1538 - Der Thron von Arkon
wenn er lächelte.
Auch das war dem Syntronstatistiker wohlbekannt. Wer immer versucht hätte, Tetch Wossonow zu imitieren - dieses eigentümliche Lächeln hätte er kaum nachahmen können - oder doch? „Synthesebrei, Synthoextrakte verschiedener Färbung und andere Köstlichkeiten aus der Robotküche", platzte Fulgen erleichtert heraus. „Bin ich froh, dich zu sehen."
Die Aussage kam aus vollem Herzen. Man fühlte es. „Ich habe arkonidische Vollkonserven an Bord", erklärte Tetch. „Aus Atlans Beständen.
Würdest du mich nun vor deiner Projektleiterin identifizieren?"
Fulgens strahlendes Gesicht verwandelte sich von einer Sekunde zur anderen. Plötzlich wurde er zu einem Mann, der längst in aller Stille recherchiert hatte.
Wossonow dagegen erinnerte sich an das Lächeln, das Fulgen immer gezeigt hatte, wenn er argwöhnisch geworden war. Es wirkte irgendwie zu harmlos und etwas wächsern. Aber um das zu bemerken, mußte man den Plophoser genau studiert haben. „Du nennst mich Fulgy?" erkundigte er sich verwundert. „Wieso das?"
Wossonow begann unvermittelt zu lachen. Da er es selten tat, fühlte sich Yart in besonderer Weise angesprochen. „Wer von uns beiden überprüft nun wen? Ich erinnere mich an eine schöne Frau namens Ondri Nettwon. Sie nannte dich Fulgy. Sie war auch dabei, als wir auf der Welt Uulema zusammen mit Perry Rhodan einen gewissen Pedrass Foch befreiten. Er entpuppte sich später als Monos.
Möchtest du noch mehr Einzelheiten hören? Etwas über dein Bad im Binnensee, oder über die Umfunktionierung des cantarischen Robots Filandro?"
Fulgens gekünsteltes Lächeln war einem von Innen kommenden Schmunzeln gewichen. „Danke, nein, es reicht vollauf. Ich muß um Entschuldigung bitten."
Wossonow nickte überlegend. Das war Yart Fulgen, wie er ihn kannte. Auch die Tatsache, daß er mit keinem Wort nach dem Grund von Wossonows Erscheinen fragte, sprach für ihn.
Dennoch fügte Tetch seinen Überlegungen laut hinzu: „Wenn du mich nicht getestet hättest, wäre mir eine genauere Überprüfung deiner Person nicht erspart geblieben. Vergessen wir es!"
Anschließend wechselte Tetch abrupt das Thema. Er konnte auf seinen Bordmonitoren die Gesichter anderer Leute sehen. Einige schienen überrascht bis fassungslos zu sein. Man begriff, daß man den stillen Träumer gehörig unterschätzt hatte. „Über welche Transportmittel verfügst du? Ich möchte dich schnellstens an Bord meiner Jet sehen."
Zu diesem Zeitpunkt hatte Marca Terolten ihren Schock überwunden. Sie meldete sich. „Ich muß eure interessante Unterhaltung unterbrechen. Der Syntroniker Fulgen wird hier noch gebraucht. Sein Dienstvertrag sieht eine sechsmonatige Stationierung auf Oterweth vor. Die Geräte müssen gewartet und ständig überprüft werden."
Fulgens Unschuldsmiene drückte aus, daß er noch einen Trumpf im Ärmel hatte. Auch das hätte ihm niemand zugetraut. „Nur dann, wenn keine besonderen Begebenheiten von überrangiger Bedeutung eine solche Stationierung verbieten", fügte er Marcas Erklärung hinzu. „Siehe Artikel vier. Die besonderen Begebenheiten sind soeben eingetreten. Ich bitte um meine Entlassung aus dem Arbeitsvertrag."
Wossonow schien in Zeitdruck zu sein. Sein Blick auf das Kombigerät an seinem Handgelenk war unübersehbar. Er sprach Marca an. „Falls du die Klausel nicht kennst, solltest du sie aus deiner Personalsyntronik abrufen", schlug er vor. „Die Vorbereitungen zu Atlans Krönung laufen auf Hochtouren. Es dürfte demnächst wieder einen Imperator von Arkon geben. Yart Fulgen wird gebraucht. Er und seine Erhabenheit sind alte Freunde und Kampfgefährten.
Erstaunlicherweise scheint das hier niemand zu wissen."
Marca Terolten weigerte sich nicht länger. Eigentlich hatte sie auch nie ernsthaft daran gedacht, dem Syntronstatistiker die Abreise zu verweigern. Sie war lediglich wißbegierig gewesen. „Einverstanden", erklärte sie. „Ich verstehe nur nicht, wieso sich eine derart begehrte Persönlichkeit an ein UBI ES-Kommando binden konnte. Darf man darüber etwas erfahren, Fulgen?"
Yart kämpfte mit seiner Verlegenheit. Er kam sich plötzlich hinterhältig vor.
Er hätte leicht eine unwiderlegbare Ausrede finden können, aber das hätte gegen seine angeboren Ehrlichkeit verstoßen. Er konnte sie nicht verleugnen, obwohl sie ihm schon zahllose Schwierigkeiten bereitet hatte. „Du bist mit deinen beiden Schiffen in die Nähe des Kugelhaufens M13 geflogen. Dorthin wollte
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