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1545 - Vampirtränen

1545 - Vampirtränen

Titel: 1545 - Vampirtränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn offenbar nicht gehört oder wollte ihn nicht hören.
    O’Brien kroch weiter. Ihm standen als Ziel drei Türen zur Auswahl und eine vierte am Ende des Flurs, die nach draußen an die Rückseite des Pubs führte.
    Hurley ging einen Schritt nach vorn, als er seinen Ruf wiederholte.
    Diesmal reagierte Tom. Er kroch nicht mehr weiter und erstarrte in seiner Haltung.
    »Verdammt, was ist los mit dir?«
    Im trüben Schein des Lichts war zu sehen, wie der Wirt einige Male zusammenzuckte. Dann zog er die Arme an und versuchte, sich vom Boden abzustemmen. Es wäre kein Problem für einen normalen Menschen gewesen, nur hier war nichts mehr normal, zumindest bei O’Brien. Er gab noch mal einen Stöhnlaut von sich, dann schaffte er es, sich umzudrehen.
    Normalerweise wäre Hurley zu dem Mann hingelaufen, um ihm zu helfen. Er wusste selbst nicht, warum er das nicht tat und stattdessen auf der Stelle stehen blieb und den Zuschauer spielte.
    Da war etwas nicht in Ordnung. So benahm sich kein normaler Mensch.
    Mit O’Brien musste etwas geschehen sein, das ebenfalls nicht in den Bereich der Normalität gehörte.
    Unter großen Mühen schaffte er es, den Kopf zu drehen, sodass der ehemalige Polizist das Gesicht im Profil sah. Er stellte auch fest, dass O’Brien grinste, zumindest hatte er den Mund verzogen.
    Sekunden später sah Hurley, dass es ein besonderes Grinsen war, denn da hatte Tom den Kopf noch weiter gedreht. Er präsentierte seinen Mund, der offen stand, sodass auch die beiden spitzen Zähne zu sehen waren, die aus dem Oberkiefer wuchsen…
    ***
    Donald Hurley wusste sofort, dass dies kein Bluff war. Der Wirt hatte sich keinen Scherz erlaubt und ein falsches Vampirgebiss in seinen Mund gesteckt. Das hier war echt. So sah es der Mann, obwohl er nicht an Vampire glaubte.
    Er konnte nichts sagen, er konnte sich auch nicht bewegen. Er konnte nur starren, und er sah, dass Tom blutunterlaufene Augen hatte.
    »He, Donald, was ist?«
    Hurley schüttelte den Kopf, als er die Stimme der Frau hörte. Sie erhielt eine Antwort, die sehr hart klang.
    »Bleib, wo du bist!«
    »Und was ist mit dir?«
    »Geh zurück, verdammt!«
    »Ja, ja, schon gut.«
    Hurley wusste selbst nicht, wie er sich verhalten sollte. Erließ einige Sekunden verstreichen, bevor er sich wieder an den Wirt wandte.
    »Was ist denn los mit dir, Tom? Sag was, los!«
    O’Brien sagte nichts. Er bewegte sich aber, und alles sah sehr mühsam aus. Er hatte Probleme, sich auf die Seite zu drehen, schaffte es aber schließlich.
    Jetzt schauten sich beide an. Der Wirt lag noch auf dem Boden, hatte sich aber etwas in die Höhe gedrückt, sodass er zu Hurley aufschauen konnte.
    War das noch ein normaler Blick?
    Hurley wusste nicht, was er glauben sollte. Hier kam einiges zusammen.
    Das Unwahrscheinliche war möglich geworden, und das Unglaubliche hatte seinen festen Platz erhalten.
    Er hatte nur Augen für den offenen Mund O‘Briens, in dem zwei kleine spitze Eckzähne aus dem Oberkiefer wuchsen. Da war nichts künstlich.
    Das war alles so verflucht echt.
    Hurley konnte sich keinen Reim darauf machen. Er war auch nicht mehr in der Lage, den Wirt anzusprechen, der ihn weiterhin aus blutunterlaufenen Augen anstarrte und einfach nicht daran dachte, seinen Mund zu schließen.
    O’Brien hob eine Hand und schlug nach Hurley. Es sah so aus, als hätte eine Katze versucht, ihn mit ihrer Pfote zu treffen. Zudem hatte der Schlag kraftlos ausgesehen und zuletzt war die Hand einfach nach unten gefallen.
    Hurley wich zurück. Sein Instinkt sagte ihm, dass es nicht gut war, sich O’Brien noch mehr zu nähern. Hier war etwas geschehen, für das er keine Erklärung fand. Tief in seinem Innern weigerte er sich auch, weiterhin danach zu suchen.
    An der Tür blieb er für einen Moment stehen. Er wollte noch einen letzten Blick auf diese Kreatur werfen, die auf den Namen Tom O’Brien hörte.
    Der dachte nicht an eine Verfolgung. Er hatte sich wieder gedreht und kroch weiter. Es sah für Hurley wie eine Flucht aus - oder wie die Suche nach einem Versteck.
    Erst als Hurley den Platz hinter der Theke erreicht hatte, da holte er wieder Luft.
    Sarah Redgrave hatte den Pub nicht verlassen. Sie saß auf einem Stuhl und starrte den pensionierten Polizisten an. Beide sprachen zunächst kein Wort.
    Erst als Hurley den Platz hinter der Theke verlassen hatte, da redete sie.
    »Was hast du gesehen?«
    Hurley schüttelte den Kopf. »Es war unglaublich.«
    »Du kannst es ruhig aussprechen. Ich

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