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1549 - Der steinerne Engel

1549 - Der steinerne Engel

Titel: 1549 - Der steinerne Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht auf mich gehört. Jetzt ist er tot. Ich will nicht, dass mit euch das Gleiche geschieht. Deshalb bleibt in den Häusern und versteckt euch.«
    »Hast du ihn schon gesehen, Joaquim?«, rief jemand.
    »Nein, noch nicht.«
    »Er wird weiter töten!«, kreischte eine Frau, machte kehrt und rannte davon.
    Moreno gab keine Antwort. Ich sah, dass auch er mit den Tränen zu kämpfen hatte. Ich war ihm bisher noch nicht aufgefallen und schob mich dicht an ihn heran. Bevor er sich umdrehen und im Haus verschwinden konnte, sprach ich ihn an.
    »Darf ich mit, Monsieur Moreno?«
    Der Mann mit den braunen Haaren zuckte zusammen. Ich sah, dass einige Blutspritzer auf seinen Stiefeln klebten. Er wollte mir eine Frage stellen, war sich aber nicht sicher, wie.
    »Ahm…«
    »Ich gehöre zu Luc Domain und Godwin de Salier. Ich war es auch, der Ihren Vater fand.«
    »Und wo?«
    »Vor einer Steinbank in der Näher der Schäferhütte. Mein Beileid.«
    »Danke.«
    »Darf ich eintreten?«
    Er stand noch immer neben sich und sah aus wie jemand, der die Frage nicht richtig begriffen hatte. Dann machte er Platz, sodass ich das Haus betreten konnte.
    Die Wohnräume verteilten sich unten und in der ersten Etage. Die Treppe musste ich nicht hochgehen, ich blieb im unteren Bereich und sah Godwin aus einem der Zimmer kommen. Er nickte mir zu, während hinter mir Joaquim die Haustür schloss.
    Er wurde von Godwin angesprochen, der vor ihm stand und beide Hände auf seine Schultern legte.
    »Wir haben ihn in sein Zimmer gelegt. Du kannst zu ihm gehen.«
    »Ja, das werde ich.«
    Godwin kam zu mir. Sein Mund bildete einen Strich, und er hob die Schultern. »Er hat sich zu viel vorgenommen. Er wollte etwas gutmachen, was ihm nicht mehr gelang.«
    »Klar, der Todesengel war stärker. Er ist mächtig, und es ist ihm egal, ob Menschen sterben oder nicht.«
    »Uns hat er verschont«, sagte der Templer.
    »Und warum?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Godwin lachte kratzig. »Möglicherweise passten wir nicht in seinen Plan, was sich nun bestimmt geändert hat. Würde er jetzt erscheinen, wäre alles anders. Darauf wette ich.«
    Ich konnte kein Argument dagegen setzen, stellte allerdings eine Frage: »Glaubst du,, dass er weitermachen wird?«
    Der Templer wiegte den Kopf. »Ich denke darüber nach. Er hat bisher nur ein Hindernis aus dem Weg geräumt, das ist alles. Seine Zeit ist bald gekommen. Es wird langsam dunkel. Es kann die Nacht des Todesengels werden.«
    »Was wir verhindern müssen.«
    »Zumindest versuchen.«
    »Ja. Und dazu muss ich mehr erfahren. Ich will auch wissen, warum mein Kreuz gerade so wichtig ist. Raniel wird mich nicht zum Spaß hergeschickt haben.«
    »Ich denke, dass Joaquim uns eine Antwort geben kann.«
    »Und was ist mit seiner Frau?«
    »Maria ist in der Küche.«
    »Sollen wir…« Ich sagte nichts mehr, weil ich sah, dass sich Godwin umdrehte. Er schaute auf Luc Domain, der aus einem Zimmer getreten war und nun zu uns kam.
    Er nickte, blieb stehen und erklärte, dass Joaquim noch mit seinem toten Vater allein bleiben wollte. Dann fragte er: »Und was unternehmen wir in der Zwischenzeit?«
    »Ich möchte mehr über die eigentlichen Hintergründe erfahren«, sagte ich. »Raniel hat mich nicht ohne Grund hergeschafft. Da muss es etwas Bestimmtes geben, bei dem mein Kreuz eine große Rolle spielt. Mehr weiß ich im Moment leider auch nicht.«
    Godwin schaute den Mönch an. »Meinst du, dass Maria informiert ist und wir von ihr mehr erfahren?«
    »Ich frage sie mal. Wartet hier.«
    »Okay.«
    Godwin nickte mir zu. »Bereite dich schon mal auf eine harte Nacht vor, mein Freund. Da kann noch vieles geschehen.«
    »Ich möchte den Todesengel erst mal zu Gesicht bekommen.«
    »Wirst du, John, keine Sorge.«
    Zunächst bekamen wir Luc Domain zu Gesicht, der wieder aus der Küche zurückkehrte. Ich versuchte, eine Botschaft von seinem Gesicht abzulesen, aber ich sah nur das Nicken.
    »Es ist gut. Maria will mit uns reden.«
    »Und wie geht es ihr?«, fragte Godwin.
    »Sie hat sich wieder gefangen, und sie hat mir auch erklärt, dass der Tod ihres Schwiegervaters für sie nicht mal so überraschend gekommen ist. Er hat sich schon immer gequält und ist mit seiner vermeintlichen Schuld niemals fertig geworden. Jetzt wollte er sie löschen.«
    »Das war dumm«, murmelte ich.
    »Klar, John, aber sag das mal einem emotional aufgeladenen Menschen, der glaubt, Schuld auf sich geladen zu haben. Du wirst erleben, dass sie nicht aufnahmefähig

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