1540 - Ein Freund der Linguiden
Aufzeichnung, zuckten Dao-Lin und Tek zusammen. „Wann bekomme ich endlich einen richtigen Namen?" fragte das Mädchen den Vater.
Und der antwortete: „Ich weiß es noch nicht, mein Kleines. Mutter und ich haben die Lösung noch nicht gefunden.
Aber wir wollen das tun, was Zuganemm verlangt hat. Gedulde dich also noch ein bißchen."
„Zuganemm", maulte der Junge. „Ich habe ihn noch nie gesehen."
„Aber ich", antwortete die Mutter. „Wenn er nicht gewesen wäre, wärst du nicht am Leben."
Hier endete die Aufzeichnung.
Die Verblüffung war groß. Der Bericht des Kadetten Jako fiel den beiden sofort wieder ein, der auf eine reichlich undurchsichtige Art und Weise von einem Unbekannten namens Zuganemm eine Nachricht erhalten haben wollte. „Dann gibt es diesen Zuganemm wirklich." Dao-Lin-H’ay staunte. „Und diese kleinen Pelzwesen scheinen ihn zu kennen. Tek, das ist vielleicht eine heiße Spur. Wir sollten ..."
„Ich fürchte", unterbrach er sie, „sie laufen weg, wenn sie uns sehen."
„Dann kreisen wir sie ein. Ich umrunde das Tal und komme von der anderen Seite. Notfalls schnappen wir uns einen und erklären ihm dann mit Hilfe des Translators, daß wir es freundlich meinen."
Dem Terraner gefiel dieser Plan nicht sonderlich, aber er willigte ein. Katzenhaft schlich die Kartanin davon, während Tekener wieder zum Gipfel des Hügels kroch und sich dort auf die Lauer legte. Den Translator hatte er an seine Halskette gehängt und auf Simultanübersetzung und kleinste Lautstärke geschaltet.
Die vier Sonnenanbeter tobten noch immer über die Moosflächen und durch die niedrigen Gräser.
Der Terraner lauschte eine Weile ihren Worten und fand das bestätigt, was sie schon erfahren hatten. Der Translator kam mit der Schnattersprache ganz ausgezeichnet zurecht. Er war nun auch in der Lage, Rückübersetzungen durchzuführen.
Als am gegenüberliegenden Waldrand Dao-Lin-H’ay auftauchte und ihm zuwinkte, wußte er, daß er jetzt handeln mußte. Die kleinen Wesen taten ihm ein bißchen leid, denn sicher würden sie sich ganz furchtbar erschrecken. Aber es half alles nichts. Hier war eine vage Spur zu Zuganemm. Und der mochte identisch sein mit dem Mächtigen der Linguiden oder aber mit dem unbekannten Helfer. Vielleicht steckte sogar ES selbst dahinter.
Ronald Tekener erhob sich. Er streckte seine Arme ein wenig von sich und zeigte seine leeren Hände, um damit seine friedlichen Absichten zu demonstrieren. Schon nach wenigen Schritten entdeckte ihn das Mädchen. „Schaut mal da!" rief sie.
Inozemm und Jelita drehten sich um und blickten den riesigen Fremden an. Der Junge drückte sich an seine Mutter.
Der Smiler rechnete jetzt mit einer Panikreaktion, aber es kam ganz anders. Für einen Moment spielten die Felle der Sonnenanbeter mit ihren Wechselfarben verrückt, dann stabilisierten sich die Nuancen. „Zuganemm?" Inozemm machte ein paar Schritte in seine Richtung. Und er wirkte überhaupt nicht ängstlich oder verstört. „Er ist ihm ähnlich", meinte Jelita und folgte ihrem Gefährten. „Aber er ist nicht Zuganemm.
Den habe ich genau gesehen. Vielleicht ist es ein Bruder von ihm. Kommt!"
Sie kamen ihm alle vier entgegen. „Willkommen, Fremder", sagte Inozemm. „Ich hoffe, du verstehst mich." #Ronald Tekener konnte ein befreites Lachen nicht unterdrücken. Er setzte sich einfach ins Gras und strahlte die Wichte an. „Ich heiße Ronald", sagte er dann. Der Translator übersetzte sofort. „Ich begrüße euch sehr herzlich. Wir sind als Freunde gekommen. Ich habe noch jemanden mitgebracht."
Er deutete in den Rücken der vier Sonnenanbeter, wo die Kartanin sich schnell näherte. „Das ist Dao. Und ihr seid Inozemm, Jelita, Junge und Mädchen."
„Wir haben noch keine richtigen Namen", plapperten die Kleinen. „Wegen diesem Zuganemm."
Auch Dao-Lin-H’ay wurde freundlich begrüßt. Es war schon erstaunlich, aber die vier Pelzwesen hatten gar keine Scheu. Im Gegenteil, sie schienen sich zu freuen, daß sie die beiden großen Fremden getroffen hatten. Sie folgten ihnen zum Lagerplatz und bestaunten den Gleiter.
Ronald Tekener ließ sie erst einmal die neuen Eindrücke verarbeiten, dann bot er etwas von den Getränken an.
Die Sonnenanbeter testeten den Fruchtsaft und fanden ihn ganz ausgezeichnet.
Sie setzten sich zu den beiden auf die Decke. „Seid ihr Götter?" Inozemm eröffnete unbefangen das Gespräch. „Oder haben euch Götter geschickt? Kennt ihr Zuganemm? Jelita und ich sind ihm
Weitere Kostenlose Bücher