Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1538 - Der Thron von Arkon

Titel: 1538 - Der Thron von Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ich."
    Marca staunte. Kopfschüttelnd musterte sie den schmächtigen Mann, der in seiner erdbraunen Arbeitskombination alles andere als imponierend wirkte. „Du bist auf Terra an Bord gekommen. Von dort aus starten täglich Schiffe nach M13. Warum hast du keinen Passagierraumer genommen?"
    „Ich hätte die Passage nicht bezahlen können. Ahnst du, was ein unbekannter Syntroniker auf Terra verdient?
    Millionen meiner Art suchen einen Job."
    Die Projektchefin verzichtete auf weitere Fragen. Sie kannte das im Solsystem ablaufende Drama.
    Eineinhalb Milliarden humanoide Intelligenzen, entwurzelt durch die Wirren der Nach-MonosÄra, waren nach und nach auf den Solplaneten eingetroffen. Der wirtschaftliche Wiederaufbau der Welten, von denen sie gekommen waren, würde noch Jahrzehnte auf sich warten lassen. Dort hatte man die cantarische Planwirtschaft mit ihren maroden Hinterlassenschaften noch lange nicht überwunden. „Du kannst den Stationstransmitter benutzen", schlug Marca vor. „Das dürfte die schnellste Verbindung zu Jet sein. Du besitzt doch einen Bordtransmitter?"
    Wossonow fühlte sich angesprochen. „Natürlich. Schaltet euer Gerät auf Externjustierung. Ich erledige den Transportvorgang von hier aus."
    Fulgen lachte still in sich hinein. Ein Blick aus den Augenwinkeln zeigte ihm Imsings Gesicht. Es war rot angelaufen. Wossonow schien dem Stationschef nicht viel zuzutrauen - ein gutes Beispiel für seine Menschenkenntnis.
    Fulgen beeilte sich, seine Habseligkeiten in den Transmitterraum zu schaffen. Sie fanden in einem großen Rucksack bequem Platz. „Oh, man hat sogar schon gepackt", stellte Imsing fest. Sein Atem ging schwer. „Hör mal, die Sache mit den Abstrahlverlusten im ..."
    „Ist erledigt und vergessen", unterbrach ihn Fulgen. „Wir haben es repariert, nicht wahr?
    Dagegen solltest du dich um die Hochenergie-Pralldämpfer der Hypertrop-Fundamente kümmern. Sie sind nicht bebensicher. Aber das habe ich dir, glaube ich, schon einige Male gesagt."
    Imsing sah sich wie gehetzt um. Zwei weitere Techniker des Baukommandos hatten Fulgens Worte gehört. Sie wußten auch, daß nur er den Abstrahlschaden beseitigt hatte. „Wird sofort erledigt", beteuerte Imsing. Der Schweiß perlte auf seinem Kahlkopf. „Wenn du mich auf Arkon vielleicht brauchen kannst - ich meine, bei deinen Verbindungen zu Atlan wäre das wohl eine Kleinigkeit - ich meine ..."
    Imsing unterbrach sich. Der Säulentransmitter lief an.
    Als Fulgen die Abstrahlplattform betrat, dachte er über Imsings Unfähigkeit und Machtgier nach.
    Eigentlich wäre es seine Pflicht gewesen, die Projektchefin zu informieren - jetzt, und nicht später. Das UBI ES-Projekt war viel zu wichtig, um es durch Typen wie Imsing gefährden zu lassen.
    Fulgen brachte es nicht fertig, Marca Terolten noch einmal anzurufen. Sein analytischer Verstand sagte ihm klipp und klar, es könne sich nur noch um Stunden handeln, bis einer der anderen von Imsing schikanierten Mitarbeiter der Bodenstation auspacken würde
     
    2.
     
    Fulgen war gleich nach seiner Rematerialisierung im Bordtransmitter der Jet von Gegebenheiten überrascht worden, mit denen er nicht gerechnet hatte.
    Tetch Wossonow war weder im kleinen Transmitterraum erschienen, noch hatte er Fulgen über die Rufanlage begrüßt. Statt dessen hatte das Schiff unvermittelt Fahrt aufgenommen, um beim Erreichen der Vollsog-Beschleunigung sofort in den Hyperraum zu gehen.
    Nach einem kurzen Überlichtflug war die Jet wieder in den Einsteinraum zurückgefallen. Die Vorgänge waren völlig undramatisch abgelaufen.
    Auf den eingeschalteten Kontrollmonitoren des Transmitterraums konnte Fulgen sehen, daß man sich dem Kugelhaufen M13 genähert hatte. Die strahlende Materiefülle war nicht mehr mit einem Blick zu erfassen.
    Es entsprach nicht seinem Naturell, sich über die Vorkommnisse aufzuregen. Er hatte in seinem Leben gelernt, was man gemeinhin Geduld nannte.
    Er setzte sich auf den erhöhten Rand der Transmitterplattform, stützte die Ellenbogen auf die Knie und wartete einfach. Eventuellen Gefahren wäre er ohnehin hilflos ausgeliefert gewesen. Es war also vernünftiger, in aller Ruhe abzuwarten.
    Jemand begann zu lachen. Fulgen erkannte Wossonow Organ. „Ein Stoiker ist gegen dich ein Hysteriker. Ich muß mich bei dir entschuldigen. Der Sofortstart war notwendig."
    „Dachte ich mir", nickte Yart ungerührt. „Die Statistik beweist, daß Tausende ähnlicher Vorfälle harmlos verlaufen wären, wenn die davon

Weitere Kostenlose Bücher