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1545 - Vampirtränen

1545 - Vampirtränen

Titel: 1545 - Vampirtränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe es ebenfalls gesehen, wenn auch nur kurz.«
    »Und?«
    »Ich sah einen Vampir!«, erklärte die Redgrave.
    Hurley schwieg. Aber er war froh, dass sie den Satz gesagt hatte. Denn so hatte er einen Zeugen, was ungemein wichtig für ihn war, und zudem hatte die Frau mit ihrer knappen Aussage glaubhaft geklungen.
    Er nickte. »Ja, Tom ist zu einem Vampir geworden.« Plötzlich musste der Witwer lachen. »Eigentlich verrückt. Völlig durchgeknallt. Das darf eigentlich nicht wahr sein.«
    »Ist es aber.«
    »Und du glaubst daran?«
    Die Frau nickte. Auch sie war blass geworden. »Das ist kein Spiel«, flüsterte sie. »Das ist beileibe kein Spiel, ich weiß es.«
    »Und wieso weißt du das?«
    »Weil ich mich an etwas erinnere, das in der Vergangenheit geschehen ist.«
    »Was denn?«
    »Du kennst die Geschichte nicht?«
    »Nein. Nicht, dass ich wüsste.«
    »Es hat hier in Stoneway eine Vampirin gegeben. Das liegt aber hundert Jahre zurück. Eine Frau, die hier lebte und eigentlich nicht weiter auffiel.«
    »Wie hieß sie denn?«
    »Galina. Sie kam vom Balkan. Warum sie hier bei uns geblieben ist, das weiß ich nicht. Aber sie hat sich vom Blut der Lebewesen ernährt. Von Tieren und von Menschen, heißt es. Aber es gab mutige Männer, die Galina vernichten konnten.«
    »Dann war ja alles okay.«
    »Nein, das war es nicht. Die Männer haben vergessen, dass Galina nicht allein lebte. Es war noch jemand bei ihr. Eine junge, schöne Frau, die sie als ihre Tochter ausgab.«
    »War sie das auch?«
    »Ich habe keine Ahnung. Es ist möglich. Muss aber nicht sein. Jedenfalls gehörten die beiden zusammen. Sie bildeten so etwas wie ein Paar, und ich weiß, dass nur Galina umgekommen ist. Ihre Reste, die fast nur aus Staub bestanden, wurden an der Friedhofsmauer verscharrt.«
    »Wie hieß denn die Tochter?«
    »Clara.«
    »Und was ist mit ihr passiert?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, Hurley. Sie ist im Dunkel der Geschichte verschwunden.«
    Der Polizist verengte die Augen. »Verschwunden ist nicht tot. Oder wie sehe ich das?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    Hurley deutete mit dem linken Daumen über seine Schulter. »Und jetzt haben wir es mit einem neuen Vampir zu tun. Wie ist das möglich, verdammt noch mal?«
    »Ich kann es dir nicht sagen.«
    »Aber du hast nachgedacht.«
    »Schon.«
    »Und?«
    Sie winkte ab. »Was ist denke, das kann uns nicht gefallen, Donald. Irgendjemand muss dafür gesorgt haben, dass Tom zu einem Vampir wurde. Von allein wird man das nicht.«
    »Und weiter?«
    »Das liegt auf der Hand. Sie ist wieder da. Die angebliche Tochter der Galina. Sie hat überlebt, und jetzt ist sie gekommen, um ihre Zeichen zu hinterlassen. Das erste hat sie bereits gesetzt. Tom O’Brien ist leider kein Mensch mehr.«
    Der ehemalige Polizist schloss die Augen. Er wollte es nicht glauben.
    Seine Gedanken sträubten sich dagegen. So etwas war ihm in seiner gesamten Laufbahn noch nicht widerfahren. Da war ihm nicht mal der Gedanke an einen Vampir gekommen.
    Und jetzt das!
    Er stöhnte leise auf. In seinem Kopf kreisten die Gedanken, aber sie kamen zu keinem Ergebnis. Das war alles nicht zu fassen, und hier kam man mit normaler Logik nicht mehr weiter.
    »Ich denke, dass du dich selbst wieder reaktivieren solltest, Donald. Du musst ein Monster jagen. Hier hat man die Stelle schon vor Jahren eingespart. Jetzt bist du gefordert.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Wie?«
    Er schlug mit der Hand auf seinen rechten Oberschenkel. »Nein, das kann ich nicht.«
    »Du musst aber.«
    Hurleys Gesicht lief rot an. »Nein, verflucht, ich muss nichts. Ich bin kein Polizist mehr. Und erst recht kein Vampirjäger. Ich will gar nicht glauben, dass es so etwas gibt.«
    »Dann geh hin und schau nach.«
    Er schüttelte heftig den Kopf. »Nein, auch das werde ich nicht tun. Ich habe keine Waffen. Ich weiß nicht, wie ein Vampir getötet werden kann. Ich schaffe es auch nicht allein.«
    »Dann hol dir Verbündete.«
    Er musste laut lachen. »Wo denn?«
    »Hier im Ort. Ich weiß, dass es damals Menschen aus Stoneway gewesen sind, die diese verdammte Blutsaugerin Galina zur Hölle geschickt haben. Ja, das weiß ich genau. Und warum sollte sich das heute nicht wiederholen können?«
    »Weil uns niemand abnimmt, dass es hier einen Vampir gibt. Schon gar nicht, dass es unser Pubwirt ist.« Hurley klatschte in die Hände. »Es kann sogar sein, dass ich mich geirrt habe.« Er verengte die Augen. »Ja, das ist möglich. Vampire wollen doch Blut trinken,

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