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154 - Die Kralle des Todes

154 - Die Kralle des Todes

Titel: 154 - Die Kralle des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Flindt zu bedenken. „Sie wird uns beobachten. Sie hat Fontanelli getötet, und sie wird nicht davor zurückschrecken, weitere Morde zu begehen, nur um Dorians Heilung zu verhindern."
    „Trotzdem", sagte Coco rauh. „Trotzdem muß ich es versuchen. Wir können nicht einfach zusehen, wie er stirbt."
    Sie sah nach ihm. Dorian schien zu schlafen. Er lag auf dem Bett, die Augen geschlossen, und atmete flach. Er war ausgemergelter denn je. Und als Coco sein Gesicht sah, erschrak sie.
    Das Stigma flammte und loderte darin. Sein Gesicht glich einer Dämonenfratze. Das Stigma, das Dorian vor langer Zeit von dem Dämon Srasham in Istanbul übertragen bekommen hatte, zeigte sich nur in außergewöhnlichen Streßsituationen und in Todesgefahr. Das zeigte Coco, wie schlimm es, um den Dämonenkiller stand. Aber die rotblau leuchtende Tätowierung mit den ineinander verschlungenen Ornamenten wirkte nur gegen äußere Gefahren; gegen den Keim in Dorians Körper kam sie nicht an.
    „Ich werde versuchen, Helfer mit magischen Kräften zu finden", entschloß sich Coco. „Ich werde eine Beschwörung durchführen und einen magischen Ruf aussenden, ganz gleich, ob man mich dabei findet oder nicht."
    „Dann mach's bitte nicht hier im Hotel", warnte Flindt. „Ich möchte nicht, daß hier ein Dämonenangriff erfolgt. Denn dann ist Dorian garantiert tot."
    Coco sah ihn bittend an.
    „Hilf mir, Abi", sagte sie. „Versuche mich abzuschirmen."

    Als es dunkel wurde, fuhren Coco und der Däne aus Rom hinaus. Weit draußen auf dem Weg nach Ostia fanden sie einen ruhigen Platz, der sich für Cocos Versuch eignete.
    Coco hatte einen Kreuzweg abseits aller befestigten Straßen ausgewählt, der vielleicht einmal am Tag begangen wurde - aber kaum in der Dunkelheit. Hier würde es keine Störung geben. Sie nahm die gläserne Kugel und postierte sie in einen magischen Kreis am Rand des Kreuzwegs. Sie brachte schützende und fordernde Zeichen an, dann bezog sie Abi Flindt in den Zauber mit ein. Sie konnte ihre eigene Magie hier nicht voll wirksam werden lassen, da Flindt kein Angehöriger ihrer Sippe war, aber immerhin vermochte er jetzt, unter Cocos Zauber, schattenhafte Dinge in der Kugel zu sehen. Coco wies ihn darauf hin, worauf er zu achten hatte. Er überwachte die weiträumige Umgebung und die eventuell sich entspinnenden Fäden fremden Zaubers. Bei jeder negativen Veränderung, die er gewahrte, sollte er Cocos Versuch beenden, damit sie Zeit genug hatten, die Flucht zu ergreifen.
    Abi Flindt konzentrierte sich auf die Kugel.
    Er sah nur wallende Schleier und Wolken, die ruhig durch die Kugel flossen. Sobald sich Bilder zeigten, war Vorsicht geboten, und Abi hatte die Aufgabe, aus der Art der entstehenden Bilder auf mögliche Gefahren zu schließen.
    Coco dagegen begann mit ihrem eigentlichen Zauber. Sie befand sich innerhalb eines größeren, doppelt gestaffelten Kreises mit Schutz- und Rufsymbolen. Sie zeichnete die beschwörenden Symbole neben ihr Sippenzeichen und versenkte sich in Halbtrance. Sie rief nach verwandten Geistern.
    Dabei war sie vorsichtig, sie schirmte sich selbst ab, um sich nicht zu früh zu verraten. Allmählich tastete sie sich vor; immer größer wurde der Kreis, immer stärker die Kraft, die sie benötigte. Sie hatte sich überschätzt. Sie war noch zu geschwächt von ihren verzweifelten Versuchen, selbst etwas für Dorians Heilung zu tun, und sie merkte jetzt, daß sich das auf ihre neuerliche Beschwörung niederschlug. Der Kräfteverfall schritt rapide voran. Coco war nahe daran, aufzugeben, aber sie zwang sich zum Durchhalten. Sie hoffte immer noch, daß es eine Antwort gab.
    Plötzlich war da etwas.
    Sie spürte fremde Gedanken, und sie spürte verhaltene Kraft darin. Es war eine weißmagische Kraft. Coco versuchte die Kraftquelle anzuzapfen, um sich selbst zu stärken, aber sofort kapselte der andere sich ab.
    Hilf mir,
rief Coco ihm zu.
Hilf mir ein verlöschendes Leben zu retten. Es gibt eine Chance.
    Wer bist du?
kam die Antwort zurück.
    Du findest mich morgen früh in Rom,
sendete Coco und übermittelte ein Bild des geplanten Treffpunkts. Es würde nicht das Hotel sein, das erschien ihr zu riskant. Sie schickte einen fragenden Impuls hinterher.
    Wirst du kommen und mich erkennen?
    Vielleicht.
    Und da schaltete sich ein weiterer Gedanke ein. Weicher, wärmer und doch von tiefer Bitterkeit eines enttäuschten Schicksals gezeichnet.
Wer bist du, der da ruft?
    Jemand, der Hilfe für einen anderen

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