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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schimpfwort als das. Er wünschte Papilaster und seinen ganzen Troß dorthin, wo die Hölle am heißesten und das All am kältesten war. Er träumte von einem Schwarzen Loch, das den Subordinator verschlang.
    Aber dann kamen ihm wieder Tränen der Rührung, wenn er an Papilasters zahlreiche Kinderschar dachte, für die er, Mordechai, ohne Ausnahme die Patenschaft übernommen hatte. Unterstütze einen armen Verwandten, hieß es, und du wirst dir einen weichen Sitzplatz im Jenseits sichern.
    Dieser Grundsatz war ehrenwert, doch er vertrug sich nicht mit den Prinzipien eines Springers, der aus jedem Atemzug einen Vorteil herausschlug. Daß Mordechai in beiden Welten lebte, stellte unter Beweis, daß er bereits von einer bestimmten Form der Senilität befallen war. Er trug es mit Stolz, denn es hatte ihm den einträglichen Posten eingebracht, dessen oberste Prämisse es war, keinen zu übervorteilen und es jedem recht zu machen.
    Davon lebte die ganze Verwandtschaft, und sie war nicht eben klein auf Vaar, von den weit verstreuten Neffen und Nichten ganz zu schweigen, die auf irgendwelchen galaktischen Schiffen und in Raumstationen ihren Dienst taten und einmal im Jahr, zu Oldradans-Moreh, nach Vaar zu Besuch kamen.
    Der Hauptverwalter verließ seinen Schreibtisch und trat hinaus auf den Balkon. Von hier hatte er einen herrlichen Ausblick auf das Hafengelände und die See, die sich südlich davon erstreckte. Er beobachtete den Rhythmus der Dünung, und der erzählte ihm, daß keine Windveränderung und damit kein Wetterwechsel bevorstand. Als seine Augen endlich weiterschweiften, blieben sie an dem Muschelschiff hängen.
    Es lag noch immer unberührt unter dem Sperrnetz, bar jeglicher energetischer Aktivität.
    Mordechai gab sich einen Ruck. Er suchte den Speiseraum auf und wählte die besten Leckereien für sich aus.
    Er aß mit Genuß und Wonne, und als er in sein Büro zurückkehrte, war seit dem Abflug des Gleiters eine ganze Stunde vergangen. Er drehte den Kopf und betrachtete die Tafel mit den optischen Anzeigen.
    Ganz in der Nähe seines Büros aktivierte sich ein Transmitter. Eine einzelne Person kam an und eilte aus dem Transmitterraum hinaus.
    Ein Eilbote von Pozalin! vermutete Mordechai und traf den Nagel auf den Kopf.
    Wenig später öffnete sich die Tür, und der Hauptverwalter erstarrte in seinem Sessel. Fassungslos musterte er den Eintretenden. „Was ... was ...", begann er. „Wieso bist du schon ... Solltest du nicht die ANEZVAR ...?"
    Papilaster Kremeinz verneigte sich leicht. „Höre mich an, Mordechai. Ich habe mich an deine Anweisungen gehalten. Doch mir wurde gesagt, für die Untersuchung des Nakken-Schiffes brauchte ich eine Genehmigung der Stadtverwaltung von Pozalin. Also habe ich mich dort angemeldet."
    Mordechai Almaram verbiß sich ein Grinsen. Natürlich hatte er das schon vorher gewußt, es Papilaster aber verschwiegen. „Und dann?" forschte er. „Das Büro war leer. Ich nahm Platz, um zu warten. Auf der Dringlichkeitsfrequenz traf ein Funkspruch ein, und niemand war da, um ihn entgegenzunehmen."
    Der Hauptverwalter spürte, wie das Blut in seinen Adern stockte. Er schnappte nach Luft. „Und was hast du getan?"
    „Ich habe den Anruf entgegengenommen. Es war Perry Rhodan. Er nähert sich mit drei Schiffen Vaar. Er kommt wegen der Truillauer und seiner Tochter."
    „Und was hast du ihm geantwortet?"
    „Was blieb mir übrig? Ich habe ihm die Landung verweigert und ihn auf später vertröstet!"
    „Heilige Stern wölke!" Mordechai fiel fast aus dem Sessel. „Du bist die Schande unseres Volkes.
    Du begreifst rein gar nichts.
     
    6.
     
    Idinyphe befand sich in einem desolaten Zustand. Ihr Körper glühte wie im Fieber, und in sich spürte sie eine Hitze, die sie verzehren wollte. Ihr Rachen war trocken, und sie brachte nur ein Krächzen zustande, wenn sie mit sich selbst reden wollte. Die Truillauer hatten sich aus der Nähe ihrer Unterkunft zurückgezogen. Trau-Ke-Vot trug damit der Tatsache Rechnung, daß seine Gefangene keinen der Genormten sehen wollte.
    Selbst die Stimmen der Wesen zerrten an ihren Nerven und ließen sie aus der Haut fahren.
    Es war still um sie herum, und dieser Stille verdankte sie es, daß sie noch einigermaßen bei Verstand war. Sie krümmte sich, legte sich auf den Boden und wischte die Schweißperlen aus ihrem Gesicht.
    Muskelfasern an den Beinen und Armen zuckten unkontrolliert, und sie fuhr sich in den Nacken, wo eine Nervenbahn ihr einen Stich wie mit einem

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