1545 - Die Welten von Truillau
eine Bedingung für ihr Mitkommen, und der Gesandte des Bewahrers erfüllte sie sogleich.
Sie wollte, daß ihre Freunde Per-E-Kit, Juliane Runetra sowie Dona-Y-Saac und ihre vierzehn Topar-Kämpfer freien Abzug mit dem Raumschiff RAAK-T-OMM von Bipula erhielten. Kaldar sicherte dies zu und versprach ferner, daß sich Gesil vom Abflug der Freunde, die die Geheimpolizei Zerpat gefangenhielt, persönlich überzeugen konnte.
Diese Dinge erforderten Zeit! Und genau die brauchte Cyrr-A-Kjus! Die Syntronik einer Raumfähre stellte für ihn kein Hindernis dar. Sein Plan rundete sich ab. Er war zufrieden, auch wenn er nicht glaubte, daß Kaldar die Rebellen wirklich entkommen lassen würde. „Pak-O-Noor! Quest-U-Rag!" zischelte er aufgeregt. „Paßt gut auf, was ich euch jetzt sage. Der Plan steht fest.
Wir haben die notwendige Zeit, um zum entscheidenden Schlag auszuholen."
„Wir hören", entgegneten die beiden Amorphen mit deutlichem Respekt. „Der Weg zur Fähre des Zweibeiners ist frei. Ich bringe uns an Bord. Im Orbit um Bipula steht das Residenzschiff CASSADEGA des Bewahrers von Truillau. Ich schmuggle euch an Bord. Dort könnt ihr den Tyrannen finden und töten. Und wenn das nicht gelingt, zerstört die CASSADEGA."
„Wie willst du uns an Bord des Raumschiffs bringen?" fragte Quest-U-Rag voller Zweifel. „Das laß nur meine Sorge sein", entgegnete der Hamakau selbstbewußt. „Und was planst du?"
„Mein Ziel heiß zunächst allein Kaldar. Ihn erledige ich, sobald ihr an Bord des Residenzschiffs seid. Damit mache ich mir den Rücken für euch frei. Und nun folgt mir zum Raumhafen."
*
Cyrr-A-Kjus ergriff jede nur denkbare Vorsichtsmaßnahme. Er kannte das Gelände um den Raumhafen bestens, so daß er jede Deckung ausnutzen konnte. Er erreichte rollend den geheimen Tunnel, der unter den Absperrungen ins Innere des Raumhafens führte. Pak-O-Noor und Quest-U-Rag folgten ihm dichtauf.
Als sie wenige Meter im Tunnel waren, hielt der Amorphe an. „Von jetzt an dürft ihr nichts mehr sagen", verlangte er. „Dieses Gebot gilt, bis ihr an Bord der CASSADEGA untergetaucht seid. Es gibt hier viele Überwachungssysteme."
„Das wird niemals klappen", klagte Pak-O-Noor. „Es wird klappen", widersprach Cyrr-A-Kjus energisch. „Ich bringe euch an Bord."
„Man wird uns irgendwann entdecken", vermutete Quest-U-Rag. „An Bord des Residenzschiffs leben über 10000 Truillauer. Da fallen ein paar weitere nicht auf.
Und jetzt Schluß mit den Diskussionen. Tut endlich, was ich verlangt habe! Seid still und folgt mir!"
Cyrr-A-Kjus rollte weiter und bemühte sich dabei, jedes Blubbergeräusch aus seinem Leib zu vermeiden. Die Folge davon war, daß sie nur langsam von der Stelle kamen.
Noch immer übertrug die Mikrosonde, die er auf Kaldar angesetzt hatte, alle Gespräche. Daraus ließ sich das Geschehen rekonstruieren. Gesil verabschiedete sich von Per-E-Kit und ihren Freunden, die sie auf Bipula kennengelernt hatte. Dank den Anweisungen Kaldars waren die Rebellen tatsächlich auf freien Fuß gesetzt worden.
Cyrr-A-Kjus hatte sich über dieses Entgegenkommen schon etwas gewundert, aber der Zweibeinige hatte auch eine passende Erklärung dafür geliefert. Es spiele für den Bewahrer keine Rolle, ob sich ein paar Rebellen mehr oder weniger auf freiem Fuß befänden. Das behauptete er zumindest.
Vielleicht entsprach das nicht ganz der Wahrheit, und etwas anderes war viel wichtiger. Nämlich diese Gesil und ihr Zusammentreffen mit dem Tyrannen.
Die etwa zwanzig Meter lange Zubringerfähre Kaldars tauchte vor Cyrr-A-Kjus in der Dunkelheit auf. Es brannte nur ein einziges Positionslicht. Die Sonde, die der Hamakau an diesen Ort geschickt hatte, nachdem er durch zwei Freunde in der Raumhafenbehörde von der Ankunft eines Residenzschiffs und der Landung einer Fähre erfahren hatte, hatte inzwischen einen Zugang zum Laderaum entdeckt. Ein Eindringen in die eigentliche Zentrale wäre auch wohl zu riskant gewesen.
Behutsam rollte der Amorphe an das Heck des Gefährts. Seine Sonde blinkte kurz auf und verriet so die Stelle des vermuteten Eingangs. Cyrr-A-Kjus holte verschiedene Geräte aus seiner Lederhaut und fuhr den einen Tentakelarm ganz aus. Mit der gebotenen Vorsicht setzte er die Geräte ein, um den Öffnungsmechanismus zu finden und zu betätigen.
Es war ein hartes Stück Arbeit, aber wenigstens verhielten sich Pak-O-Noor und Quest-U-Rag völlig ruhig.
Cyrr-A-Kjus arbeitete wie besessen, und die Minuten
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