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1550 - Die neue Bestimmung

Titel: 1550 - Die neue Bestimmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arbeit zu machen. „Du bleibst hier!" befahl Bull. „Wenn du dabei mitmachst, kenne ich das Ergebnis schon im voraus!"
    „Ich würde niemals auch nur ein einziges Wort weglassen oder verfälschen!" protestierte Tamosh Unda beleidigt.
    Reginald Bull mußte zugeben, daß er vielleicht doch ein bißchen zu hart mit dem Akonen umging. Aber andererseits vertrat er den Standpunkt, daß Vorsicht besser war als Nachsicht, und Tamosh Unda hatte seine Sympathien für die Linguiden stets so offenherzig zur Schau getragen, daß er sich nun über die Folgen nicht wundern durfte.
    Im übrigen spielte es auch gar keine Rolle. Tamosh Undas linguistische Fähigkeiten wurden nicht gebraucht, und umgekehrt hätte er auch nichts verderben können, denn vom Planeten Taumond kam so gut wie nichts, was eine Auswertung hätte lohnen können.
    Dorina Vaccers Heimkehr vollzog sich in aller Stille. Auch eine Berichterstattung durch neugierige Reporter, die sicher Fragen gestellt und Vermutungen geäußert hätten, fand nicht statt. Vielleicht gab es bei den Linguiden auch gar keine Reporter dieser Art.
    Wie auch immer: Die Galaktiker hingen in der Umlaufbahn und erfuhren nichts. „Also gut", sagte Reginald Bull schließlich frustriert und entnervt. „Wir geben auf. Zurück zum Brennpunkt Wanderer."
     
    3.
     
    18.12.1171 NGZ, Brennpunkt Wanderer „Alle Friedensstifter, die auf Wanderer waren, haben sich auf ihre Heimatplaneten zurückgezogen", stellte der Terraner einige Stunden später fest und sah sich im Kreise der ehemaligen Aktivatorträger um.
    Sie waren bis auf Perry Rhodan und Icho Tolot vollzählig vertreten, wenn auch nur in Form holografischer Darstellungen. „Wie Mäuse, die in ihre Löcher huschen", sagte Julian Tifflor bitter. „Sie rasen nach Hause, vergraben sich und schweigen. Was soll man davon halten?"
    „Hat wirklich keiner von ihnen etwas über die Ereignisse auf Wanderer berichtet?" fragte Ronald Tekener ungläubig. „Kein einziger!" betonte Reginald Bull nach einem fragenden Blick in die Runde. „Vielleicht ist ihnen einfach gar nicht klar, was ihnen da widerfahren ist. Sie können ja schließlich nicht wissen, wie sparsam ES mit Einladungen umgeht."
    „Sie wissen höchstwahrscheinlich sehr viel mehr über ES, als uns lieb sein kann", bemerkte Atlan. „Immerhin wart ihr ja so freundlich, Kelamar Tesson und seine Schüler monatelang auf Terra zu beherbergen. Diese Leute sind doch nicht dumm! Schon aus den ganz normalen, offiziellen Nachrichtensendungen haben sie mit Sicherheit eine Fülle von Fakten herausgefiltert."
    „Wir hätten sie aufhalten müssen!" warf Homer G. Adams hitzig ein. „Was hätten wir deiner Meinung nach tun sollen?" fragte Julian Tifflor. „Einen Schuß vor den Bug."
    „Und was dann? Sie hatten nicht die Absicht, sich aufhalten zu lassen. Wenn sie nicht reagiert hätten, wäre uns nichts anderes übriggeblieben, als das nächststärkere Geschütz aufzufahren. Das hätten wir dann aber nicht einsetzen können, und auf diese Weise hätten wir uns endgültig unglaubwürdig gemacht - und dies nicht nur in den Augen der Linguiden."
    „Es wäre immerhin einen Versuch wert gewesen", versetzte Adams heiser. „Eine solche Botschaft kann man doch nicht einfach ohne jeden Widerspruch akzeptieren! Wir hätten Dorina Vaccer zwingen müssen, uns weitere Informationen zu geben!"
    Er sah mitleiderregend aus. Das schüttere Haar war zerrauft, und auf seinem Gesicht brannten rote Flecken. Das linke Augenlid zuckte. Er preßte die rechte Hand auf die Brust - auf jene Stelle, an der früher der Zellaktivator gehangen hatte.
    Keiner von ihnen wirkte in diesen Augenblicken besonders ruhig, aber Adams hatte es offensichtlich besonders schlimm erwischt.
    Zweiundsechzig Jahre Frist - sie alle hatten geglaubt, daß dies eine feste Rechnung war, an der es nichts zu rütteln gab.
    ES hatte ihnen zwar die Aktivatoren abgenommen, aber er hatte ihnen noch eine Zelldusche gewährt und sie ermahnt, daß sie diese Frist nutzen sollten, um sich um „Unerledigtes" zu kümmern.
    War dieser Hinweis nicht deutlich genug gewesen?
    ES steckte offenbar in Schwierigkeiten.
    Die Superintelligenz war verwirrt, brachte die Zeiten durcheinander, war nicht imstande, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Sie hatte ihnen die Zellaktivatoren für die Dauer von zwanzigtausend Jahren gegeben. Jetzt behauptete ES plötzlich, diese Frist sei bereits abgelaufen.
    All das - und noch manch andere Hinweise, Zeichen, Spuren -

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