1532 - Lasim und Paranakk
Richtung seiner helmartigen Gesichtsmaske mit den robotischen Stielaugen richtig deutete, unentwegt auf den Tisch mit der Katze.
Inzwischen hatte der Syntron die Auswertung von Vazifars Speicher beendet, und Sato erlöste die Katze von ihren Anschlüssen und verschloß ihr Fell. Vazifar dehnte und streckte sich, gähnte einmal und sprang dann mit einem eleganten Satz vom Tisch. „Du hast den Speicher nicht ganz gelöscht", maunzte er. „Warum?"
Ambush lachte. „Ich werde doch wertvolles Beweismaterial nicht so einfach vernichten. Und jetzt entschuldigt mich, ich muß den Paranakk neu justieren. Das ist eine Angelegenheit, die Zeit und Ruhe braucht! Der Probelauf war ein Erfolg, auch wenn der Zielort nicht viel aussagt. Die Maschine funktioniert jedenfalls." Perry entfernte sich als erster, ihm folgte Ulthar mit der Katze. Rhodan suchte den zentralen Antigrav auf und ließ sich hinauf in die übernächste Ebene tragen, wo sich die beiden Zimmer befanden, die Sato ihm zugewiesen hatte. Er ging unter die Dusche und informierte sich anschließend über alles, was auf Akkartil in den letzten zwölf Monaten vor sich gegangen war. Als er nach drei Stunden den Infospeicher abschaltete und das Holo erlosch, war er in Bezug auf seine Tochter so schlau wie zuvor. Sie verstand es, sich aus allem herauszuhalten, was mit Informationen oder Speicherinhalten zu tun hatte.
Rhodan kehrte zu Sato zurück und fand den Pararealisten noch immer mit dem Paranakk beschäftigt. Ambush empfing ihn mit einem Kopfnicken. „Ich habe das Gerät neu justiert und einen zusätzlichen Steuerkristall eingebaut", sagte er und schob eine umfangreiche Testapparatur zur Seite. „Damit sind die Voraussetzungen für den zweiten Test gegeben. Ich werde Ulthar bitten, daß seine Katze mich begleitet!"
„Du willst allein gehen?"
„Natürlich. Was denkst du?"
„Ich werde mitkommen, das steht für mich fest."
„Auch die beiden Nakken wollen das, und da wird es ganz schön eng in den Wechselfeldern."
Ambush seufzte. „Ich werde es euch wohl nicht abschlagen können."
„Hast du Eirene gesehen?"
„Sie ist mit Willom an Bord der ANEZVAR gegangen. Das Dreizackschiff ist in Richtung Rachmayn gestartet.
Frage mich nicht, wo die beiden hinwollen. Willom versucht wahrscheinlich, seiner Rolle als Mentor gerecht zu werden und die Psyche deiner Tochter zu stabilisieren."
Perry zeigte es nicht, aber innerlich war er erleichtert
9.
Die beiden Terraner sahen sich in die Augen. Keiner wich dem Blick des anderen aus. Sato Ambush streckte die Hand aus, und Perry ergriff sie. Um Rhodans Mundwinkel zuckte es. Er grinste leicht. „Ich vertraue mich deiner Weitsicht und deinem Geschick an", sagte er. „Können wir?"
„Wir sind bereit!" meldeten die beiden Nakken. Ihre Antigravsockel projizierten Schirmfelder um die Körper.
Rhodan und Ambush schlossen ihre Helme. Der Pararealist richtete die Augen zu Boden, wo Vazifar stand. Die Katze trug einen speziell für sie geschneiderten Schutzanzug, obwohl er nicht nötig war. Beim ersten Einsatz hatte der Roboter in seinem Katzenfell keinen getragen. Diesmal jedoch schien Ulthar es für sinnvoll zu halten.
Ambush trat an die Kontrolltafel und berührte einen Sensor. Eine Leuchtschrift vor ihm in der Luft meldete, daß der Timer eingeschaltet war und die Wechselfelder sich aufbauten. Die beiden Menschen traten näher zu den Nakken und der Robotkatze und warteten auf den Transportvorgang. Der Aufbau der Felder nahm insgesamt eine halbe Minute in Anspruch. Die Umrisse der Halle wurden unscharf, die Konturen lösten sich auf. Der Paranakk dunkelte stark ab und verschwand aus dem Blickfeld der vier Wesen und des Roboters. Übergangslos hüllte sie die Schwärze des Alls ein. Sie hingen mitten zwischen Galaxien in der Leere. Die SERUNS identifizierten die Welteninseln. „Wir sind richtig, es handelt sich um die Lokale Gruppe", klang Satos Stimme in Perrys Helmempfänger auf. „Das da drüben ist die Milchstraße, und dort steht Fornax."
Rhodan hörte gar nicht hin. Fassungslos starrte er auf die Galaxis, die der heimatlichen Sterneninsel am nächsten lag. Von der Spiralstruktur war nicht mehr viel zu erkennen. Eine riesige diffuse Wolke stand dort im All, ein Konglomerat aus Gas und Staub, durch das hindurch ab und zu vereinzelte Sterne blinkten. Hastig schluckte er den Kloß hinunter, der sich in seinem Hals bildete. „Die Andromeda-Galaxis existiert nicht mehr", brachte er mühsam hervor. „Sato, bist
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