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1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst war nicht normal gewesen. Er war zu einem Menschen geworden, dessen Gesicht auf den Rücken gedreht worden war.
    Wie es dazu gekommen war, wusste Lintock nicht. Nur konnte er sich leicht etwas ausrechnen, und er ging davon aus, dass ihm möglicherweise das gleiche Schicksal bevorstand.
    Matt Lintock war ein harter Knochen. So leicht war er nicht ins Bockshorn zu jagen. In diesem Fall allerdings überkam ihn ein böses und bedrückendes Gefühl. Er war ein Mensch, der sich den Realitäten des Lebens stellte und mit Dingen, die außerhalb dieses Komplexes lagen, nichts am Hut hatte.
    Womit er konfrontiert worden war, dafür gab es keine normale Erklärung, zumindest für ihn nicht. Das passte eher in einen Horrorfilm, und wie in einem Film kam er sich manchmal auch vor.
    Aus seinem Mund drang ein Stöhnen, als er sich um die eigene Achse drehte. Sofort wurde er aufgehalten, denn da stoppte ihn die Innenwand des Transporters. Zugleich vernahm er die Flüsterstimmen. Sie schienen aus großer Ferne an seine Ohren zu dringen, was allerdings nicht stimmte, denn als er sich konzentrierte, was nicht leicht für ihn war, da vernahm er die Stimmen in seiner Nähe.
    Frauen sprachen. Lintock nahm es hin. Er wollte nicht darüber nachdenken, woher sie gekommen waren. Er machte sich mehr Gedanken darüber, dass es ihm nicht gelungen war, Percy Piper auszuschalten. Er hatte es versucht, aber als es zu dieser Berührung gekommen war, da hatte Piper zurückgeschlagen. Wie er das geschafft hatte, wusste Lintock nicht. Er ging einfach davon aus, dass es mit der Berührung zu tun gehabt hatte. Es war also gefährlich gewesen, Percy überhaupt anzufassen, und genau darin lag Lintocks Problem.
    Und in dem, was Percy ihm zuvor gesagt hatte. Er hatte von der Hölle gesprochen und von einer Pilgerreise, wobei Lintock der Gedanke kam, dass er sich nun auf einer unfreiwilligen Reise befand und diese womöglich in der Hölle endete.
    »Das kann doch alles nicht wahr sein«, flüsterte er. »So etwas ist unmöglich.«
    Es war möglich, und Lintock dachte daran, dass er sich nur selbst beruhigen wollte, was er jedoch nicht schaffte.
    Das dumpfe Gefühl in seinem Kopf blieb. Er musste sich auch eingestehen, dass er körperlich nicht fit war. Etwas hatte ihn innerlich regelrecht zerschlagen. Auch wenn er die Fesseln losgeworden wäre, er hätte keine große Chance gehabt, sich zu wehren.
    Der Wagen bewegte sich weiter über unebenen Boden hinweg. Er ruckelte, er schaukelte von einer Seite zur anderen, was Lintock nicht eben gut tat und er schließlich froh war, als das Fahrzeug stoppte und auch das Geräusch des Motors verstummte.
    Sie waren am Ziel!
    Aber wo? Am Beginn der Pilgerreise oder am Anfang vom Ende, das in der Hölle lauerte?
    Lintock spürte, wie sich auf seiner Stirn Schweiß bildete, obwohl es um ihn herum alles andere als warm war. Es lag an den Adrenalinstößen, die durch seinen Körper jagten, und auch sein Herz schlug heftiger als gewöhnlich.
    Türen wurden geöffnet. In seiner Nähe erhellte sich trotzdem nichts. So ging er davon aus, dass er in einem von der Ladefläche abgeteilten Raum lag.
    Alles änderte sich, als jemand die Heckklappe des Fahrzeugs öffnete.
    Jetzt fiel Licht herein. Kein strahlend helles, eher dieses dunstige Novemberlicht, das auch den Geruch von Kühle und von feuchter Erde mitbrachte.
    Matt Lintock lag auf dem Rücken. Er bemühte sich, den Kopf anzuheben, was er auch schaffte. So schaute er nach vorn und war überrascht, dass er nicht Percy Piper zu Gesicht bekam, wovon er ausgegangen war. Drei Frauen standen vor der Ladefläche und schauten ihn mir starren Blicken und unbewegten Gesichtern an.
    Matt Lintock musste schlucken. Nicht, dass er Angst vor den Frauen gehabt hätte, aber er wunderte sich über deren Aussehen. Sie trugen keine normale Kleidung. Ihre Körper wurden von Umhängen bedeckt, die an Tuniken erinnerten, wie man sie im alten Rom getragen hatte. Es war für Matt nicht zu erkennen, ob die Frauen jung oder älter waren. Sie erschienen ihm alterslos und irgendwie neutral. Ihre Gesichter glichen sich, nur die Haare zeigten verschiedene Farben, was Lintock allerdings egal war.
    Er bemühte sich, locker zu sein, und fragte mit leiser Stimme: »He, hat die Reise ein Ende?«
    Die Frauen gaben ihm keine Antwort. Sie nickten sich gegenseitig zu, bevor sie darangingen, Matt Lintock von der Ladefläche zu ziehen. Sie beugten sich dabei vor und streckten die Arme aus. An den Fußknöcheln

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