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1543 - Der Held von Sigris

Titel: 1543 - Der Held von Sigris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kommen, in den der Veterinär ihn gesperrt hatte. Sardon hatte den Riegel so manipuliert, daß es wie ein Zufall aussehen mußte. Der Riegel war eben nicht richtig arretiert worden.
    Auf dem schnellsten Weg hatte er sich danach zu seinem Ziel aufgemacht und kurz vor Morgengrauen den Platz mit den Gleitern erreicht. Ein paar Wortfetzen hatten ihm für einen Überblick genügt, und er war in eines der Luftfahrzeuge geschlüpft.
    Inzwischen war es Mittag, und noch immer drehten die Piloten erfolglos ihre Runden. Sardon verschwand wieder unter dem Sitz und spähte zwischen den Bodensäulen nach vorn zum Terminal des Piloten. Ein schrilles Jaulen klang auf, die Anlagen des Gleiters meldeten ein Echo. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann verschwand es und tauchte nicht wieder auf. „Hölle, Tod und Teufel", hörte der Ulupho den Springer-Piloten schimpfen. „Das gibt es nicht.
    Wenn mich nicht alles täuscht, dann war das gerade ein SERUN. Der verfügt naturlich über einen Ortungsschutz, der bei entsprechendender Modulation von keinem Orter oder Taster wahrgenommen werden kann.
    Achtung, Gleiter achtundsiebzig an Zentrale. Mordechai, hörst du uns?"
    „Natürlich", kam die Antwort. „Ich ziehe bereits meine Schlüsse aus dem, was ich soeben erfuhr!"
    „Das Ergebnis?" fragte der Pilot. „Entweder haben sich die Truillauer galaktische Ausrüstung angeeignet, oder wir sind verkehrt informiert.
    Bisher ist uns kein terranisches Schiff gemeldet worden, doch der vermutliche SERUN riecht geradezu nach einem Agenten der Menschenwelt. Ich werde eine entsprechende Beschwerde veranlassen!"
    „Sehr richtig", stimmte der Pilot zu. „Setze deine unnütze Verwandtschaft in Bewegung, damit sie Entsprechendes veranlaßt!"
    Da keine Bildverbindung eingeschaltet war, sah der Pilot nicht, wie Mordechai Almaram dunkelrot anlief und aus seinem Sessel sprang. „Zwanzig Tage Strafkolonie dafür, daß du dich in meine Familie einmischst!" brüllte er, wohl wissend, daß es so etwas im gesamten Pharyx-System nicht gab. „Du Unhold, du Würstchen, du Hunde- und Katzenfutter!"
    Letzteres war eine der schlimmsten Beleidigungen für einen Springer, und der Pilot gab einen Entsetzenslaut von sich und färbte sich weiß. Er mochte erahnen, in welches Fettnäpfchen er getreten war. „Verzeihung, Mordechai", ächzte er. „Ich wußte nicht, daß es so schlimm ist!"
    „Halte den Mund. Sieh zu, daß du der Spur des vermutlichen SERUNS folgst!"
    Aber das war ein Unterfangen, das nach Sardons Meinung von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
    Stunden vergingen, und noch immer blieb der Gleiter in der Luft, kommunizierte mit den anderen Suchfahrzeugen und jagte einem nicht faßbaren Phantom hinterher.
    Landet endlich! flehte der Ulupho. Ein körperliches Bedürfnis plagte ihn, und er sah keine Möglichkeit, ihm nachzukommen. Er rief alle Geister von Perzedo herbei, damit sie ihm halfen. Daß das Phantom wieder auftauchte und diesmal auf einen perfekten Ortungsschutz verzichtete, bekam er nicht einmal mit.
    Ihm wurde schlecht, weil der Gleiter übergangslos die tollsten Kapriolen flog und in die Straßenschluchten hineinstürzte.
    Ein fürchterlicher Ruck ließ Sardon schwindelig werden. Sein Sehvermögen trübte sich, und als er sich endlich wieder unter Kontrolle hatte, da ruhte der Gleiter am Boden, und die Besatzung sprang hinaus ins Freie. Der Ulupho folgte ihr nach ein paar Sekunden, befand die Luft für rein und huschte unter das Fahrzeug, um sich in dessen Sichtschutz zu erleichtern. Danach machte er, daß er aus der Straße hinaus an den Stadtrand kam, wo er aus der Luft jenes Areal erspäht hatte, das nach einem Schrottplatz oder einer Müllhalde aussah.
    Roboter hatten sich dort aufgehalten, aber jetzt waren sie abgezogen, und Sardon huschte durch das Unkraut, das eine Höhe erreichte, die dem Fünf- und sogar Sechsfachen seiner eigenen Größe entsprach.
    Jetzt, im Zustand körperlichen Wohlbefindens, waren seine Gedanken so klar wie immer zuvor.
    Er sah Zusammenhänge, die die Ordnungshüter von Sigris nicht sahen. Der SERUN stammte mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Terraner, und es gab nur einen einzigen Menschen auf Vaar, der es zur Zeit nötig gehabt hatte, unerkannt in einem solchen Anzug herumzufliegen.
    Aber das war seiner Meinung nach nicht möglich. Idinyphe war eine Gefangene, und sie sollte auf dem schnellsten Weg nach Truillau gebracht werden. Es konnte nicht sein, daß Trau-Ke-Vot sie freigelassen hatte.
    Andererseits

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