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1540 - Das Drachenriff

1540 - Das Drachenriff

Titel: 1540 - Das Drachenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können.«
    »Danke.«
    »Geht doch«, meinte Tanner, lächelte und nickte zum Spiegel hin.
    »Willst du ihn auf dem Boden liegen lassen oder sollen wir ihn wieder aufhängen?«
    »Wir lassen ihn liegen. Aber wir drehen ihn um.«
    Wir setzten es sofort in die Tat um. Erneut mussten wir sehr vorsichtig zu Werke gehen, um nichts zu zerstören.
    Endlich lag der Spiegel auf seiner Rückseite. Wir schauten von oben in ihn hinein, und Tanner schüttelte den Kopf, als er sagte: »Völlig normal, nichts weist darauf hin, dass man durch ihn hindurchschreiten kann. Ungeheuerlich.«
    Ich bückte mich und strich wieder mit der Hand über die Fläche hinweg.
    Ja, Tanner hatte recht. Er war normal, und er blieb es auch. Daran gab es nichts zu rütteln.
    Ich hatte die Idee, es wie so oft mit dem Kreuz zu versuchen, aber davor schreckte ich zurück, weil ich Angst davor hatte, den Weg zu Purdy Prentiss zu zerstören, sodass eine Rückkehr für sie unmöglich wurde.
    Ich schaute stattdessen Tanner an und wollte etwas sagen, als sich mein Handy meldete. War es schon die Antwort auf meine Fragen?
    Nein, Suko wollte was von mir.
    »Bist du noch immer in der Wohnung des Ermordeten?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil es verdammte Probleme gibt und dies ein Fall ist, der uns angeht. Da hatte Tanner schon den richtigen Riecher, und jetzt haben wir beide ein Problem.«
    »Welches?«
    Ich weihte Suko mit knappen Worten ein, der so perplex war, dass er es kaum schaffte, Luft zu holen. Aber er wusste auch, dass ich niemand war, der etwas erzählte, was nicht stimmte, und er war bereit, sich sofort auf den Weg zu machen.
    »Okay, dann komm.«
    »Vielleicht will der Spiegel ja nur dich nicht. Kann sein, dass er bei mir anders reagiert.«
    »Komm erst mal.«
    »Gut, ich eile.«
    »Dann sind wir ja zu dritt«, meinte Tanner, »und ich hoffe, dass es mit Suko besser läuft.«
    Ich konnte nur die Schultern heben und darauf hinweisen, dass die Kollegen von der Fahndung vielleicht Erfolg mit ihren Nachforschungen haben würden.
    Einfach würde es nicht sein, das stand für mich fest.
    Tanner ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen.
    »Was immer auch passiert, John, zu beneiden bist du nicht. Dieser Fall ist verdammt nicht einfach.«
    »Das brauchst du mir nicht zu sagen.« Ich hob die Schultern an. »Mich stört am meisten, dass ich es nicht geschafft habe, durch den Spiegel auf die andere Seite zu gelangen. Wieso habe ich das nicht geschafft? Ich würde gern den Grund dafür kennen. Aber da wist du mir wohl auch nicht helfen können - oder?«
    »Nein.«
    »Dann weißt du, was ich meine.«
    Tanner schaute mich an und überlegte dabei. »Kann es sein, dass du etwas bei dir hast, das die andere Seite stört? Den Spiegel, meine ich. Dass er sich dagegenstemmt?«
    »Hm. Wie kommst du darauf?«
    Er lächelte schief und fuhr mit der Hand über seinen Hut. »Habe ich nur mal so dahingesagt.«
    »Was sollte es den sein?«
    »Keine Ahnung. Dein Kreuz vielleicht?«
    Es war nur der Funke einer Idee gewesen, aber der sprang mich an, und das erkannte Tanner an meinem Blick.
    »Ha, habe ich dir eine Vorlage gegeben?«
    Ich nickte. »Das kann schon sein, obwohl mir verdammt komisch dabei wäre, es ohne mein Kreuz zu versuchen.«
    »War auch nur eine Idee.«
    Näher konnten wir sie nicht erörtern, denn erneut vernahm ich die Klingeltöne meines Handys. Ich meldete mich schnell.
    »Ja?«
    Die Stimme meines Kollegen von der Fahndung traf mein Ohr. »Sie haben Glück gehabt, Mr. Sinclair. Wir haben diesen Nils Harding aufgespürt. Ich kann Ihnen eine Telefonnummer geben.«
    »Moment, die muss ich mir notieren.«
    Von Tanner erhielt ich einen Notizblock und einen Kugelschreiber gereicht. Ich notierte die Zahlenreihe.
    »Herzlichen Dank, Kollege, Sie haben mir einen großen Gefallen erwiesen.«
    »Gern geschehen. Man wächst eben an seinen Aufgaben.«
    »Wem sagen Sie das!«
    Plötzlich konnte auch Tanner wieder lächeln.
    »Jetzt brauchen wir nur noch die richtige Auskunft«, meinte er, »und alles ist in Butter.«
    »Glaubst du?«
    »Ich wünsche es uns.«
    Den gleichen Wunsch hatte auch ich, als ich die Zahlen eintippte…
    ***
    Es dauerte schon seine Zeit, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und Purdy Prentiss feststellte, dass es nicht völlig finster war. Es gab kleine lukenartige Fenster im Turm, durch die das Licht des Tages sickerte und sich innerhalb des Turms verteilte, wobei etwas davon auch den Boden erreichte, sodass sie nicht in völliger

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