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1540 - Das Drachenriff

1540 - Das Drachenriff

Titel: 1540 - Das Drachenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er hat mir auch von den zwei Spiegeln berichtet, die in einem Versteck lagen. Ich habe sie mir geholt. Mit ihnen bin ich nach Bergen zurückgegangen und habe abgewartet, was geschieht.«
    »Das sieht man ja«, erklärte Purdy.
    »Jetzt schon.«
    »Aha. Warum erst jetzt?«
    Harding hob die Schultern. »Das musste wohl so sein. Ich brauchte die entsprechenden Käufer. Ich habe sie gefunden. Zum einen war es dieser arrogante Engländer, der sich den einen Spiegel holte. Zum anderen die jungen Leute.«
    »Der Engländer ist tot«, erklärte die Staatsanwältin.
    »Ach, und warum?«
    »Er traf auf den Krieger und hat ihn wohl durch den Spiegel mit in seine Zeit genommen.«
    Nils Harding fing an zu kichern. »Perfekt!«, jubelte er. »Das ist wirklich perfekt. Dieser Krieger ist als Wache auf dem Drachenriff zurückgeblieben. Wunderbar, sage ich euch.«
    »Aber jetzt ist er tot!«
    Purdy Prentiss hatte es mit einem so großen Ernst in der Stimme gesagt, dass Nils Harding nicht nachfragte, ob es wirklich stimmte. Er hielt die Lippen für einen Moment zusammengepresst, bewegte sie dann wieder, ohne allerdings etwas zu sagen. Er schluckte auch, und über seine Lippen drang schließlich ein leises Pfeifen.
    »Sie glauben mir nicht?«
    »Doch.« Er nickte. Der Lauf der Pistole wich dabei keinen Millimeter zur Seite. »Ich will nur wissen, wie es geschah.«
    »Ein Freund von mir hat ihn aus der Welt geschafft.«
    »Wo? Hier?«
    »Nein, das denke ich nicht. Es wird in meiner Zeit gewesen sein oder in der unsrigen. Egal, was geschieht, ich denke nicht, dass Sie gewonnen haben, Harding.«
    Der Norweger schluckte. In seiner Kehle entstand ein Krächzen.
    Purdy sah ihm an, dass er sauer war, weil gewisse Dinge nicht so gelaufen waren wie er es sich vorgestellt hatte. So etwas wie Unruhe geriet in seinen Blick, und das gefiel Purdy Prentiss nicht. Der Norweger hatte sich bisher in der Gewalt gehabt, das konnte jetzt vorbei sein.
    Deshalb stellte Purdy schnell die nächste Frage: »Sie wollen uns also erschießen, nicht wahr?«
    »Ja und nein.«
    »Wieso?«
    »Dich erschieße ich. Meine beiden Kunden nicht. Ihren Spiegel habe ich mir schon zurückgeholt. Er befindet sich wieder in meinem Besitz. Die Frau und der Mann sind die idealen Opfer für die Drachenschlange. Sie wird über diese Nahrung erfreut sein, denn sie hat Hunger, einen sehr großen Hunger. Sie wird euch der Reihe nach verschlingen, und ich werde mich darüber freuen.«
    Das Paar hatte zugehört und jedes Wort verstanden. So wussten Tore und Gudrun, was auf sie zukam.
    Tore ging einen schnellen Schritt vor und zugleich einen zur Seite. Er wollte sich vor seine Freundin stellen.
    »Nein!«, schrie Harding.
    In diesem Moment fiel ein Schuss!
    ***
    Purdy Prentiss hatte zwar damit gerechnet, dass dies geschehen würde, aber nicht so plötzlich. Deshalb war sie völlig überrascht. Sie glaubte, dass Harding es sich anders überlegt und zuerst Tore erschossen hatte, aber das traf nicht zu.
    Tore war nicht getroffen worden.
    Seine Freundin ebenfalls nicht.
    Und auch Purdy Prentiss hatte keine Kugel abbekommen.
    Um das zu begreifen, dauerte es einige Sekunden. Eine Zeitspanne, die sich irgendwie im Nichts verlor, bis der Staatsanwältin einfiel, dass der Schuss nicht in ihrer Nähe aufgeklungen war. Er stammte auch nicht aus der Waffe des Norwegers, er war draußen, er war vor dem Turm gefallen, und das gab ihr wieder Hoffnung.
    Sie fing sich als Erste. Sie sah, dass Harding durcheinander war und nicht mehr die volle Konzentration zeigte.
    Genau darauf hatte sie gewartet.
    Es war ein Risiko, doch sie musste es eingehen, deshalb setzte sie alles auf eine Karte und griff Harding an…
    ***
    »Jetzt!«, rief Suko und feuerte.
    Es war genau der Augenblick, in dem auch ich abdrückte. Ich hatte einfach auf den Kopf gezielt, auch wenn ich nur die panzerartige Haut treffen würde, und ich hoffte, dass ich diese Bestie zumindest erwischte und verletzen konnte.
    Sie senkte ihren Kopf. Mit dem langen Hals zusammen fiel er nach unten, so schnell, als wäre er abgehackt worden. Wir mussten davon ausgehen, dass wir beide das Nachsehen hatten.
    Noch weitere Schüsse abzufeuern hatte keinen Sinn. Wir mussten unbedingt die Augen treffen, die aber waren nicht zu sehen, weil das Monstrum sich eben so tief geduckt hatte.
    Und es griff an.
    »Achtung!«, schrie Suko.
    Er hätte sich die Warnung sparen können. Ich sah selbst, was geschah.
    Die Drachenschlange war gereizt worden, und das bedeutete

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