1540 - Ein Freund der Linguiden
raste davon und entmaterialisierte kurz darauf in den Hyperraum.
Die Gefahr des Untergangs war dadurch nur unmerklich geringer geworden. Denn nun hatte sich ein weiterer Pulk in Kampfposition gebracht.
Und bis die beiden anderen zur Stelle waren, würden auch nur ein paar Dutzend Sekunden vergehen.
Schon begannen die Defensivschirme unter der Belastung des Feuers zu schwanken. Einzelne Niveaus der Zwischenschichten brachen kurz zusammen und wurden durch Energieverlagerung der Projektoren wieder geschlossen. Es wurde von Sekunde zu Sekunde kritischer. Der Syntron berechnete den ersten schweren Einbruch in spätestens 30 Sekunden. „Absoluter Fluchtversuch!" verlangte Dao-Lin-H’ay. Sie hatte die Hoffnungslosigkeit der eigenen Lage messerscharf erkannt. Auf einen Tastendruck von ihr wurde über Funk auf mehreren Standardkanälen den Truillauern die bedingungslose Kapitulation angeboten. „Kein Durchkommen", antwortete Jil-Nay-G’hu.
Die truillauschen Raumschiffe hämmerten mit ihren Energien weiter auf die ARDUSTAAR, die in immer kleineren Ausweichmanövern versuchte, dem Beschuß zu entgehen. Das Anbringen weiterer eigener Treffer war dadurch unmöglich. Die Belastung der gestaffelten Defensivschirme war enorm. Es war keine Frage der Zeit mehr, bis es zum Zusammenbruch kam. Der Syntron zählte gnadenlos die noch verbleibenden Sekunden. „Versuch es", schrie die Konimandantin. „Eine Kapitulation gibt es hier nicht. Sie reagieren nicht auf unsere Funkanrufe. Also hilft nur die Flucht."
„Ich versuch’s." Jil-Nay-G’hus Worte weckten keine Zuversicht.
Vier Angreifer standen dicht vor ihnen. Und fünf hatten sie im Rücken. „Das ist das Ende", stellte Ronald Tekener nüchtern fest. Seine Augen trafen sich mit denen Dao-Lin-H’ays.
Sie blieben stumm, als die ARDUSTAAR den letzten Versuch wagte, dem Untergang zu entkommen
4.
Plötzlich waren da völlig andere Energiesignale. Für mehrere Sekunden herrschte das totale Chaos in der Kommandozentrale der ARDUSTAAR, bis sie allmählich erkannten, was dort geschah.
Jil-Nay-G’hu beschleunigte den Trimaran und drehte seitlich ab. „Was ist das?" schrie Hiu-Tal.
Mit zunehmender Höhe wurde das Bild klarer.
Die truillauschen Raumschiffe, zu denen in wenigen Sekunden die beiden letzten Sechser-Pulks stoßen würden, lagen plötzlich unter schwerem Feuer. In kurzer Folge explodierten vier Muschelschiffe. Für die ARDUSTAAR bedeutete diese unvermutete Hilfe nicht nur die buchstäblich letzte Rettung. Die tapferen Kartanin schalteten sich auch sofort wieder in den Angriff ein. Der Abschuß eines weiteren Truillauers gelang. „Verdammt, wer hilft uns da?" rief Dao-Lin-H’ay. „Das Feuer kommt von der Oberfläche Menahs", berichtete Hiu-Tal. „Was da genau ist, kann ich nur vermuten, denn bisher haben wir dort keine Energiequelle geortet. Vielleicht ein Kampffort, ein gelandetes Raumschiff oder etwas Ähnliches."
Nun waren die restlichen Muschelschiffe über dem Planetenhorizont aufgetaucht. Sie eröffneten sofort das Feuer. Dadurch wurde die Lage für die ARDUSTAAR noch einmal äußerst kritisch. „Weg von hier!" verlangte Dao-Lin-H’ay.
Eigentlich war das überflüssig gewesen, denn ihre Piloten hatten schon reagiert. Sie versuchten, wieder Menah zwischen sich und die Angreifer zu bringen und die beiden letzten Pulks der Truillauer in die Richtung zu lenken, in der der unbekannte Helfer vermutet wurde.
Das gelang zum großen Teil.
Bevor die zwölf Raumschiffe sich erneut in Schußposition gebracht hatten, wurden zwei von ihnen abgeschossen. Die Muschelschiffe, noch sechzehn an der Zahl, zogen sich von Menah zurück und formierten sich im Leerraum zu einer neuen Angriffsfront.
Das dauerte ein paar Minuten. Die Zeit nutzte Dao-Lin-H’ay, um den Zustand ihrer ARDUSTAAR überprüfen zu lassen.
Jil-Nay-G’hu lenkte den Trimaran wieder in die Gegend, in der sich der unbekannte Helfer befinden mußte.
Und dort in eine Höhe, die eine schnelle Flucht erlauben würde - sei es auf die andere Planetenseite oder in den Hyperraum.
Noch immer konnte Hiu-Tal keine Ortung von diesem Helfer vornehmen. Auch war wegen des Kampfgetümmels nur eine ungenaue Standortbestimmung möglich gewesen. Und auf Funkanrufe reagierte der Unbekannte nicht.
Der Bericht der Cheftechnikerin Rhi-Naui, der sehr schnell vorlag, war nicht besorgniserregend.
Die entstandenen Schäden hielten sich in Grenzen und bedeuteten keine Gefahr. Bedenklicher war, daß man keinen
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