1540 - Ein Freund der Linguiden
Kontakt zu Lento-Suhn und der ARDU-1 bekam.
Die Warnung kam von Hiu-Tal. Die Truillauer griffen erneut an. Diesmal rasten sie als geschlossener Pulk heran und warteten mit der Eröffnung des Feuers. Das erwies sich als schwerer Fehler.
Der unbekannte Helfer auf Menah schlug bei der ersten Gelegenheit zu und vernichtete die vorderen vier Muschelschiffe, noch bevor Dao-Lin entschieden hatte, wie sich die ARDUSTAAR verhalten sollte.
Die verbliebenen zwölf Truillauer drehten daraufhin ab und beschleunigten aus der Ebene des Ferduur-Systems hinaus. Keine Minute später waren sie im Hyperraum verschwunden.
In der ARDUSTAAR atmete alles auf. „Sind wir die Kontiden los?" fragte Rhi-Naui mißtrauisch. „Es ist nicht gesagt", belehrte sie Dao-Lin-H’ay, „daß es sich um Kontiden handelt. Die Bezeichnung Truillauer ist sicher zutreffender. So ziemlich alles an Lebewesen, was aus der Galaxis Truillau kommt, besitzt die Körperform der Kontiden. Aber diese ist nicht natürlich. Das wissen wir. Das sind alles durch den sogenannten Bewahrer von Truillau zur amorphen Einheitlichkeit geformte Körper verschiedener Volksangehöriger. Die Kontiden sind nur ein Volk in Truillau."
„Das ist sicher richtig", räumte die Cheftechnikerin ein. „Aber es beantwortet meine Frage nicht."
„Ich weiß keine Antwort. Aber wir werden vorsichtig sein und auf Menah landen und uns dort auch vorsichtig verhalten. Verstecken - das sollte ich vielleicht besser sagen. Es könnte sein, daß sie mit Verstärkung zurückkehren. Was sagt denn unser unbekannte Helfer?"
Normalerweise überwachte Lento-Suhn in solchen Situationen die Funksysteme, aber der fehlte ja noch.
Ronald Tekener, der längst von allen Kartanin voll akzeptiert worden war, hatte zusammen mit zwei Kadetten die Aufgabe an den Funksystemen übernommen. „Der Unbekannte reagiert auf keinen Anruf", teilte er mit. „Seltsam. Und von Lento-Suhn gibt es auch kein Lebenszeichen."
„Es kommt noch besser", meinte Cheforter Hiu-Tal. „Ich empfange keine Signale von Menah.
Wenn da jemand so gewaltig herumgeballert hat, dann muß er doch irgendwelche Energiequellen in Bereitschaft halten.
Daß während des Kampfes nichts aufzunehmen war, verstehe ich noch. Aber jetzt herrscht dort unten energetische Totenstille."
Das war in der Tat merkwürdig. Eine logische Erklärung gab es für beide Fakten nicht. Dao-Lin-H’ay machte den heftig aufflammenden Diskussionen ein Ende, als sie anordnete: „Die Landung hat Vorrang. Sucht einen geeigneten Platz am Rand der zerklüfteten Gebirge auf der Nordhalbkugel, der uns weitgehend Deckung bietet. Und versucht weiter, mit dem unbekannten Helfer Kontakt aufzunehmen. Er kann nicht verschwunden sein, denn das hätten wir bestimmt bemerkt."
Jil-Nay-G’hu änderte sofort den Kurs des Trimarans. Der Smiler hockte mit den beiden jungen Kartanin weiter an den Funksystemen, aber sie bekamen nicht ein einziges Signal herein. Es war wie verhext, denn auch das Beiboot, das die Sonde hatte bergen sollen, meldete sich nicht. „Landung in drei Minuten", teilte Gi-Mang mit. „Wir haben da eine tiefe Schlucht mit überhängenden Felsen nördlich des grünen Äquatorgürtels entdeckt. Das Gelände darunter ist nur schwer zugänglich, und die Sonne Ferduur kommt mit ihren Strahlen praktisch nie dort hin. Das wäre ein ideales Versteck im ewigen Schatten."
„Ein schönes Plätzchen in der Einsamkeit", meinte der Smiler, als er sich die Bilder betrachtet hatte.
Dao-Lin-H’ay signalisierte ihr Einverständnis.
Die ARDUSTAAR sank nun ganz langsam auf ihren Antigravpolstern in die Tiefe. An einigen Stellen war die Schlucht weniger als 200 Meter breit, und das erforderte ein sorgfältiges Manövrieren.
Die Kartanin an den Orter- und Funksystemen blieben auch jetzt wachsam. Aber sie fingen kein einziges Signal auf.
Schließlich erreichte das Raumschiff den Boden der Schlucht. Hier verschob es sich noch einmal seitlich, um den überhängenden Felsen als Schutz auszunutzen. An ein Aufsetzen auf dem Grund war nicht zu denken.
Dafür war das Gelände zu uneben. Die ARDUSTAAR wurde mit Antigrav-Ankern dicht über dem Boden und an der Seitenwand verankert.
Die Luft und die nähere Umgebung wurden analysiert, aber es ergaben sich keine Besonderheiten. Sie konnten Menah ohne Schutzanzüge betreten oder sich mit offenen Gleitern bewegen. „Ich stelle ein Kommando zusammen", erklärte Dao-Lin-H’ay, „das nach dem unbekannten Helfer sucht. Ich leite diese
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