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1544 - Der Monster-Killer

1544 - Der Monster-Killer

Titel: 1544 - Der Monster-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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derartigen Unterwelt gejagt.
    Aber wir hörten nichts rauschen. Wir sahen auch kein fließendes Wasser. Es glitzerte nichts, nur die huschenden Bewegungen fielen uns auf. Wir hatten die Ratten durch das Licht erschreckt, und sie versuchten jetzt, Reißaus zu nehmen.
    Sie fanden überall ihre Löcher und Schlupfwinkel.
    Karina verlor die Geduld und wollte wissen, was diese Umgebung mit unserem Fall zu tun hatte.
    »Ganz einfach«, sagte der Pope mit leiser Stimme. »Hier befinden wir uns in einer Gruft. Sie hat auch schon als Versteck für Menschen gedient, die verfolgt wurden.«
    »Und jetzt?«
    Der Pope senkte den Blick. »Jetzt macht sie ihrem Namen alle Ehre. Sie ist zu einer Gruft geworden.«
    »Dann liegen hier Tote?«, fragte Suko.
    Der Pope nickte, was ich nicht sah, denn ich hatte mich zur Seite gedreht und meine kleine Leuchte in die Hand genommen, weil ich mehr Licht haben wollte. Ich ließ den Strahl wandern und schwenkte die Lampe dabei nach links.
    Die Bewegung stoppte.
    Mein Herz schlug plötzlich schneller.
    Dann zuckte der Lichtstrahl kurz von rechts nach links, weil ich alles sehen wollte.
    In meinem Magen zog sich alles zusammen, denn vor mir lagen vier Leichen. Jetzt wusste ich auch, was mich die ganze Zeit über gestört hatte. Es war nicht allein der Gestank eines nahen Abwasserkanals, es war auch der Verwesungsgeruch, der sich hier ausgebreitet hatte und uns auf die Atemwege schlug.
    »Das also sind sie«, flüsterte Karina Grischin mit rauer Stimme. »Das sind die Opfer des Monster-Killers…«
    ***
    Es gab niemanden, der widersprach. Es hätte zudem keine andere Erklärung gegeben.
    Das Licht meiner Leuchte war irgendwie gnadenlos. Es riss die toten Körper mit einer brutalen Schärfe aus der Dunkelheit.
    Wir sahen, dass die Menschen nicht alle an einem Tag ums Leben gekommen waren. Sie befanden sich in verschiedenen Zuständen der Verwesung. Zudem hatten die Ratten an ihnen genagt, um ihren Hunger zu stillen, und das zu sehen war schon hart.
    Ich spürte, dass es mir kalt den Rücken hinablief. Dass die vier Toten nur Männer waren, machte die Sache nicht besser, aber eine Leiche fiel besonders auf. Sie lag an der äußeren rechten Seite und wies keinerlei Spuren von Verwesung auf. Sie war auch nicht von den Ratten angefressen.
    Ich leuchtete in ein noch recht junges Gesicht.
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    Der Pope gab die Antwort mit leiser Stimme. »Das ist Alex. Er wurde erst gestern Abend gebracht.«
    »Von Rankin?«
    »Ja.«
    »Und warum hat er ihn getötet?«
    Wieder hörte ich eine leise Antwort. »Er ist besessen gewesen. Ja, die Kräfte der Hölle haben sich in ihm vereinigt. Es war furchtbar, aber man kann daran nichts ändern. Er war besessen, und Igor hat es einfach tun müssen.«
    Ich ging näher an die Leiche heran. Es war noch zu sehen, wie dieser Alex getötet worden war. Die tiefe Wunde zeichnete sich auf seiner linken Brustseite ab. Getrocknetes Blut umgab die Ränder, und ich konnte mir vorstellen, dass die Mordwaffe tief in den Körper eingedrungen war.
    Ich drehte mich um und schaute den Popen an, der wie ein Häufchen Elend an der Seite stand und wegschaute.
    »Warum?«, fragte Karina Grischin und wiederholte meine Frage.
    »Warum musste das geschehen?«
    »Es ist seine Aufgabe«, flüsterte der Pope. »Dafür lebt er. Er sagt immer, dass es so sein muss. Er ist so etwas wie ein Rächer. Er will töten. Er muss töten. Das Böse muss ausgerottet werden. Dazu ist er ausersehen worden.«
    Ich schaute Karina an, die ja nicht ganz unschuldig an Rankins Taten war.
    »So war das nie gewollt, John, das kannst du mir glauben. Rankin entglitt unserer Kontrolle. Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Es ist nicht gut, dass wir die Konsequenzen jetzt tragen müssen, aber ich kann es nicht ändern.«
    Das traf zu. Deshalb sprach ich sie auf dieses Thema erst gar nicht an.
    Der Pope war jetzt wichtiger, und an den wandte sich Suko mit seiner Frage.
    »Was hat Rankin vor, und wo hält er sich auf?«
    Falin schrak zusammen.
    »Das weiß ich nicht. Ich kann es Ihnen nicht sagen. Er hat mich niemals eingeweiht, das müssen Sie mir glauben. Ich bin da überfragt. Ich war nur sein nützlicher Helfer. Er hat die Toten gebracht, die hier liegen, und ich bin sicher, dass seine Jagd noch nicht beendet ist.«
    »Ja, das denke ich auch. Und wann kehrt er zurück zu Ihnen?«
    Der Pope hob die Schultern. »Ich habe keine Ahnung. Wirklich nicht. Rankin macht, was er will. Er ist der Stärkere und

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