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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammensitzen.«
    »Na ja, wenn du rufst, war das nie eine Niete.«
    »Danke, John. Und ich sage dir, dass es auch diesmal keine Niete sein wird.«
    »Dann hoffe ich auf Zeugen.«
    »Sie gibt es. Das sagt zumindest Laura Kendic.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Wie lange müssen wir ungefähr fahren?«
    »Nicht länger als zwei Stunden. Die Grenze ist ja nicht weit entfernt. Wir nehmen die Strecke über Villach, dann geht es hinein in die Karawanken.« Er deutete gegen die Scheibe. »Die Berge dort im Süden, sie sind unser Ziel.«
    »Müssen wir mit Schnee rechnen?«
    »Nicht in Blunka.«
    »Gut, dann lass uns fahren.«
    Harry zahlte die Rechnung.
    Die Gäste der Beerdigung waren jetzt in Stimmung gekommen. Sie tranken auf den Toten, und das nicht nur einmal.
    Bis Villach konnten wir über eine Autobahn fahren, die an der Nordseite des Wörthersees vorbeiführte.
    Ich hatte Gelegenheit, mich mit der Landschaft vertraut zu machen. Sie gefiel mir. Die hohen Berge lockten uns, als wir in Villach nach Süden abbogen und auf die slowenische Grenze zurollten. Uns kam jetzt die Jahreszeit zugute, denn es waren so gut wie keine Touristen unterwegs.
    Es gab keine Engpässe, keine Staus, und der Grenzübertritt war seit ein paar Jahren auch kein Problem mehr, seit für Slowenien das Schengener Abkommen galt.
    Eine kleine Straße führte in die Berge. Keine Passstraße, aber es ging permanent höher. Ich erlebte die Karawanken als wildes Felsenmeer, in dem es keinerlei Leben zu geben schien. In den hoch gelegenen Ebenen gab es kleine Dörfer. Autoverkehr auf dieser Straße war kaum vorhanden, und Harry meinte, dass auch Blunka in einer recht einsamen Gegend lag.
    »Und wovon leben die Menschen dort?«
    »Ganz einfach. Die meisten von ihnen arbeiten in den größeren Städten. Sie fahren auch über die Grenze nach Österreich und kommen erst an den Wochenenden zurück. Laura hat gemeint, dass der Ort allmählich ausstirbt. In zehn Jahren kannst du ihn ganz vergessen, sagte sie.«
    Es wurde einsam. Die Straße wand sich in Kurven in die Höhe. Noch war es hell. Wir hatten uns einen guten Zeitpunkt ausgesucht. Ich dachte daran, dass Suko gern mitgeflogen wäre, aber einer musste in London die Stellung halten.
    Sir James, unser Chef, war von meinem Trip nicht eben begeistert gewesen.
    Allerdings wusste er, dass Harry Stahls Hinweise niemals verkehrt gewesen waren. Auch jetzt rechnete ich damit, bestimmten Wesen zu begegnen, die alles andere als angenehm waren. Und es war durchaus möglich, dass Will Mallmann, alias Dracula II, im Hintergrund mitmischte.
    Ich hatte lange nichts mehr von ihm gehört. Ebenso wie von seinem Busenfreund Saladin. Das musste aber nicht heißen, dass sich der Vampir und der Hypnotiseur zurückgezogen hätten. Mit einem plötzlichen Angriff musste man bei ihnen immer rechnen.
    Die Gegend verlor auch ihre letzte Lieblichkeit. Sie wurde karger. Die Felswände rückten näher an die Straße heran, und manchmal hatte ich das Gefühl, durch einen Tunnel zu fahren.
    Einen schmalen Wasserfall entdeckte ich ebenfalls. Wenn sich die Landschaft nicht änderte, war Blunka ein Ort, der von den mächtigen Bergen fast erdrückt wurde.
    Das erinnerte mich an einen Fall, den ich erst vor Kurzem in den Pyrenäen erlebt hatte. Auch da war ich in einem versteckt liegenden Dorf gewesen, wo ich meinem Templerfreund Godwin de Salier begegnet war.
    Nach zwei weiteren Kurven öffnete sich die Landschaft wieder. Sie wirkte nicht mehr so bedrückend. Wir rollten in ein Tal hinein, in dem es mehr Platz gab, und auf einem blassen Straßenschild am Wegrand las ich den Namen Blunka.
    »Wir sind da!« Harrys Worte klangen erleichtert.
    Graue Häuser. Es war deutlich zu erkennen, dass der Tourismus diese ein same Gegend noch nicht erreicht hatte. Vielleicht war er einigen Bergsteigern bekannt, mehr allerdings nicht.
    »Was meinst du, John?«
    Ich musste lachen und sagte: »Ich kann verstehen, dass die jungen Leute aus diesem Ort flüchten.«
    »Ja, hier kannst du keinen Blumentopf mehr gewinnen.«
    Im Sommer mochte es anders aussehen, aber zu dieser Jahreszeit war nur wenig Grün zu entdecken. Die Fahrbahn war mit Kopf Steinpflaster bedeckt, das einen feuchten Glanz aufwies. Ein paar schmutzige Schneeflecken sah ich auch, und dann entdeckten wir die Bewohner, die wohl etwas Besonderes zu sehen bekamen, denn sie hatten ihre Häuser verlassen und sich an einem bestimmten Ort versammelt.
    Da sie auf der Straße standen und zu einem bestimmten

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