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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haus hinschauten, kamen wir wegen der Enge der Fahrbahn nicht an ihnen vorbei.
    Wir waren zum richtigen Zeitpunkt eingetroffen. Das sagte mir der Leichenwagen, der neben dem Haus in einer schmalen Gasse oder Einfahrt abgestellt war.
    »Sie holen einen Toten ab, Harry.« Stahl bremste und löste seinen Gurt.
    »Ich befürchte, dass dieser Tote mit unserem Fall zu tun hat. Da scheinen wir wohl zu spät gekommen zu sein.«
    Ich hielt mich mit einer Bemerkung zurück und stieg aus.
    Die Luft hier war kälter als unten am See. Aber auch klarer, abgesehen von den scharfen Gerüchen, die der aus den Kaminen dringende Rauch mit sich brachte.
    Wir hielten uns im Hintergrund. Über die Köpfe der Versammelten hinweg schauten wir uns alles an und sahen, dass zwei Männer einen Sarg aus dem Haus trugen. Sie gingen damit zum Leichenwagen.
    Die Menschen bekreuzigten sich, als der Sarg an ihnen vorbei getragen wurde.
    Die hintere Klappe des Leichenwagens stand offen, doch dafür hatten Harry und ich keinen Blick. Uns fiel die Frau auf, die im Hauseingang erschien. Sie trug einen schwarzen Pullover und eine ebenfalls schwarze Hose. Sie war dabei, sich über die Augen zu wischen. Das braune Haar reichte ihr bis zu den Ohren und war stufig geschnitten.
    »Das ist sie«, murmelte Harry.
    »Du meinst Laura Kendic?«
    »Ja. Und da eine Leiche aus ihrem Haus getragen wurde, können wir davon ausgehen, dass es sich um einen Menschen handelt, den sie kennt. Wobei ich es im Gefühl habe, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist.«
    »Dann scheinen wir hier ja richtig zu sein.«
    Harry nickte nur.
    Laura Kendic hatte uns noch nicht gesehen. Sie folgte den beiden Sargträgern zu ihrem Fahrzeug und sprach mit ihnen. Einem drückte sie einen Umschlag in die Hand.
    Der andere Mann rammte die Heckklappe zu und setzte sich schon hinter das Lenkrad.
    Laura Kendic redete noch ein paar Worte mit ihm, bevor sie sich umdrehte und zum Haus zurückgehen wollte.
    Die Menschen hielten sie auf. Offenbar hatten sie Fragen an sie. Ein Mann fuchtelte mit beiden Händen durch die Luft.
    »Erzähl uns doch endlich, wie dein Vater gestorben ist«, hörte Harry ihn sagen und übersetzte leise für mich.
    »Es war ein Herzschlag.«
    »Das glauben wir nicht.«
    »Nein«, rief eine Frau, »das können wir nicht glauben! Du verheimlichst uns etwas.«
    »Nein, ich…«
    Man ließ sie nicht ausreden. »Es war eines dieser blutrünstigen Monster, nicht wahr?«
    »Welche Monster?«
    »Die Vampire.«
    »Unsinn.«
    »Doch, doch, sie sind wieder da. Wir haben sie gesehen, als sie durch die Luft schwebten. Du kannst uns nichts erzählen. Der alte Fluch ist wieder da!«
    Laura schüttelte den Kopf. »Bitte, Leute, geht wieder zurück in eure Häuser und macht euch nicht verrückt. Mein Vater war alt, da kann man schon mal sterben.«
    »Aber er war gesund!«
    »Woher willst du das wissen, Galina?«
    »Das hat er mir gesagt.«
    »Dann hat er gelogen.«
    Der Leichenwagen fuhr an. Die Menschen mussten ihm Platz machen, damit er wenden konnte. Vor der Tür stand noch immer Laura Kendic.
    Jeder sah, dass sie sich Tränen aus den Augen Wischte, und auch uns fiel das auf.
    Plötzlich erstarrte sie. Sie hatte Harry Stahl entdeckt. Ihre Hände sanken nach unten, und sie schüttelte den Kopf, als könnte sie nicht glauben, was sie sah.
    »Du?«, sprach sie. Es war nicht zu hören, sondern nur an ihren Lippen abzulesen.
    »Komm mit, John.«
    Ich ließ Harry vorgehen. Er hatte nur Augen für Laura Kendic. Ich dagegen blickte mich um und erkannte, dass ich nicht eben freundlich gemustert wurde.
    Harry Stahl und Laura Kendic fielen sich in die Arme. Sie schaute über seine Schulter hinweg und hätte mich sehen müssen. Es war nicht der Fall, weil sie ihre Augen geschlossen hielt. Der Ausdruck der Erleichterung war bei ihr nicht zu übersehen.
    Es dauerte nicht lange, dann gingen wir ins Haus. Hier lernte auch ich Laura kennen, die sich erfreut zeigte, dass Harry Unterstützung mitgebracht hatte.
    »Ich glaube«, sagte sie, »wir können jetzt alle einen starken Kaffee vertragen.«
    Dagegen hatten Harry und ich nichts einzuwenden.
    ***
    Eine knappe halbe Stunde später wussten wir, was geschehen war.
    Laura hatte uns auch das Mordzimmer gezeigt, und so konnten wir uns ein Bild von der Tat machen.
    Die Bettwäsche war noch immer mit dem Blut ihres Vaters getränkt.
    Laura erklärte uns, dass sie sich noch mit ihrer Dienststelle in Verbindung setzen wollte. Ihr war es zunächst darum

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