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1534 - Nocturnen-Alarm

Titel: 1534 - Nocturnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heller Haut. Selbst ein Kartanin, der gerade einen akuten Anfall der galoppierenden Pelzflechte überstanden hatte, konnte nicht so häßlich aussehen.
    Neben Ernst Ellert waren noch andere Terraner zu sehen. Die ganze TAMBO schien voll davon zu sein. Und sie alle sahen aus, als hätten sie die Räude.
    Vielleicht hatten sie sie wirklich. Giu-Nal nahm zwar an, daß es sich durchweg um Terraner handelte, aber sie schloß die Möglichkeit nicht aus, daß sie sich in diesem Punkt irren konnte.
    Genau beurteilen konnte sie das nicht. Diese nackten Gesichter schienen ihr alle gleich auszusehen. „Die Hohen Frauen", sagte Ernst Ellert, „werden euch sicher bereits über das Ziel und den Zweck unserer Reise informiert haben. Ihr wißt also, daß wir auf dem Weg nach Fornax sind. Wir werden dort Verbindung mit zwei der ältesten und klügsten Nocturnenstöcke aufnehmen: Dem Narr von Fornax und dem Weisen von Fornax. Das heißt - wir werden versuchen, Kontakt zu diesen beiden Stöcken zu bekommen. Wir hoffen dabei auf eure Hilfe."
    Keiner der Kartanin fühlte sich genötigt, diese Bemerkung zu kommentieren.
    Das schien die Terraner ein wenig zu irritieren. Aber Giu-Nal-H’ay sagte sich, daß sie sich in der Beurteilung terranischer Reaktionen zweifellos ebenfalls irren konnte. „Um an die beiden Stöcke heranzukommen, brauchen wir Passagesymbole", fuhr Ernst Ellert fort. „Womit sich die Frage erhebt, woher wir sie nehmen sollen."
    „Früher hattet ihr welche", bemerkte Giu-Nal-H’ay.
    Erst als sie bereits sprach, merkte sie, daß auch Rea-Nam-G’or zu einer Antwort angesetzt hatte.
    Aber da war es bereits zu spät. „Ihr auch", erwiderte Ernst Ellert trocken. „Aber machen wir uns nichts vor: Die alten Symbole würden uns heute sowieso nichts mehr nützen. In Fornax haben große Veränderungen stattgefunden."
    „Im Ang-Uilin-System kann man Passagesymbole kaufen", erklärte Giu-Nal-H’ay. „Auf Ang-Oeban gibt es viele Händler, die solche Symbole anbieten. Wir sollten es dort versuchen."
    „Davon haben wir bereits gehört", sagte Ernst Ellert. „Ich dachte, ihr konntet uns vielleicht noch eine andere Quelle nennen."
    „Ang-Oeban ist der beste Ausgangspunkt", behauptete Giu-Nal. „Dort sind unsere Chancen am größten."
    „Gut, dann versuchen wir es."
    „Andererseits sind diese Symbole sehr teuer", gab Giu-Nal-H’ay zu bedenken.
    Ernst Ellert sah nicht so aus, als könne ihn dieses Argument übermäßig beeindrucken. „Wir nehmen Kurs auf das Ang-Uilin-System", entschied er gelassen, und damit wurde die Verbindung zur TAMBO unterbrochen.
     
    *
     
    „Ich muß mit dir reden!" sagte Rea-Nam-G’or zu Giu-Nal-H’ay, als die CHIANG-LU auf den neuen Kurs eingeschwenkt war. „Komm mit!"
    Das klang nicht sehr freundlich. Aber Rea-Nam-G’or war die Protektorin der CHIANG-LU, und demzufolge war es ratsam, sich peinlich genau an ihre Anweisungen zu halten. „Was gibt es denn?" fragte Giu-Nal-H’ay, als Rea-Nam-G’or sie in einen Raum gelotst hatte, in dem sie ungestört miteinander reden konnten. „Dieser Hinweis auf das Ang-Uilin-System", sagte die Protektorin ärgerlich. „War das wirklich notwendig?"
    „Ang-Uilin ist eines der Tore, die nach Fornax hineinführen", erwiderte Giu-Nal-H’ay verständnislos. „Und irgendwo müssen wir ja schließlich anfangen."
    „Ich hätte mir die Zeit nehmen sollen, noch vor diesem Gespräch mit den Terranern mit dir zu reden", kommentierte Rea-Nam-G’or diese Antwort ungeduldig. „Aber wer konnte ahnen, daß die Kerle es so eilig haben würden? Ich dachte, wir hätten noch ein paar Tage Zeit. Außerdem hat Nan-Dar-Sh’ou mir versichert, daß du informiert bist, und darum ..."
    Sie vollführte eine ärgerliche Geste. „Wie auch immer: Ich wollte einen Schleichweg wählen", sagte sie. „Irgendeinen Kurs, der uns unbemerkt an eines der beiden fraglichen Systeme heranbringt. Diese Chance ist nun vertan!"
    Giu-Nal-H’ay blickte die Protektorin verwundert an. „Es gäbe natürlich noch zwei, drei andere Systeme, in denen man mit der Suche beginnen könnte", sagte sie. „Aber wir müßten den halben Fornax-Nebel umfliegen, um dorthin zu gelangen. Ang-Uilin liegt für uns am günstigsten."
    „Du scheinst mich nicht verstehen zu wollen ...", begann Rea-Nam-G’or, aber in diesem Augenblick begriff Giu-Nal-H’ay die Wahrheit, und das verlieh ihr ein Gefühl der Selbstsicherheit, wie sie es nie zuvor gekannt hatte. „Du bist es, die nicht versteht", fiel sie der

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