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1544 - Der Monster-Killer

1544 - Der Monster-Killer

Titel: 1544 - Der Monster-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trotzdem noch mal nach.«
    »Das brauche ich nicht.«
    Ich mischte mich ein.
    »Dieser Mann ist ein Mörder. Er nennt sich der Monster-Killer, aber er killt nicht nur irgendwelche Monster. Wir gehen davon aus, dass er auch Menschen tötet, und das auf eine sehr grausame Art und Weise.«
    »Können nicht auch Menschen Monster sein?«
    Ich nickte. »Ja, das sagt man so. Aber in diesem Fall sehe ich das anders. Igor Rankin ist nichts anderes als ein brutaler Killer. Wir müssen ihn stellen, denn wir sind sicher, dass er sich hier in London aufhält.«
    »Ja, das mag sein. Aber ich weiß nichts von ihm.«
    »Wirklich nicht?«, dehnte Karina.
    »So ist es.«
    »Aber Sie haben meinen Namen gekannt!«
    Der Pope versteifte sich. »Wie kommen Sie darauf, dass ich Sie kenne?«
    »Meinen Namen«, sagte sie. »Als ich ihn erwähnte, da zuckten Sie zusammen. Sie waren plötzlich erschrocken, dass ich hier aufgetaucht bin. Damit hatten Sie nicht gerechnet. Da wir uns zuvor noch nie begegnet sind, müsse Sie meinen Namen durch einen anderen Menschen erfahren haben, und das könnte Igor Rankin gewesen sein.«
    »Nein!«
    »Sie lügen schlecht!«
    Ich übernahm wieder das Wort.
    »Warum decken Sie ihn? Igor Rankin ist ein Mörder. Er ist ein brutaler Schlächter. Mögen die Menschen in seinen Augen auch ein Unrecht begangen haben, das gibt ihm noch lange nicht das Recht, sie als Monster-Killer zu töten.«
    Der Pope senkte den Blick.
    »Denken Sie darüber nach.«
    »Ich weiß nichts.«
    Wir schauten uns an. Nikodemus Falin war mit einer dicken Mauer zu vergleichen, die wir allerdings aufbrechen mussten, und ich wollte auf keinen Fall aufgeben.
    »Sagen Sie uns die Wahrheit!«
    »Die habe ich Ihnen gesagt!«
    »Und das können Sie auf die Bibel schwören?«, fragte Karina.
    Damit hatte sie ein Thema angesprochen, das dem Popen nicht passte.
    Er schüttelte den Kopf und sagte mit leiser Stimme: »Ich muss hier nichts schwören. Verlassen Sie meine Kirche, und zwar auf der Stelle!«
    »Das werden wir«, erklärte Karina. »Aber erst, wenn Sie uns die ganze Wahrheit gesagt haben.«
    »Das habe ich!«
    Wenn er kein perfekter Lügner war, hätte er nicht erröten müssen. Er blieb steif stehen wie eine der Säulen im Hintergrund. Kein Wort kam mehr über seine Lippen. Und sein Blick hatte sich verändert, er war kälter geworden.
    So wollten und konnten wir uns nicht abspeisen lassen. Bevor ich redete, tat es Karina.
    »Sie sollten es sich wirklich überlegen, wen Sie da schützen, Mr Falin. Dieser Igor Rankin ist ein gnadenloser Killer. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Monster zu töten. Aber der Begriff Monster ist dehnbar. Unter einem Monster versteht man nicht nur diejenigen Wesen, die auch so aussehen. Rankin hat sich einen ganz eigenen Begriff davon gemacht. Für ihn können auch Menschen Monster sein. Und wenn das so ist, dann bringt er sie eiskalt um. Sie sind ein Geistlicher und dem Himmel verpflichtet. Sie dürfen so etwas nicht zulassen. Das können Sie mit Ihrem Gewissen nicht verantworten, wenn Sie ehrlich gegen sich selbst sind. Niemand hat das Recht, einen anderen Menschen zu töten, auch wenn er diesen als Monster ansieht. Dann ist nämlich er das Monster. Begreifen Sie das?«
    Der Pope schwieg.
    Ich sah, dass sich Karinas Gesicht rötete. Sie stand dicht vor dem Platzen, und ich legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. Sie verstand die Geste, atmete aus und nickte.
    »Sagen Sie etwas!«, forderte ich Falin auf.
    Er sprach kein Wort. Wir allerdings stellten fest, dass unsere Reden nicht wirkungslos gewesen waren, denn auf seiner Stirn zeigten sich zahlreiche Schweißperlen. Er focht einen inneren Kampf aus, der auch seine Hände nicht verschonte, die er fahrig bewegte und dabei heftig schluckte.
    »Ja«, sagte er schließlich.
    »Was heißt das?«, fragte Suko.
    »Ich werde mich Ihnen gegenüber öffnen.«
    »Und wie?«
    »Kommen Sie mit«, erklärte er mit tonloser Stimme. Er wartete unsere Antworten erst gar nicht ab, sondern drehte sich um und ging mit leicht vorgebeugtem Rücken vor uns her.
    Wir passierten den Altar seitlich, und als ich in Karinas Gesicht schaute, sah ich ihr hartes Lächeln. Es war das Lächeln einer Siegerin. Sie oder wir hatten gewonnen.
    Wenn mich nicht alles täuschte, führte der Weg zu diesem wulstigen Anbau hin. Hier erreichte uns das Kerzenlicht nicht mehr, und so sahen wir die schmale Tür erst, als der Pope sie bereits geöffnet hatte.
    Er machte Licht.
    Zwei Leuchter an den

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