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154 - Die Macht der Nosfera

154 - Die Macht der Nosfera

Titel: 154 - Die Macht der Nosfera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Hand an einen Techno gelegt hat. Zuerst wollte ich den Vorwurf nicht glauben, doch inzwischen weiß ich, wer der Übeltäter ist. Euch soll Gerechtigkeit widerfahren.«
    Der regierende Kommissar hatte mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht mit dieser Eröffnung. Völlig überrumpelt, kam er gerade noch dazu, Danke zu murmeln, als auch schon ein gefesselter Nosfera zu ihnen hereingeführt wurde.
    Der Mann, wie alle Angehörigen seines Volkes an einer mutierten Form der Sichelzellenanämie leidend, die ihn dazu zwang, seine roten Blutkörperchen durch regelmäßige Blutzufuhr aufzufrischen, trug nur eine lederne Hose. Sein hagerer Oberkörper war nackt.
    Wortlos ließ er sich zu einem Holzklotz führen, der erst im Schein weiterer Fackeln sichtbar wurde. Zwei bewaffnete Ordensbrüder, die ihn begleiteten, zwangen ihn auf die Knie.
    Er ließ es ohne Gegenwehr mit sich geschehen.
    Überhaupt schien er geistesabwesend, wenn nicht benebelt zu sein. Sein verklärter Blick verlor sich in einer nicht vorhandenen Ferne, selbst als man seinen Kopf auf den mit Kerben und dunklen Flecken übersäten Klotz drückte. Der Mann musste unter Drogen stehen oder bereits völlig mit seinem Leben abgeschlossen haben.
    In Konstantin Fedjajewski zog sich dagegen alles zusammen. »Ein Todesurteil?«, fragte er erschrocken. »Davon war nie die Rede. Es genügt uns völlig, wenn wir den Täter in Gewahrsam nehmen können. Er soll einen fairen Prozess erhalten.«
    »In diesen heiligen Hallen gilt nur das Recht der Bluttempler«, wies ihn Erzvater zurecht. »Mein Urteil ist bereits gesprochen.«
    Als wären diese Worte das vereinbarte Signal gewesen, trat der Henker vor, holte weit mit dem wuchtigen Schwert aus und ließ es in die Tiefe sausen.
    Der Kopf des Delinquenten wurde mit einem Hieb abgetrennt. Polternd fiel er zu Boden.
    Konstantin Fedjajewski ballte seine Hände zu Fäusten, bis die Fingerknöchel weiß hervortraten. Sein Wunsch nach Rache für den toten Gefreiten war auf einen Schlag erloschen.
    Stattdessen spürte er ein Gefühl der Beklemmung, als wäre er nun selbst an der Reihe, den Kopf auf den blutbeschmierten Holzklotz zu legen.
    Genau das wollte Erzvater sicher auch erreichen: Sie einschüchtern, obwohl er ihnen nach außen entgegen kam.
    »Ich hoffe, damit ist der Gerechtigkeit Genüge getan«, sagte das Ordensoberhaupt mit unüberhörbar süffisantem Unterton.
    Fedjajewski wirbelte zu Erzvater herum. »Tatsächlich?«, stieß er schwer atmend hervor. »Ich habe keine Beweise gesehen, die gegen den Toten sprachen.« Die Willkür, mit der Erzvater selbst gegen die eigenen Leute vorging, ließ seinen Magen rebellieren. »Ich versichere aber, dass unsere Gemeinschaft die Angelegenheit damit als erledigt betrachtet.«
    »Freut mich zu hören.« Erzvater lehnte sich zufrieden in dem hohen Holzstuhl zurück. »Jede Form von Zwist wäre schädlich für unsere beiden Völker. In dieser fürchterlichen Zeit, in der Moska ohne Zaritsch ist, droht die Stadt erneut ins Chaos zu stürzen. Murrnau wünscht, dass ich mit mäßigender Hand eingreife und die alte Ordnung wieder herstelle, doch der Kampf gegen die Zeit, in der die Sonne wieder wächst, hat uns viele starke Degenmeister gekostet. Ich biete deshalb euch, die ihr weit über den Barbaren steht, die Möglichkeit, an meiner Seite zu regieren. Nicht nur zu unserem eigenen Besten, sondern auch um die wilden Untertanen des Zaritsch vor sich selbst zu schützen.«
    Konstantin Fedjajewski war verblüfft, aber nur einige Sekunden lang. »Ihr bietet uns eine Partnerschaft an?«, fragte er misstrauisch. »Auf Augenhöhe?«
    Erzvater ließ die Frage in dem Gewölbe verhallen, bevor er beide Hände von den Lehnen hob und in einer provozierend langsamen Geste zusammen führte. Die gespreizten Finger nur an den Kuppen gegeneinander gepresst, brachte er sie unterhalb seines Kinns, bevor er antwortete: »Ein Bündnis, ganz richtig. Allerdings unter der Führung meines Ordens. Schließlich seid ihr unwesentlich stärker auf uns angewiesen, als wir auf euch.«
    Konstantin Fedjajewski warf einen Bück auf den Geköpften, der gerade hinausgetragen wurde. Er konnte sich gut vorstellen, wie ein Bündnis unter Erzvaters Fuchtel aussah. »Vielen Dank für das Angebot«, sagte er, mit kaum verhohlenem Spott.
    »Aber ich denke, wir kommen ganz gut alleine zurecht. Für eine engere Zusammenarbeit gibt es keine Basis. Unsere Gemeinschaft möchte mit allen in der Stadt gut auskommen, so wie in der

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