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1547 - Adel vernichtet

1547 - Adel vernichtet

Titel: 1547 - Adel vernichtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nachdenken.« Dann lachte Wilder auf. »Ich habe mal gehört, dass sie sogar ein Angebot bekommen haben.«
    »Welches?«
    »Na ja, für einen Job.«
    Tanner drehte mir seinen Kopf zu. »Kann das eine Spur sein, John?«
    »Ich hoffe es. Da muss uns Mr Wilder helfen.«
    Der hatte sein Kinn auf einen Handballen gestützt.
    »Ich denke bereits nach und glaube sogar, eine Lösung zu kennen. Jedenfalls hat die Frau davon gesprochen.« Er krauste die Stirn und lächelte dann. »Das kann eigentlich nicht wahr sein, vielleicht hat sie mir auch ein Märchen erzählt, doch ich hörte, dass sich eine adlige Familie für sie interessierte.«
    »Bitte?«
    »Ja, Mr Sinclair.«
    »Das sind Wunschträume«, meinte Tanner.
    »Na, da bin ich mir nicht so sicher. Sie haben schon sehr konkret darüber gesprochen.«
    »Und was sagten sie?«
    »Dass sie dort angestellt werden sollten. Im Haus arbeiten und im Garten, glaube ich.«
    »Sprachen sie auch von einem bestimmten Zeitpunkt, an dem sie den Job antreten sollten?«
    »Nein, aber sie kamen plötzlich nicht mehr.«
    »Und das hat Sie nicht misstrauisch gemacht?«, wollte ich wissen.
    Er hob die Arme. »Im Prinzip nicht, wenn Sie sich in meine Lage versetzen. Ich bin ja froh gewesen, dass sie nicht mehr bei uns waren. Deshalb hegte ich aufgrund der Vorgespräche auch kein großes Misstrauen. Zudem war ich davon überzeugt, dass sie sich wieder melden würden. Na ja, da habe ich mich wohl geirrt. Und jetzt sind sie tot«, sagte er mit leiser Stimme.
    »Ja, und wir sind bei Ihnen, um den dreifachen Mord zu klären.« Tanner ruckte an seiner Hutkrempe. Er hatte den Filz auch im Büro nicht abgenommen. »Sie haben uns von dieser adligen Familie berichtet. Kennen Sie auch deren Namen?«
    Wilder sagte nichts. Er strich über sein graues Haar, räusperte sich und flüsterte: »Ich habe ihn vergessen, tut mir leid. Aber ich bin ein Mensch, der gern auf Nummer sicher geht, und deshalb habe ich mir alles notiert.«
    »Umso besser!«, lobte Tanner.
    Ein kurzer Blick auf ihn, dann meinte Wilder: »Wenn ich nur wüsste, wo ich mir den Namen notiert habe.«
    »Das sollten Sie aber herausfinden, denn es ist verdammt wichtig.«
    »Ich weiß.«
    Nicht mal zwei Sekunden später fing er an zu suchen. Der Schreibtisch hatte an den Seiten mehrere Schubladen, und auch in der Mitte war eine. Die zog Victor Wilder zuerst auf. Mit beiden Händen kramte er darin herum. Wir hörten das Knistern von Papier, dann flogen ein Lineal und zwei Blöcke auf die Platte, und trotz des gesenkten Kopfes sahen wir das Leuchten in seinen Augen.
    »Wer sucht, der findet.«
    Er hatte es gefunden. Auf einem zusammengefalteten Blatt Papier hatte er sich den Namen notiert. Um ihn lesen zu können, musste er das Papier erst glatt streichen.
    »Ja, hier steht es.« Der Mann machte es spannend und las uns den Namen halblaut vor, nachdem er seine Brille zurechtgerückt hatte. »Eine Familie de Geaubel.« Er hob den Kopf und schaute uns an. »Sagt Ihnen der Name etwas?«
    »Nein«, erwiderte Tanner.
    Suko und ich schüttelten den Kopf.
    »Mir auch nicht«, sagte Wilder. »Aber ich glaube nicht, dass sie den Namen erfunden haben. Dazu war ihnen die Sache zu ernst.«
    Tanner nickte. Er dachte ebenso.
    Ich frage Suko: »Was meinst du dazu?«
    »Es ist eine Spur. Ich hoffe nur, dass es auch die richtige ist.« Er hob die Schultern. »Obwohl es zwischen diesen Menschen und einer adligen Familie normalerweise keine Berührungspunkte gibt.«
    Der Meinung war ich auch, aber es gab nichts anderes, woran wir uns festhalten konnten.
    »Was ist denn Ihr Gefühl?«, fragte ich Victor Wilder.
    Er krauste die Stirn. »Wie soll ich sagen? Es ist kaum zu begreifen, aber Ausnahmen gibt es immer wieder. Ihr plötzliches Verschwinden ist schon seltsam. Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll. Tut mir leid. Ich hätte es mir auch anders gewünscht.« Da die Zeitung auf seinem Schreibtisch lag, tippte er mit dem Finger auf eines der Bilder. »Es sind zweifelsohne die drei Menschen, die ich hier betreut habe. Die jetzt leider nicht mehr leben.«
    »Das heißt«, fuhr Tanner fort, »dass unter Umständen eine adlige Familie als Mörder infrage kommt.«
    »Ja«, sagten Suko und ich wie aus einem Mund.
    Nur Wilder stimmte uns nicht zu. Er saß auf seinem Platz und starrte ins Leere.
    Tanner stand auf. »Gehört habe ich den Namen noch nicht. Ich kenne mich in den Kreisen zudem nicht aus. Was ist mit euch beiden? Ist er euch schon untergekommen?«
    Ich

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