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1540 - Ein Freund der Linguiden

Titel: 1540 - Ein Freund der Linguiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begegnet. Er hat uns viel geholfen."
    „Wir sind keine Götter", entgegnete der Smiler. „Uns haben auch keine Götter geschickt. Wir sind Lebewesen wie ihr. Nur sehen wir ein bißchen anders aus und können die Dinge der Natur besser nutzen.
    Unsere Vorfahren haben vor langen Zeiten auch einmal so ähnlich gelebt wie ihr."
    „Ich glaube, wir verstehen das. Die Kinder natürlich nicht, aber das lernen sie noch. Woher kommt ihr?"
    „Wir kommen aus einer fernen Welt, die um eine andere Sonne kreist."
    „Eine andere Sonne? Es gibt doch nur Ferduur."
    „Nein, mein Freund. Siehst du nachts die Sterne? Sie sind Sonnen, die weit entfernt sind und daher so klein erscheinen."
    „So", meinte der Sonnenanbeter. Mehr sagte er nicht dazu. Das Thema schien ihm unheimlich zu sein, denn sein Fell begann in verschiedenen Farben zu schillern. „Warum seid ihr hier?"
    „Eine gute Frage. Wir suchen andere Wesen, die ebenfalls nach Menah gekommen sind, aber wir können sie nicht finden. Dazu gehört auch Zuganemm."
    „Menah? Ich verstehe dich nicht."
    „So nennen wir eure Welt, diesen Planeten, der die Sonne Ferduur umkreist."
    „Aha. Ich dachte, Ferduur umkreist unsere Welt."
    „Der Eindruck ist richtig, aber das spielt keine Rolle. Inozemm, Jelita, ihr seid Zuganemm begegnet. Dürfen wir euch bitten, uns alles über ihn und über sonstige Besonderheiten zu erzählen, die hier seit der letzten Kälteperiode geschehen sind?"
    Die beiden Pelzwesen verständigten sich mit Blicken. Über ihre Felle lief wieder ein Schauer aus verschiedenen Farben. „Wir erzählen dir gern von den absonderlichen Ereignissen." Diesmal sprach Jelita. „Aber auch wir hätten eine Bitte an euch."
    „Wenn wir etwas tun können, dann tun wir es gern", bestätigte Dao-Lin-H’ay, „Laß hören."
    „Danke. Hört erst unsere Geschichte. Und dann unsere Bitte. Inozemm soll beginnen, denn er erlebte den Stein, der vom Himmel fiel, besser als ich. Er hatte auch die erste Begegnung mit Zuganemm."
    „Es war vor etwa hundert Tagen", begann der kleine Sonnenanbeter. „Jelita und ich waren weitab von unserem Baumdorf, ich meine von dem Dorf, in dem wir damals noch leben durften ..."
    Und dann erzählten sie abwechselnd von ihren Abenteuern und Nöten, von der Verbannung aus dem Baumdorf, vom Neubeginn und von der Geburt der Zwillinge. Und von den Begegnungen mit Zuganemm.
    Dao-Lin-H’ay und Ronald Tekener unterbrachen die beiden kaum einmal, obwohl vieles unklar blieb.
    Als Inozemm und Jelita schwiegen, war es schon kurz nach Mittag. Sicher hatten sie die eine oder andere Kleinigkeit vergessen. Die beiden Kleinen tollten während der Zeit auf dem Hang herum, sammelten ein paar Beeren oder naschten an der Getränkebox des Terraners.
    Aus den Erzählungen wurde eins deutlich: Zuganemm besaß eine humanoide männliche Gestalt.
    Eine genaue Beschreibung war nicht möglich, aber daß ES in dieser Figur hier aufgetreten war, war durchaus vorstellbar.
    Tekener merkte besonders da auf, wo Inozemm den Namen „Zuganemm" dem Unbekannten förmlich aufzwang und dieser ihn bereitwillig akzeptierte. Ihm war klar, daß der seine wahre Identität dadurch hatte verschleiern wollen.
    Der „Stein" weckte nicht geringeres Interesse. „Das, was ihr als riesigen Stein bezeichnet habt, der langsam vom Himmel fiel und einzelne schmale Teile in den Boden rammte", erklärte Tekener, „das war ein Raumschiff. Stellt euch einen riesigen Wagen vor, der von einem Stern zum anderen fliegen kann. Als das Raumschiff landete, fuhr es Stützen und Sonden aus. Eine davon hat wahrscheinlich ohne Absicht Jelita verletzt."
    Die Sonnenanbeter gaben sich mit dieser Erklärung zufrieden, obwohl sie sie sicher nicht ganz verstanden. „Wir sind mit einem solchen Raumschiff hier auf Menah gelandet", fuhr Ronald Tekener fort. „Der Gleiter dort ist im Vergleich dazu ein winziges Gefährt. Paßt einmal auf."
    Er gab der Automatik des Gefährts ein paar Anweisungen. Der Gleiter drehte darauf eine Runde, schlug einen Salto und senkte sich dann langsam aus der Höhe herab. Er landete dicht neben dem Lagerplatz. „Ja", sagte Inozemm. „So etwa war es, als der Stein sich herabsenkte. Nur war er viel größer."
    „Kannst du mir seine Form beschreiben?" fragte Tekener. Aber hier stieß er auf Schwierigkeiten bei dem kleinen Inozemm. Seine Sprache war für die Beschreibung eines unbekannten Objekts nicht geschaffen.
    Der Terraner holte ein Display aus dem Gleiter, das mit dem Syntron verbunden war.

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