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1545 - Vampirtränen

1545 - Vampirtränen

Titel: 1545 - Vampirtränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenigstens der Mann zeigte sich gesprächig und fragte: »Haben Sie sich verfahren?«
    »Nein«, sagte Jane.
    »Das kommt öfter vor.«
    »Wir wollten nach Stoneway.«
    Die beiden schauten sich an. Und ihre Blicke wurden dabei nicht freundlicher. Wir lasen ein gewisses Misstrauen darin.
    »Was wollen Sie denn hier?«, fragte der Mann.
    Jane sprach erneut. »Das ist nicht so einfach zu sagen. Ich versuche es trotzdem. Wir suchen eine Frau, von der wir nur den Vornamen wissen. Sie soll hier sein oder gewesen sein. Die Frau heißt mit Namen Clara.«
    Die Worte waren von Jane Collins normal gesprochen worden, und wir hatten auch eine normale Reaktion erwartet. Die allerdings trat nicht ein, denn die Frau, die ein Kopftuch trug, wurde bleich, und der Mann presste für einen Moment die Lippen hart zusammen.
    Er war es auch, der die Frage stellte: »Was wollen Sie denn von dieser Clara?«
    »Mit ihr reden.«
    »Und worüber?«
    Jane blieb weiterhin freundlich. »Es tut mir leid, aber darüber können wir leider nicht sprechen.«
    Ein kurzes und sehr scharfes Lachen drang aus dem Mund der älteren Frau, bevor sie sagte: »Da stimmt doch was nicht, verdammt noch mal. Da läuft was quer.«
    »Quer?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Was sollte denn quer laufen?«
    »Sag du es ihnen, Don.«
    Der Mann räusperte sich zunächst. Dann hob er die Schultern an und fragte: »Wer sind Sie eigentlich, dass Sie hierher kommen und diese Fragen stellen?«
    Ich lächelte breit und erwiderte: »Pardon, wenn ich mich nicht vorgestellt habe. Mein Name ist John Sinclair. Meine Kollegin hört auf den Namen Jane Collins. Wir kommen aus London und…«
    »Kollegin?«, fragte der Mann. »Ja.«
    »Wie muss ich das verstehen?«
    »Moment.« Ich holte meinen Ausweis hervor und präsentierte ihn dem älteren Dorfbewohner. Er trat nahe heran, um die Schrift zu entziffern.
    Als er es geschafft hatte, stöhnte er leise auf, um danach eine Antwort zu geben.
    »John Sinclair. Und Sie kommen von Scotland Yard?«
    »Wie Sie sehen. Das ist meine Kollegin Jane Collins.«
    »Aha.« Er nickte. »Und Sie sind gekommen, um hier eine Frau mit dem Namen Clara zu finden?«
    Wir erfuhren auch, wie die Frau und der Mann hießen und dass Donald Hurley ein ehemaliger Kollege von mir war, der seit zwei Jahren von seiner Pension lebte.
    Sarah Redgrave schaute uns nicht mehr so misstrauisch an, als sie fragte: »Sie suchen also eine Clara?«
    »Ja.«
    Die Alte nickte Jane Collins zu. »Das ist ganz einfach. Es gab vor rund hundert Jahren hier im Ort eine Clara. Sie war eine schöne junge Frau und lebte bei ihrer Ziehmutter. Seit dieser Zeit ist hier keine Clara mehr aufgetaucht.«
    »Es kann durchaus sein, dass es unsere Clara ist«, gab ich zu bedenken.
    »Kann denn jemand so lange leben?«
    »Manchmal schon, Mrs Redgrave.«
    Beide Gesichter versteinerten. Genau diese Mimik bewies uns, dass sie etwas wussten.
    »Welches Geheimnis umgab diese Person?«, erkundigte sich Jane Collins.
    »Wir sind nicht dabei gewesen«, erwiderte die Frau.
    »Aber Sie wissen etwas.«
    »Gerüchte.«
    »Erzählen Sie sie uns trotzdem.«
    Sie hob die Schultern. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich weiß es wirklich nicht. Fragen Sie Ihren ehemaligen Kollegen, der kennt sich besser aus.«
    »Gut, das werde ich tun. Also, was ist damals gelaufen?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Es ist eine alte Geschichte. Wir sollten uns lieber um das Heute kümmern.«
    »Ich höre alte Geschichten trotzdem gern.«
    »Na gut«, sagte er und nickte. Dann berichtete er von Galina und ihrer Tochter und was mit der Mutter geschehen war. Die Tochter hatte man nicht gefunden. Sie hatte rechtzeitig die Flucht ergriffen.
    »Und das war diese Clara?«, fragte Jane.
    »Ja.«
    »Wie hat sie ausgesehen?«
    »Das wissen wir doch nicht.«
    »Man wird sie beschrieben haben.«
    Sarah Redgrave gab diesmal die Antwort. »Sie soll sehr schön gewesen sein. Eine schwarzhaarige junge Schönheit, hinter der viele Männer her waren.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen«, bestätigte Jane, die sicherlich an ihre Besucherin dachte. »Es wäre schön, wenn wir sie treffen würden.«
    »Nach so vielen Jahren?«, flüsterte Mrs Redgrave. »Gehen Sie denn nicht davon aus, dass sie längst tot ist?«
    »Und Sie?«
    Da hatte Jane einen Volltreffer gelandet. Beide wichen leicht zurück. Sie schluckten, und es drang nicht ein Wort über ihre Lippen. Aber wir sahen, dass ihre Gesichter an Farbe verloren.
    »Was ist los mit Ihnen?«,

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