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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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griffen sie zu, drehten den Mann herum und zogen ihn über die Ladefläche hinweg ins Freie.
    Sie ließen ihn nicht fallen, sondern stellten ihn hin. Lintocks Schuhe versanken im Gras.
    Matt hatte den Kopf noch nicht angehoben. Er dachte an die Pilgerreise, von der ihm erzählt worden war, und konnte sich vorstellen, dass sie nun ihr Ende erreicht hatte.
    Er sah die alten Mauern des Klosters. Er sah die Öffnungen in den Wänden. Manche sahen aus wie normale Fenster, andere waren so groß, dass man sie als bogenförmige Durchgänge bezeichnen konnte.
    Sie führten in einen Bereich, der von Lintock nicht zu überblicken war, weil sich dort eine graue Dunkelheit zusammenballte.
    Bisher war er nur von den drei Frauen bewacht worden. So seltsam es klang, aber er vermisste Percy Piper, auch wenn er sein Gesicht auf dem Rücken trug. Der hätte ihm zumindest Auskünfte geben können, denn die Bewacherinnen schwiegen und machten auch nicht den Eindruck, dass sich bei ihnen etwas ändern würde.
    Von der Umgebung schien keine Gefahr auszugehen. Dennoch spürte Matt Lintock sie. Sie lauerte noch im Unsichtbaren. Gerade dieses abweisende Schweigen und die Blicke der Frauen sorgten dafür. Sie warteten auf etwas, und Lintock blieb nichts anderes übrig, als untätig zu warten, denn seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Er konnte die Arme nur etwas nach links oder rechts bewegen, das war alles.
    Am Himmel bewegte der kalt gewordene Wind die grauen Wolkenpakete, und er fuhr auch ins Gesicht des Mannes, auf dessen Haut er eine Gänsehaut hinterließ.
    Und dann bewegte sich doch etwas. Vor ihm, in der größten der Öffnungen.
    Lintock erkannte, dass es eine breite Nische im Gemäuer war. Darin befand sich eine Tür, die verschlossen war.
    Von dort kam jemand.
    Er ging nicht normal, denn er ging rückwärts, das erkannte Lintock sehr schnell. Sekunden später stockte ihm der Atem, als er erkannte, wer da auf ihn zukam.
    Es war Percy Piper!
    Lintock kannte ihn in seiner neuen Gestalt. Trotzdem musste er schlucken, als er Percy sah. Er ging rückwärts, schaute allerdings nach vorn, und seine Lippen hatten sich zu einem Lächeln verzogen, mit dem er Matt Lintock begrüßte.
    Piper ging so weit vor, bis er Lintock normal ansprechen konnte und nicht laut reden musste.
    »Da sind wir, Matt!«
    »Toll. Sollen wir hier eine Pokerrunde eröffnen?«
    »Nein, aber ein Spiel wird es schon werden. Ich denke dabei an ein Spiel mit der Hölle oder auch in der Hölle, denn hier endet der Weg der Pilger.«
    »Ja, das habe ich mir fast gedacht. Aber was habe ich davon? Ich bin kein Pilger und du bist auch keiner.«
    »Das ist vorbei, Matt. Jetzt gehöre ich zu ihnen, denn ich habe in die Hölle schauen dürfen. Ich habe sie gesehen, ich weiß mehr und…«
    »Ja!«, fiel Matt ihm ins Wort. »Jetzt weißt du mehr und trägst dein Gesicht auf dem Rücken. Hat es dich glücklich gemacht, diesen Preis dafür zu bezahlen?«
    »Im Leben ist nichts umsonst, mein Freund. Wir alle müssen gewissen Gesetzen gehorchen. Da machst auch du keine Ausnahme, und bei mir ist es ebenso.«
    »Moment, noch bin ich normal.«
    »Ja. Das wird nur nicht so bleiben. Du hast das Glück, etwas sehen zu dürfen, was den meisten Menschen verborgen bleibt. Es ist der Blick in die Hölle.«
    »Komisch, Percy, aber daran bin ich nicht interessiert. Die Hölle lässt mich kalt, obwohl sie doch so heiß sein soll und alles verbrennt.«
    »Lass dich überraschen. Du wirst sie sehen, und du wirst in sie hineingehen können.«
    Jetzt war normalerweise der Zeitpunkt gekommen, an dem Matt reagiert hätte. Nur war das nicht möglich, da seine Hände auf dem Rücken gefesselt waren. Er hatte eine Nahkampfausbildung hinter sich, das war alles okay, aber sich nur mit den Beinen zu verteidigen war nicht sein Ding. Nicht bei dieser Übermacht.
    »Komm, Matt!«
    »Und wohin soll ich gehen?«
    »Das weißt du doch.«
    Lintock grinste hart. Ja, das wusste er. Er wusste es sogar verdammt genau, aber er hasste es, sich auf diesen Weg zu machen.
    Er fluchte leise, schaute noch mal in die Gesichter der Frauen, die wie Wärterinnen wirkten, hob die Schultern an und ging mit kleinen und auch zögerlich wirkenden Schritten auf seinen Pokerkumpel zu.
    Der lächelte, und das mit einem Gesicht, das sich an seinem Hinterkopf befand. Es war für Matt Lintock noch immer unglaublich, und sich vorzustellen, dass ihm das gleiche Schicksal drohte, damit konnte er sich nicht mal theoretisch

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