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1546 - Die Leichenfalle

1546 - Die Leichenfalle

Titel: 1546 - Die Leichenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Gebiet des Nebels verlassen sollen?«
    »Genau das. Sie sind mit einem Auto gekommen. Es dürfte doch kein Problem sein, einzusteigen und wegzufahren.«
    »Das sehe ich ähnlich.«
    »Was hält uns dann noch hier?«
    »Die Vorsicht, Mr Burke. Einzig und allein die Vorsicht, denn ich traue dem Nebel nicht.«
    Der Küster stand auf. »Und warum trauen Sie ihm nicht?«
    »Das will ich Ihnen sagen. Er könnte gefährlich für uns werden. Das hat auch John Sinclair angedeutet.«
    »Aber er ist gegangen, und der Nebel hat ihm nichts getan. Oder liege ich da falsch?«
    »Nein.«
    »Warum können wir dann nicht gehen?«
    Die Frage war aus seiner Position berechtigt. Bill dachte anders darüber.
    Doch hatte es Sinn, wenn er dem Mann von einem gefährlichen Todesnebel berichtete, der Menschen die Haut und das Fleisch von den Knochen fraß?
    Nein, es hatte keinen Sinn. Er hätte den Mann nur noch mehr verängstigt. Aber auch das Warten hier im Raum brachte nichts ein, das wusste Bill ebenfalls. Er wollte es nicht auf die Spitze treiben und daran schuld sein, dass der Küster durchdrehte, wenn seine Furcht sich noch weiter steigerte.
    »Okay, wir versuchen es!«
    Robert Burke zuckte zusammen. »Habe ich das richtig verstanden? Wollen Sie tatsächlich fahren?«
    »Ja, wenn das in Ihrem Sinne ist. Ich kann sie außerhalb dieser Zone fahren. Was Sie dann tun, überlasse ich Ihnen, Mr Burke. Ich jedenfalls werde dann nicht mehr bei Ihnen sein.«
    »Und wo wollen Sie hin?«
    Bill lächelte knapp. »Ich denke, dass ich John Sinclair folgen werde.«
    »Zum Friedhof?«
    »Genau.«
    Der Küster schlug ein Kreuzzeichen. Und das blieb seine einzige Antwort.
    Bevor Bill Conolly den Raum verließ, trat er noch an eines der beiden Fenster. Er schaute sich den Nebel an und versuchte herauszufinden, ob sich etwas verändert hatte, was beim ersten Blick nicht zu erkennen war.
    Die graue Suppe war geblieben. Sie lag da wie eine sich leicht bewegende Mauer, ohne allerdings irgendwelche Lücken zu bekommen, durch die Bill hätte schauen können. Er musste sich darauf verlassen, dass der Nebel normal und nicht tödlich war, denn er trug kein Kreuz bei sich wie sein Freund John Sinclair.
    »Gibt es Probleme?«, fragte der Küster.
    »Nein.«
    »Was ist mit Ihrem Kollegen?«
    »Den sehe ich nicht.«
    »Gut, dann können wir also raus?«
    Bill drehte sich um. »Ja, wir können«, erwiderte er knapp. Der Klang seiner Stimme zeigte an, dass er sich in seiner Haut alles andere als wohl fühlte.
    In seinem Rücken hörte er, wie der Küster aufatmete. Das tat Bill nicht, als er zur Tür ging und sie öffnete, wobei die ersten Nebelschwaden wie unheimliche Geister auf ihn zuwehten…
    ***
    Stille!
    Ja, es war die Stille, die in diesem Haus lauerte und mich umfing. Trotzdem traute ich ihr nicht, und ich spürte, wie es mir kalt den Rücken hinabrann.
    Eine Stille kann variabel sein. Sie kann einen Menschen beruhigen, sie kann aber auch das Gegenteil davon aussenden, und das war hier der Fall.
    Obwohl ich nichts hörte, glaube ich nicht daran, ein leeres Haus vor mir zu haben. Und ich dachte zudem daran, dass es auch kein normales Haus war, in das man einzog und darin wohnte. Hier waren die Dinge anders gelagert, und es konnte sein, dass das Unbekannte nur darauf wartete, dass sich ihm jemand näherte.
    Die Sekunden addierten sich zu einer halben Minute. So lange blieb ich unbeweglich auf der Schwelle stehen und kümmerte mich nur um meine eigenen Wahrnehmungen.
    Das war schließlich vorbei, denn meine Neugierde war größer. Und es beruhigte mich irgendwie auch, dass sich mein Kreuz nicht gemeldet hatte. Es gab keine Wärme ab und auch kein Blitzen oder Lichtflackern.
    Vor mir lag ein recht großer Eingangsbereich, in dem man hätte eine Party feiern können. Ich sah eine Treppe, die in der Mitte des Raumes nach oben führte, aber keinen Flur oder Gang. Dafür mehrere Türen, die meine Neugierde weckten.
    Jede Tür war geschlossen. Auf der Treppe zeigte sich auch keine Gestalt und durch die verschiedenen Fenster drang das graue Licht herein.
    Ein leeres Haus. Oder doch nicht?
    Ich hatte schon meine Zweifel und wollte es genau wissen. Das Haus musste meiner Ansicht nach etwas mit den unheimlichen Vorgängen zu tun haben. Es gab für mich keine andere Erklärung. Da ich es zuvor bei meinem Besuch auf dem Friedhof nicht gesehen hatte, gab es nur zwei Möglichkeiten.
    Entweder waren Bill und ich an dem Bau vorbeigegangen, ohne ihn zu beachten, oder ich war

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