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1540 - Das Drachenriff

1540 - Das Drachenriff

Titel: 1540 - Das Drachenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie waren aber der Meinung, dass es nicht mehr lange dauern konnte, denn der Aufpasser hatte davon gesprochen, dass er sie bald an das große Kreuz binden wollte.
    »Man weiß auch nicht genau, ob es ein Drachen ist«, sagte Gudrun. »Es kann auch eine Seeschlange sein. Ein Monstrum aus der Tiefe, das sich von Menschen ernährt.«
    »Habt ihr es schon mal zu Gesicht bekommen?«
    »Nein«, sagte Tore. »In unserer Zeit gibt es keine Seemonster. Hoffe ich jedenfalls. Es gibt nur die alten Geschichten darüber. Das sind zumeist Sagen und Legenden.«
    Purdy lächelte. »Dann werden wir mal losgehen und genau diesen Ort suchen, der uns wieder zurückbringt. Allmählich wird mir ungemütlich. Ich bin zudem für diese Zeit nicht geschaffen.«
    Keiner hatte etwas dagegen. Purdy ärgerte sich nur, dass sie sich die Stelle nicht gemerkt hatte. Es war einfach alles zu schnell gegangen.
    Jetzt mussten sie eben suchen. Sie kannte nur die Richtung.
    Im Wasser tat sich nichts. Der Wind türmte es zu Wellen hoch, die gegen die kleine Insel brandeten.
    Gudrun und Tore hielten sich zurück und blieben hinter der Staatsanwältin.
    Purdy war davon überzeugt, dass ihre Suche nicht lange dauern konnte.
    So groß war das Eiland nicht, und sie hoffte nur, dass dieses unsichtbare Tor nicht verschlossen war.
    Sie näherten sich dem Wasser. Der Boden war jetzt unebener geworden. Große Steine hatten sich übereinander geschoben. Durch die Nässe waren sie höllisch rutschig.
    Das merkte Purdy, als sie plötzlich mit dem rechten Fuß von einem flachen Felsstein abrutschte. Sie begann sofort mit den Armen zu rudern, um ihr Gleichgewicht zu bewahren. Sie stieß einen spitzen Schrei aus, als ihr das Schwert aus der Hand glitt, auf den Felsboden klirrte und von einem Moment zum anderen verschwunden war.
    Purdy wäre gestürzt, doch in diesem Moment war Tore neben ihr und fing sie auf.
    »Das Schwert!«, keuchte die Staatsanwältin.
    Tore stellte Purdy erst mal hin und ließ sie erst los, als sie wieder fest auf ihren Füßen stand. Dann ging er dorthin, wo das Schwert verschwunden war und ging in die Knie.
    »Hast du es?«, fragte Purdy.
    Tore schüttelte den Kopf. »Hier ist ein tiefer Spalt, in den es hineingerutscht sein muss«, erwiderte er.
    Purdy trat vorsichtig an seine Seite und schaute in den Spalt, den Tore ihr zeigte. Sie sah nur Schwärze, aber in der Tiefe war gurgelndes Wasser zu hören.
    »Das können wir vergessen«, murmelte sie. »Jetzt haben wir nichts mehr, mit dem wir uns gegen den Drachen wehren können.«
    Tore erhob sich. »Dann müssen wir eben vorher das Tor finden«, meinte er.
    Purdy nickte. »Du hast recht. Los, suchen wir weiter.«
    Sie setzte sich wieder in Bewegung, achtete jetzt aber mehr als vorher auf den tückischen Boden.
    An einer bestimmten Stelle hielt Purdy an. Sie dachte darüber nach, ob sie den richtigen Ort erreicht hatte. Ihrem Gefühl nach schon. Aber es war leider nicht die genaue Stelle.
    Sie drehte sich um, weil sie den beiden jungen Norwegern Mut zusprechen wollte.
    »Keine Sorge, wir finden es schon.«
    Die beiden hielten sich an den Händen. Sie nickten, versuchten auch zu lächeln, doch daraus wurde nichts.
    Purdy Prentiss ging nach rechts. Irgendwo musste sie anfangen. Sie machte kleine Schritte und schaute dabei auch zu Boden. Das Meer ließ sie außer acht.
    Genau das taten Gudrun und Tore nicht. Und es war gut so, denn plötzlich trat das ein, was sie befürchtet hatten.
    Nicht mal weit von ihnen entfernt schäumte das Wasser auf, und einen Moment später erschien der gewaltige Hals einer schrecklichen Kreatur, die aussah wie eine mächtige Schlange.
    Gudrun schrie eine Warnung.
    Purdy Prentiss fuhr herum.
    »Es ist da!«, kreischte Gudrun.
    Die Staatsanwältin wollte es selbst sehen, warf einen Blick aufs Meer und bekam gerade noch mit, wie das Monstrum wieder zurück ins Wasser tauchte und verschwand.
    »Das schaffen wir nicht mehr, Purdy!«, keuchte Tore.
    Sie wusste, dass er recht hatte. Sie mussten fliehen, da es keine Garantie für sie gab, dass das Monstrum im Wasser blieb. Es wusste jetzt, dass es auf dieser kleinen Insel Opfer gab. Menschenfleisch, das sie sich schnappen konnte.
    Und es gab nur einen Fluchtpunkt, der relativ sicher für sie war.
    Sie mussten in den Turm zurück.
    Um das Seemonster kümmerte sich im Moment keiner von ihnen mehr.
    Für sie zählte nur noch das Erreichen des Verstecks. Sie rannten, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her, Gudrun und Tore liefen

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