bin ich wieder zurück.«
    Rita hatte Zeit genug gehabt, um sich wieder zu sammeln.
    »Ja, das sehe ich. Aber es hat für uns keine andere Möglichkeit gegeben. Die Leute hier wollten dich nicht. Sie haben sich vor dir geekelt und befürchtet, dass du sie ansteckst. Das musst du begreifen, Tabea.«
    »Ich begreife vieles. Ich weiß, wie ich ausgesehen habe. Aber ich habe keinem Menschen etwas angetan. Mich haben die Geschwüre befallen. Es war wie die Pest, und vielleicht ist es das auch gewesen. Nun sind sie fort, und ich werde den Weg gehen, den ich mir vorgenommen habe. Ein mächtiger Helfer hat sich auf meine Seite gestellt. Kein Geschwür bedeckt mehr meine Haut. Ich bin bereit, mich unter die Menschen zu mischen. Du aber, Rita, wirst das bekommen, was dir zusteht. Du hast dafür gestimmt, mich fortzujagen, und dafür wirst du bezahlen. Ich sollte im Dschungel umkommen. Du hast es besser, denn du kannst hier in deinem Haus sterben.«
    Rita gehörte zwar zu den alten Menschen, sie hing aber immer noch an ihrem Leben. Sie riss den Mund auf, schnappte nach Luft und konnte ihren Blick nicht von der langen Klinge lösen.
    »Du willst mich töten?«
    »Ich muss es tun. Ich werde alle töten, die gegen mich gewesen sind. Mit dir mache ich den Anfang. Mein Messer wird zu einem Henkerschwert werden…«
    »Nein, bitte nicht, Tabea. Lass mich leben…«
    »Warum sollte ich das?«
    Auf Ritas Stirn hatten sich zahlreiche Schweißperlen gesammelt.
    »Ich will es dir sagen, Tabea, und ich meine es ehrlich. Ich habe mir die ganze Zeit über dich Gedanken gemacht. Ich habe ein schlechtes Gewissen bekommen. Ich habe mich geschämt. Ich habe kein normales Leben mehr führen können, denn der Druck ist einfach zu groß gewesen. Bitte, nimm mir das ab, ich habe bereut.«
    »Und?«, fragte Tabea kalt. »Hätte das für mich etwas geändert? Nein, ich wurde in den Dschungel gejagt, um dort umzukommen. Da interessiert mich deine angebliche Reue nicht.«
    »Sie war aber echt.«
    »Das musst du mit dir allein ausmachen. Alles andere ist nicht wichtig. Ich führe meinen Plan aus.«
    Sie ging vor und hob das Messer an.
    Rita schrie leise auf. Reflexartig riss sie die Hände hoch, um ihr Gesicht und den Hals zu schützen. Sie bedeckte auch die Augen und bekam deshalb nichts von der folgenden Aktion der Frau mit.
    Beinahe provozierend langsam schob Tabea die lange Klinge vor. Um ihren Mund mit den dicken Lippen breitete sich ein kaltes Lächeln aus, und die Klinge stieß so gut wie auf keinen Widerstand, als sie das Ziel erreichte.
    Die alte Schamanin spürte einen irrsinnigen Schmerz und glaubte, dass ihr Körper zerrissen wurde. Plötzlich war alles feucht an ihrem Unterleib, und als sie nach ihrem Bauch fasste und einen letzten Blick auf ihre Hände warf, da waren sie rot von Blut.
    Von ihrem Blut!
    Auf der Stelle brach sie zusammen und hatte das Glück, sehr schnell zu sterben, sodass sie keine weiteren Schmerzen mehr erleiden musste.
    Tabea hatte die Klinge bereits aus der Wunde gezogen. Sie schaute auf die Tote hinab

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