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1537 - Der Schlafwandler

1537 - Der Schlafwandler

Titel: 1537 - Der Schlafwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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steht.«
    »Wohin sind die beiden gegangen, nachdem die Frau ins Wasser gesprungen war?«
    »Keine Ahnung, Mr Sinclair. Unsere Zeugen bekamen Angst. Sie haben sich versteckt und trauten sich erst Stunden später, zur Polizei zu gehen.« Er trank erst jetzt seinen Kaffee und schlug auf die Akte. »So und nicht anders ist es gewesen.«
    »Okay«, sagte ich. »Aber wir stehen nach wie vor im Dunkeln.«
    »Nicht nur Sie, Mr Sinclair. Ich werde alles daransetzen, um den Namen der letzten Toten herauszufinden. Es ist unter Umständen möglich, dass wir da weiterkommen, obwohl ich nicht so recht daran glaube.«
    Alex Nader stand auf.
    »Ich lasse Ihnen die Protokolle hier«, sagte er. »Kann sein, dass Ihnen beim Durchlesen noch etwas auffällt. Bei mir ist das leider nicht der Fall gewesen.«
    Er bedankte sich für den Kaffee und war wenig später verschwunden.
    Dafür tauchte Glenda Perkins auf. Da die Zwischentür nicht geschlossen gewesen war, hatte sie alles gehört.
    »Sieht nicht gut aus - oder?«
    Ich nickte. »Stimmt.«
    »Aber wir wissen jetzt«, meinte Suko, »dass man die Frau in den Suizid getrieben hat oder ihr so etwas wie eine Sterbebegleitung gab. Und das kann auch bei Deborah Crane der Fall gewesen sein. Muss nicht, aber kann.« Er hob die Schultern an. »Sorry, mehr kann ich zu diesem Fall leider nicht sagen.«
    Damit stand er nicht allein, denn mir erging es ebenso. Ich atmete erst mal tief durch.
    »Wo setzen wir an?«, sagte ich mehr zu mir selbst.
    »Bei Sheila Conolly.«
    Glenda hatte die Antwort gegeben, und sie lächelte, als wir beide zusammenzuckten.
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ja, das ist es.«
    »Und warum?«, fragte Suko.
    »Ihr habt mir doch erzählt, wie sie sich verhalten hat. Sie war das Misstrauen in Person. Sie hat sich da bestimmt reingehängt.«
    »Und hat uns nichts gesagt!«
    Glenda hob die Schultern. »So sind Frauen nun mal. Sie gehen gern ihre eigenen Wege.«
    Ich musste lachen. »Ausgerechnet Sheila, die immer dagegen war, dass sich ihr Mann engagierte.«
    »Das hat nichts mit ihr zu tun. Sheila kann wie ein Terrier sein, wenn sie sich mal festgebissen hat. Aber das ist meine bescheidene Meinung. Ich weiß nicht, wie ihr darüber denkt, aber ich würde versuchen, mit ihr Kontakt aufzunehmen.«
    Was sollte ich dazu sagen? Wissen ist Macht, heißt es. Im Moment waren wir weit davon entfernt.
    Glenda bohrte weiter. »Hat sich Sheila denn bei euch mal gemeldet?«
    »Hat sie nicht«, sagte Suko.
    »Und was ist mit Bill?«
    Ich winkte ab. »Von ihm haben wir auch nichts gehört. Kann sein, dass Sheila ihn dazu verdonnert hat.«
    »Das traue ich ihr sogar zu.«
    »Und wie geht es jetzt weiter bei euch?«
    Suko und ich schauten uns an. Beide kannten wir die Antwort nicht, was Glenda lächeln ließ.
    »Was findest du denn daran so lustig?«, fragte ich.
    »Das kann ich dir sagen. Ich wundere mich schon darüber, dass wir ins Leere stoßen.«
    »Das ist nun mal so«, erklärte ich.
    »Aber es gibt eine Möglichkeit.«
    »Und welche?«, fragte ich.
    »Ganz einfach. Ich werde mich mit Sheila in Verbindung setzen. Und zwar sofort. Ihr könnt hier im Büro bleiben. Ich kann mir vorstellen, dass sie zu mir mehr Vertrauen hat.«
    Suko und ich schauten uns an. War das die Lösung? Befand sich Glenda auf dem richtigen Weg?
    »Ich habe nichts dagegen«, sagte Suko.
    »Und was ist mir dir, John?«
    Ich schaute Glenda an. »Okay, du kannst es ja mal versuchen. Vielleicht hast du Glück. Aber ich denke, dass Sheila ein gewisses Misstrauen dir gegenüber zeigen wird.«
    »Damit muss ich rechnen. Aber ich werde versuchen, dieses Misstrauen zu zerstreuen.«
    »Viel Glück dabei…«
    ***
    Sheila Conolly hatte gewartet, und sie hatte recherchiert oder es zumindest versucht. Sie wollte mehr über Deborah Crane herausfinden, aber wie sie es auch anfasste, sie stieß ins Leere.
    Sie hatte auch mit dem ermittelnden Beamten gesprochen und erfahren, dass der Fall für ihn erledigt war.
    »Selbstmord, Mrs Conolly. Einwandfrei. Ich weiß nicht, was Sie da noch herausfinden wollen.«
    Sie hatte nichts gesagt und war gegangen. Den restlichen Tag über war sie nicht ansprechbar gewesen, und selbst ihr Mann hatte sich von ihr zurückgezogen und sie nicht mehr auf den Suizid angesprochen, denn er war mit der Polizei der gleichen Meinung.
    In der Nacht, in der beide nicht schlafen konnten, richtete sich Sheila im Bett auf. Ihre Gestalt war wie ein Schattenriss zu sehen. Sie schlug die Hände vors Gesicht und

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