Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1538 - Teufelspilger

1538 - Teufelspilger

Titel: 1538 - Teufelspilger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sollte. Jetzt wird er dafür die Rechnung begleichen müssen.«
    »Und wie sieht die aus?«
    »Man wird ihn in die Hölle schauen lassen. Für ihn ist es eine Bestrafung.«
    »In einem Kloster also?«
    »Ja.«
    »Und wo finden wir es?«
    »Nicht hier.«
    »Wo dann?«
    Diesmal antwortete Laura nicht so spontan. Wahrscheinlich fiel ihr ein, dass sie in diesen Augenblicken zu einer Verräterin wurde, und ich erinnerte sie mit ein paar Worten an das Kreuz, das sie überhaupt nicht ab konnte.
    »Nein, lass es!«
    »Gern, Laura. Dann möchte ich nur von dir wissen, wie wir zum Kloster gelangen.«
    »Es ist nicht hier in London. Es liegt in Kent. Früher war es mal bewohnt, aber nicht von Nonnen oder Mönchen. Adrian hat es mir gesagt. Er ist der Einzige, der noch übrig geblieben ist. Aber er hat alles wieder von Neuem erschaffen.«
    »Bitte, wo müssen wir hin?«
    Sie wand sich. Sie stöhnte, aber ich ließ nicht locker. Da sie mich beobachtete, sah sie auch, wie ich meine Hand auf die Tasche zu bewegte, und sie wusste, dass dort mein Kreuz steckte.
    »Nein, nicht!«
    »Wo müssen wir hin?«
    Lauras Widerstand brach zusammen. »In die Borth Downs. Bei Frith. Nicht weit davon. Da ist es.«
    Ich ging davon aus, dass Frith der nächstgelegene Ort war. Gehört hatte ich den Namen noch nie, aber wir würden das Dorf oder die kleine Stadt schon finden.
    »Und weiter?«
    Laura schüttelte den Kopf. »Da gibt es kein Weiter. Bei Frith ist es. Das alte Haus liegt einsam. Die Menschen meiden es, aber uns gefällt es.«
    »Sehr schön. Dann möchte ich gern noch wissen, wen wir alles dort finden.«
    »Meine drei Freundinnen und ihn!«
    »Adrian?«
    Ihre Augen erhielten wieder Glanz. »Er ist einfach wunderbar. Und er ist würdig, einen Blick in die Hölle zu werfen. Und das immer und immer wieder.«
    Das glaubte ich ihr aufs Wort. Laura sprach weiter, und sie redete davon, wie toll das Leben im Kloster doch war und welch eine Macht dieser Adrian besaß.
    Ich fragte nicht nach weiteren Einzelheiten, denn der Ort lag nicht eben um die Ecke. Wir würden uns so schnell wie möglich auf den Weg machen. Wir hatten jetzt Mittag. In vier bis fünf Stunden wurde es dunkel, aber da war noch das Problem Laura.
    Da sie in diesem Kloster gelebt hatte, gab es hier in der Stadt bestimmt keine Bleibe für sie. Deshalb schlug ich ihr vor, sie für eine Nacht in Schutzhaft zu nehmen.
    »Bin ich verhaftet?«
    »Nein, du wirst nur in Sicherheit gebracht, bis alles vorbei ist! Sei froh darüber.«
    »Man kann die Hölle nicht besiegen«, flüsterte sie. »So etwas geht nicht. Sie ist so stark, und jeder Mensch darf sich glücklich schätzen, einen Blick in sie hineinwerfen zu dürfen.«
    »Das sehen wir anders«, sagte ich.
    Plötzlich fing sie wieder an zu knurren, als hätte ein wildes Tier von ihr Besitz ergriffen.
    »Dann wird euch der Teufel holen!«
    »Soll er es versuchen«, erklärte Suko. »Wir freuen uns schon darauf…«
    ***
    Matt Lintock war nicht zum ersten Mal in seinem Leben in den tiefen Schacht der Bewusstlosigkeit gefallen. So etwas kannte er aus früheren Zeiten. Da war er noch an der Front gewesen und hatte an Organisation und Büroarbeit kaum gedacht.
    Das Erwachen allerdings war gleich geblieben. Man stieg langsam aus den dunklen Tiefen wieder in die Höhe, ohne etwas erkennen zu können.
    Allerdings arbeitete das Gehirn, und der Körper war zudem bereit, Schmerzen zu fühlen.
    Das erlebte auch Matt Lintock. Er hatte plötzlich das Gefühl, als wäre sein Kopf um das Doppelte angewachsen. Eine gewisse Übelkeit war auch vorhanden. Er stellte fest, dass er lag und nicht saß, doch auch seine Lage brachte keine Ruhe, denn er wurde hin und her geschleudert.
    Von einer Seite zur anderen rollte sein Körper, was ihn auf den Gedanken brachte, dass er sich in einem Wagen befand, der über eine holprige Strecke fuhr und deshalb so ins Schaukeln geriet.
    Und noch etwas stellte er fest. Man hatte ihn gefesselt. Er war nicht mehr in der Lage, seine Hände frei zu bewegen. Um die Handgelenke waren Bänder gewickelt und hatten die Hände dicht aneinander gepresst.
    Das wies alles auf eine geschickt eingefädelte Entführung hin, und das machte Lintock nicht eben fröhlich. Zudem ärgerte er sich über sich selbst, dass er sich hatte so überrumpeln lassen, und sofort fiel ihm der Name Percy Piper wieder ein, mit dem alles begonnen hatte.
    In seiner Erinnerung tauchte die Szene auf, als Piper das Büro betreten hatte. Völlig normal. Aber er

Weitere Kostenlose Bücher