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1544 - Der Monster-Killer

1544 - Der Monster-Killer

Titel: 1544 - Der Monster-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wänden wiesen uns den Weg. Ich wollte nicht behaupten, dass wir in eine Rumpelkammer getreten waren, aber so ähnlich sah es hier schon aus. Zwar gab es einen recht großen Tisch und auch Stühle, aber die waren mit Kleidungsstücken belegt, und auf der Tischplatte standen Kartons, gefüllt mit Lebensmitteln.
    »Sie sind für die Armen in unserer Gemeinde«, erklärte der Pope, der an der Breitseite des Tisches stehen blieb. »Nicht allen Menschen hier in der Stadt geht es gut.«
    »Das stimmt«, sagte ich. »Aber deswegen sind wir nicht hier. Sie wollten uns etwas über Rankin sagen.«
    »Das möchte ich auch.« Er räusperte sich. »Und ich möchte dabei etwas relativieren.«
    »Wir sind gespannt.«
    »Igor Rankin ist unterwegs, um das Böse aus der Welt zu schaffen. Wenn man es als Feuer bezeichnet, so ist er der Mann, der das Feuer mit Feuer löscht.«
    »Er mordet«, sagte ich.
    »Ja, so sieht es aus. Aber auch das muss relativiert werden, denn Igor tut es nicht nur aus eigenem Antrieb. Er hat einen Auftrag erhalten.«
    Das war uns neu, und ich fragte: »Von wem?«
    Der Pope deutete gegen die Decke.
    »Vom Himmel?«
    »Ja, so kann man es sagen.«
    Ich wollte lachen, hielt mich jedoch zurück, weil ich seinen ernsten Ausdruck sah. Sein Verhalten war nicht gespielt, dahinter steckte ein tieferer Sinn.
    »Können Sie uns das genauer erklären?«, erkundigte sich Karina.
    »Das wollte ich gerade.« Er räusperte sich erneut. »Es ist nicht so, wie man es sich denkt.«
    »Wie dann?«
    »Er hat den Auftrag erhalten, das Böse zu vernichten.«
    »Und von wem?«, fragte ich erneut.
    »Von einem Schutzgeist, der in seiner Nähe schwebt und seine Hände über ihn hält.«
    »Sie meinen einen Schutzengel«, sagte ich.
    »Das weiß ich nicht. Er hat von einem Schutzgeist gesprochen, und das muss ich akzeptieren.«
    Ich nickte und fragte zugleich: »Was wissen Sie sonst noch über diesen Schutzgeist?«
    »Nichts mehr. Nichts, das wichtig wäre. Ich bin nicht er, und Rankin ist nicht ich.«
    »Aha«, meinte Suko, »und das war es, was Sie uns haben sagen wollen?«
    »Es war nur die Einleitung.«
    »Und wie geht es weiter?«
    »Kommen Sie mit.«
    »Wohin?«
    »Das werden Sie sehen. Ich habe mich unter diesem Druck entschlossen, Ihnen die Lösung zu präsentieren. Sie wird Sie erschüttern, aber sie gehört zu ihm, sie ist seine eigene Wahrheit, und ich bewahre sie für Igor Rankin auf…«
    ***
    Der Pope hatte es tatsächlich geschafft, uns neugierig zu machen. In diesem Raum gab es keine Ausweichmöglichkeiten. Eine zweite Tür war nicht vorhanden, was auch nicht sein musste, denn Falin schob einen grauen Teppich zur Seite, der sich farblich von dem übrigen Boden kaum abgehoben hatte.
    Unter dem Teppich war der Zugang in die Tiefe eines Kellers versteckt gewesen.
    »Da ist es«, sagte der Pope mit leiser Stimme. Ich schaute ihn genau an und sah, dass er zitterte.
    Es war eine Falltür, in deren Holzoberfläche ein Ring eingelassen war.
    »Wir müssen in den Keller?«, fragte Karina.
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Das werden Sie sehen.«
    »Gut, dann gehen Sie vor.«
    Falin hatte wohl nichts anderes erwartet. Er nickte und bückte sich. Groß anstrengen musste er sich nicht. Er fasste den Ring, hob ihn an und zog die Tür mit einer gewissen Leichtigkeit in die Höhe, die darauf schließen ließ, dass er diesen Weg schon öfter benutzt hatte. Alles ging wie geschmiert.
    Er legte die Luke auf den Boden und nickte uns zu.
    »Wir müssen dort hinunter.«
    Ich schaute in die Tiefe. Zu sehen war nichts. Es war einfach zu dunkel.
    »Ich werde Licht machen, wenn wir unten sind«, sagte der Pope.
    Er stieg hinab, ich folgte ihm und fand Halt auf den Sprossen einer stabilen Eisenleiter. Karina Grischin war die Nächste, und den Schluss machte Suko, der die Falltür allerdings offen ließ.
    Falin erwartete uns unten. Und er hatte tatsächlich für Licht gesorgt. Eine elektrische Leitung gab es hier nicht. Lichtspender waren einige dicke Kerzen, deren Dochte durch offene Glaszylinder geschützt wurden. So konnte der leichte Windzug, der hier unten herrschte, die Flammen nicht ausblasen.
    Es war alles andere als eine angenehme Umgebung, die uns in Empfang nahm. Wir befanden uns zwar nicht in der Unterwelt der Abwasserkanäle, waren aber nicht weit davon entfernt, denn uns stieg schon ein bestimmter Geruch in die Nase, der uns nicht unbekannt war.
    Auch Karina Grischin nicht, denn mit ihr zusammen hatte ich schon in Moskau Zombies in einer

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