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1545 - Vampirtränen

1545 - Vampirtränen

Titel: 1545 - Vampirtränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte und eigentlich immer vorhanden war.
    Es schien eine blasse Sonne, die allerdings nicht die nötige Kraft hatte, um die froststarre Welt aufzutauen. Und so schimmerte und glitzerte es überall, wo Licht auf Eis traf.
    »Perfekter kann ein Winterausflug ohne Schnee kaum sein«, sagte ich.
    Jane, die ihren Golf fuhr, lachte. »Wenn es denn ein Ausflug wäre.«
    »Stimmt auch.«
    Wir mussten in Richtung Süden fahren, aber nicht direkt bis zur Küste.
    Ungefähr dreißig Kilometer nördlich davon lag der Ashdown Forest und östlich davon fanden wir den kleinen Ort Stoneway.
    Hier gab es keine Industrie, dafür viel Landschaft. Immer wieder weite Felder, dazwischen auch Wälder und Hügelrücken, die allerdings sanfte Formen aufwiesen, als wollten sie die lieblich wirkende Landschaft nicht zerstören.
    »Ich hoffe, dass wir die Reise nicht umsonst angetreten haben«, sagte Jane.
    »Bestimmt nicht. Und wenn, dann haben wir eben eine Fahrt durch den Winter gemacht.«
    »Die muss heute nicht mal unbedingt enden. Morgen haben wir Sonntag. Man könnte sich also ein ganzes Wochenende gönnen.«
    »Du sagst es, Jane.«
    Sie musste lachen. »Wie ich uns kenne, klappt das nicht. Wir sind eben anders gestrickt und ziehen das Unheil an wie das Licht die Motten.«
    »Bis auf einige Ausnahmen.«
    Jane lachte. »Stimmt auch wieder.«
    »Und wenn wir in Stoneway sind, sollten wir ein Glas oder auch zwei auf die Ausnahmen trinken.«
    »Dagegen habe ich absolut nichts.«
    Wir rollten weiterhin über das Band der schmalen Straße hinweg, die in zahlreichen Kurven weiterführte. Ab und zu sahen wir Wegweiser, auch einsam stehende Gehöfte fielen uns auf, ebenso Scheunen mit offenen Frontseiten.
    Über Stoneway wussten wir praktisch nichts. Es war auch nicht die Zeit gewesen, auf Google Earth nachzuschauen, wir wollten so schnell wie möglich den Ort erreichen, zu dem kein Motorway hinführte.
    Aber wir waren richtig und hatten uns nicht verfahren. An der nächsten Kreuzung mussten wir nach links abbiegen. Auf dem Monitor des Navigationssystems war es ebenfalls zu sehen, und fünf Kilometer weiter fuhren wir auf eine Ortschaft zu, die wirklich verlassen aussah. Es gab nicht mal einen Kirchturm, der uns begrüßt hätte.
    Dafür passierten wir zuerst einen alten Friedhof, dessen Mauer sicherlich schon einige Jahrhunderte alt war. Mächtige Bäume streckten ihre kahlen Äste über das Gräberfeld hinweg, und diese noch mit Raureif bedeckten Arme waren der ideale Landeplatz für die schwarzen Vögel, die wie Boten aus der Unterwelt aussahen.
    »Nett, oder?«
    Ich hob nur die Schultern und schaute eine Straße hinab, die recht leer war. Trotz der fahlen Sonne blieben die Menschen lieber in den Häusern. Diese waren alle recht klein, und ihre Dächer wurden von einer hellgrauen Frostschicht bedeckt.
    Zwischen den Häusern gab es genug freie Fläche. Wir passierten einige Laternen, ein Grundstück, das zur Straße hin von einem hohen Zaun verdeckt wurde, auf dem bunte Plakate klebten, die auf einen Wanderzirkus hinwiesen.
    Stoneway war ein Kaff wie viele andere auch. Dass sich hier Vampire eingenistet haben sollten, darauf wies beim besten Willen nichts hin, denn es gab nichts Düsteres zu sehen.
    Aber das hatte nichts zu sagen. Schließlich gab es noch die Dunkelheit, und die war die Zeit der Blutsauger. Dass es einen Pub gab, lasen wir auf einem Hinweisschilid.
    Um das Lokal zu entdecken, mussten wir an den Bäumen vorbeischauen, die auf dem Platz vor dem Pub standen. Die Lücken dazwischen waren groß genug, um die graue Fassade mit den grünen Fensterläden zu sehen.
    Da Jane Schritttempo fuhr, bekamen wir mit, dass ein Mann und eine Frau den Pub verließen. Ältere Menschen, das sahen wir auch aus dieser Entfernung. Jane bremste ab. »Sind wir schon da?«
    »Weiß ich nicht, John. Aber die beiden sind die ersten Menschen, die uns hier über den Weg laufen.«
    »Dann fahr mal zu ihnen.« Wir bogen auf das Grundstück vor dem Pup ein, und wurden auch schnell entdeckt, denn der Mann und die Frau blieben stehen und schauten unserem roten Golf entgegen.
    Nicht weit entfernt hielten wir an. Wir schnallten uns ab, stiegen aus und genossen die herrlich kalte Winterluft, die wir tief einatmeten. Ich streifte noch meine Jacke über, als wir auf die Wartenden zugingen, die uns nicht eben freundlich entgegenschauten. Fremde waren hier wohl nicht sehr gelitten.
    Auch nach einem freundlichen Grüßen hellten sich ihre Mienen nicht auf.
    Aber

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