Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1540 - Ein Freund der Linguiden

Titel: 1540 - Ein Freund der Linguiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sind wir allein", sagte sie. „Hier hast du keinen Grund, Geschichten zu erfinden oder zu lügen.
    Beantworte mir eine Frage: Bist du wirklich Zuganemm begegnet?"
    „Was sagst du da!" Er war verärgert. „Woher kam das kleine Gefäß? Sieh dir deinen Verband an.
    Diese weißen Blätter kennen wir nicht. Und da zweifelst du an meinen Worten?"
    „Entschuldige bitte!" Sie lenkte sofort ein. „Ich möchte dir noch etwas sagen. Wenn wir Glück haben, erreichen wir die Stelle am Fluß noch vor dem Verschwinden Ferduurs. Es hat schon mehrere Tage nicht geregnet. Es könnte sein, daß wir zumindest seine Spuren noch sehen können. Dann mußt du mir glauben."
    „Ich glaube dir auch jetzt", sagte sie. „Ich habe meine Frage nach Zuganemm nicht so gemeint.
    Vielmehr verstehe ich nicht, daß er gesagt hat, er käme nicht von Ferduur."
    „Du denkst wie die Alten und der Medizinmann. Die Antwort ist doch ganz einfach. Es gibt noch andere lebende Dinge als Ferduur oder uns. Was wissen wir denn vom Leben? Nichts. Und Zuganemm war so etwas anderes, ob von einem Gott gesandt oder nicht, das ist doch egal."
    „Deine Worte sind Frevel, Liebster."
    „In den Ohren der Alten", erwiderte er stolz. „Aber nicht für mich. Ich kann nur hoffen, daß Zuganemm noch hier ist. Und nun komm! Wir haben noch ein Stück Weg vor uns."
    Sie nahmen ihre Ausrüstung auf und trotteten am Fluß entlang weiter.
     
    *
     
    Jil-Nay-G’hu, die Chefpilotin der ARDUSTAAR, war eine streitbare und temperamentvolle Kartanin. Sie wich keinem Wortduell aus, auch nicht mit Dao-Lin-H’ay.
    Und schon gar nicht mit ihrem Kopiloten Gi-Mang. Sie war eine Pinwheel-Kartanin; seine Vorfahren stammten hingegen aus Hangay. Allein das gab schon genug Zündstoff für manchen Wortwechsel.
    Aber auch in anderen Charaktermerkmalen stimmten die beiden Piloten der ARDUSTAAR wenig überein. Er wirkte oftmals langsam und unentschlossen. Mit seiner körperlichen Reaktionsfähigkeit hatte das zum Glück nichts zu tun; da war er schnell und absolut zuverlässig.
    Dao-Lin-H’ay kannte ihre beiden Piloten durch und durch. Sie wußte, daß sie sich auch in kritischen Situationen in jeder Hinsicht auf sie verlassen konnte. Sie handelten dann eigenständig und waren auf Befehle der Kommandantin kaum einmal angewiesen.
    Jetzt befand sich der Trimaran in einer Situation, in der jeder gefordert war und die höchsten Leistungen erbringen mußte.
    Nach den ersten Maßnahmen, die der Bordsyntron durchgeführt hatte - dem Hochfahren der Defensivschirme und der Einleitung eines Fluchtkurses -, übernahmen die beiden Piloten sofort die Steuerung. Als eingespieltes Team mit gedankenschnellen Anweisungen und großer Intuition waren sie in mancherlei Hinsicht auch der modernsten Syntronik überlegen.
    Seit dem Zeitpunkt, an dem die 23 truillauschen Muschelraumschiffe bemerkt worden waren, waren sieben Sekunden vergangen. Und die erste Salve der Angreifer war von den gerade noch rechtzeitig aktivierten Schirmen neutralisiert worden.
    Jil-Nay-G’hu und Gi-Mang verständigten sich mit einem Blick.
    Die Situation war klar. Eine Flucht weg von Menah hätte sie unweigerlich in den Untergang geführt, denn draußen im Leerraum waren sie den Truillauern hoffnungslos unterlegen. Aber nur durch eine hohe Beschleunigung hinaus in den Raum war ein Wechsel in den Hyperraum und damit die Flucht möglich.
    In der Nähe des Planeten konnten sie diesen taktisch ausnutzen. Dafür bedeutete aber die Atmosphäre bei zu großer Annäherung einen Nachteil und unter Umständen sogar eine Gefährdung. Und von hier konnten sie unter normalen Verhältnissen nicht den Sprung in den Hyperraum wagen. Zumindest nicht bei der augenblicklichen Konstellation der Angreifer und der geringen Geschwindigkeit des Fluges im Orbit ...
    Sie entschieden sich in Sekundenbruchteilen für den zweiten Weg. Jil-Nay-G’hu drückte den Trimaran wieder nach unten in dichtere Atmosphäreschichten, während Gi-Mang alle verfügbaren Energien auf die nun mehrfach gestaffelten Defensivschirme gab.
    Die ARDUSTAAR besaß eine Bewaffnung, die sich sehen lassen konnte. Ob es viel Sinn hatte, sich in dieser Lage auf Kämpfe einzulassen, bezweifelte Dao-Lin-H’ay. Sie beschränkte die Feuererlaubnis daher auf die einzigen Waffen, die vielleicht etwas bewirken konnten - auf die Transformkanonen.
    Aber auch die sollten nur feuern, wenn die Erfolgswahrscheinlichkeit über 80 Prozent lag. Eine solche Situation war kaum zu erwarten.
    Wichtiger war, daß

Weitere Kostenlose Bücher