Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1538 - Der Thron von Arkon

Titel: 1538 - Der Thron von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sich nach Luft ringend um. Erleichtert erkannte er, daß es der Bepelzte nicht auf ihn abgesehen hatte. Andernfalls wäre er dem erstaunlich flinken Koloß auch wohl kaum entkommen.
    Das Wildtier war zielstrebig über die Farbtuben hergefallen, deren stark duftender Inhalt es wahrscheinlich angelockt hatte.
    Stück für Stück zerbarsten die Behältnisse unter den mahlenden Zähnen und einer anscheinend genüßlich schleckenden Riesenzunge.
    Das noch feuchte Bild war bereits weitgehend von Farbklecksen aller Art befreit. Kümmerliche Reste wurden sauber abgeleckt. „Laß wenigstens die echte Leinwand ganz", flehte der verhinderte Maler. „Es hat mich ein gutes Stück Arbeit gekostet, sie auf Plophos zu ergattern. Das ist die Heimatwelt meiner Väter, verstehst du?"
    Nein, das Tier verstand überhaupt nichts, was Yart nach einigen Sekunden wußte.
    Es zertrümmerte die hölzerne Staffelei auf der Suche nach mehr duftender Farbe und sah dann verlangend zu dem nur zwanzig Meter entfernt geparkten Luftgleiter hinüber. Es war eine Billigausführung nach dem Einsparmodus der Hanse.
    Yart startete in erwachender Panik, hielt die Maschine dann aber fünf Meter über dem Boden an und sah zu dem Pelztier hinab. „Und wenn du dir den Magen verdorben haben solltest, so mache mich nur nicht dafür verantwortlich."
    Wieder vernahm er ein Brüllen. Diesmal kam es aber nicht aus dem Rachen des großen Tieres, sondern aus den Lautsprechern seiner Funkanlage.
    Imsings schweißbedeckter Kahlkopf war auf dem minderwertigen Schwarzweiß-Bildschirm zu sehen.
    Die Kosmische Hanse wurde derzeit von Kalkulatoren beherrscht. Man geizte mit jedem Galax bis zum Extrem. Die Schiffe der UBI ES-Flotte waren zum Teil dürftig ausgerüstet. Nur die Bauteile für die zu errichtenden Zentralen Kontrollstationen wurden der großen Aufgabenstellung qualitativ gerecht, denn das ehemalige Kontrollfunknetz der Cantaro ließ sich mit Billigprodukten weder beeinflussen noch umfunktionieren.
    Yarts hageres, von einer geradrückigen, zu großen Nase beherrschtes Gesicht verzog sich zu einem launigen Grinsen.
    Imsing war ein kleinwüchsiger Marsgeborener mit Kugelbauch, kahlgeschorenem Kopf und hektischem Benehmen. „Redest du etwa mit der Bestie? Bist du jetzt total verrückt geworden?" dröhnte es aus dem Gerät. „Wie stünde ich da, wenn das Ungeheuer den Gleiter zerstört hätte? Ich habe alles über die Bordkamera beobachtet."
    Yarts Grinsen verflog. Er war Jahrgang 1115 NGZ und mittlerweile fünfundfünzig Jahre alt.
    Dennoch war er so jungenhaft geblieben wie eh und je. Wer ihn aber wegen seiner Ungeschicklichkeit für einen Tölpel hielt, mußte sich sehr schnell vom Gegenteil überzeugen lassen.
    Seit seiner Knechtschaft auf dem cantarischen Basisplaneten Stiftermann III waren bereits sechsundzwanzig Jahre vergangen.
    Imsings Vorwurf hatte in dem Plophoser unvermittelt Erinnerungen an die schwerste Zeit seines Daseins erweckt. Auch damals hatte ein Leben nichts, der Erfolg oder das Material alles gegolten. „Ach, um den Gleiter hast du dich gesorgt?" spöttelte Fulgen. In seinen grauen Augen schimmerte etwas wie Trauer. „Das läßt mich an entsprechende Handlungen des cantarischen Umsorgungsdiensts von Stiftermann III denken."
    Das Gravo-Pak des Luftgleiters schickte mit steigender Energiezufuhr Störstrahlungen aus. Man hatte an der Abschirmung gespart.
    Das Fernbild begann in sich zu zittern. Imsings Kahlkopf nahm die Form eines überdimensionalen Eis an. „Quäle mich nicht mit deinen sogenannten Gedanken", klang es aus dem Gerät. „Deine großen Erlebnisse existieren nur in deiner kranken Phantasie. Kennst du einen gewissen Tetch Wossonow?"
    Die Frage traf Fulgen tief in seiner empfindsamen Seele.
    Tetch Wossonow, der ehemalige Bote der Widder - das war der Mann, der Fulgen auf dem Planeten Uulema gerügt und gelobt, unterwiesen und gleichzeitig anerkannt hatte. „Ob du einen Burschen mit dem Namen kennst", wiederholte Imsing unwillig. „Träumst du schon wieder?"
    Yart schüttelte die Erinnerung ab. Empörung keimte in ihm auf. „Es gehört sich nicht, Leute, die man nicht kennt, derart herabsetzend zu titulieren", rügte er Imsing mit erhobener Stimme. „Ich ..."
    Der Chef des Baukommandos war nicht bereit, sich Fulgens Vorhaltungen anzuhören. Er wiederholte seine Frage erneut. „Ja", bestätigte Yart schließlich. „Natürlich kenne ich ihn. Es ist lange her."
    „Dann bemühe gefälligst dein angeblich unfehlbares

Weitere Kostenlose Bücher