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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dafür gelangte ich in andere Räume, die ebenfalls leer waren. Es war aus ihnen alles entfernt worden, was an eine menschliche Behausung erinnerte. Über den Grund wollte ich nicht nachdenken und verließ mich auf meinen Spürsinn. Das Kreuz gab keinen Lichtreflex ab und hatte sich auch nicht erwärmt. Im Moment drohte mir also keine Gefahr.
    Mit einem langen Schritt betrat ich einen weiteren Raum. Es war mehr ein breiter Flur, an dessen Ende sich eine Tür befand, die ich anleuchtete.
    Sie erregte sofort meine Neugier, denn sie sah anders aus als die anderen.
    Erstens war sie kleiner, denn das Mauerwerk über ihr reichte ziemlich tief nach unten. Wenn ich sie durchschreiten wollte, musste ich mich bücken. In der Türmitte sah ich zudem eine eingeschnittene Fratze.
    Jemand hatte sie tief in das Holz geschnitzt.
    Nach zwei Schritten sah ich die Fratze besser. Es musste das Gesicht eines Dämons sein. Oder das des Teufels, wie er sich hier gezeigt hatte.
    Breit in der unteren Hälfte und spitz in der oberen. Einfach nur hässlich und abstoßend. Zumindest für Menschen, die nichts mit dem Satan zu tun hatten.
    Ich schaute sie mir aus der Nähe an. Sie sah so verzerrt und böse aus.
    Der Mund hing schief, sodass ich den Eindruck hatte, angegrinst zu werden. Große Augen, eine schmale Nase. Ja, man musste sie als dämonisch ansehen.
    Warum zierte sie diese Tür?
    Da ich ein neugieriger Mensch war, würde ich mir die Antwort holen, die sicher jenseits der Tür lag. Es konnte durchaus sein, dass die Fratze als Warnung gedacht war.
    Die Tür hatte eine alte, gebogene Klinke aus Eisen. Ich hoffte nur, dass nicht abgeschlossen war.
    Vorsichtig zog ich sie auf. Die kleine Lampe hatte ich in die linke Hand gewechselt. Die Tür knarrte, quietschte auch leise. Es war nicht angenehm für meine Ohren.
    Ich zog die Tür langsam weiter auf, und als sie halb offen stand, sah ich das kurze Flimmern auf meinem Kreuz. Da es vor der Kleidung hing, spürte ich keine Erwärmung, war aber sicher, dass dies auch eingetreten war.
    Ich zog die Tür ganz auf.
    Der Lichtstrahl meiner Lampe traf eine Wand, die als Hindernis vor mir lag. Mehr gab es hier nicht? Nur dieser kurze Gang, der mehr eine Nische war?
    Ich konnte es nicht glauben, wollte in den Gang hineingehen und setzte schon mein rechtes Bein vor. Glück, Zufall, ich wusste nicht, weshalb ich in diesem Moment zu Boden schaute. Es konnte auch sein, dass es Routine war, jedenfalls durchzuckte mich der Schreck wie ein Peitschenhieb, als ich feststellte, dass es vor mir keinen Boden gab, sondern nur einen dunklen Schacht.
    Im wirklich letzten Augenblick warf ich mich zurück und wäre fast noch gestürzt. Zum Glück prallte ich gegen die Wand, die mir den nötigen Halt gab.
    Puh, das war haarscharf gewesen. Mein Herz schlug heftig. Auf meiner Stirn hatte sich Schweiß gebildet. Ich wollte gar nicht daran denken, wo ich gelandet wäre.
    Ich erholte mich schnell und dachte nach. Wenn mich nicht alles täuschte, hatte ich hier so etwas wie das Herz dieses unheimlichen Hauses gefunden, und man konnte dabei auch von einem bösen Herz sprechen.
    Jedenfalls hatte mich das Kreuz rechtzeitig genug gewarnt.
    Zum zweiten Mal trat ich auf die Tür zu. Jetzt natürlich vorsichtiger.
    Ich zog sie wieder ganz auf. Vor mir lag nur der offene Schacht, und der schien bis zum Mittelpunkt der Erde zu reichen, denn als ich in die Tiefe leuchtete, sah ich zunächst kein Ende.
    Ich bewegte meine rechte Hand, in der ich jetzt die Lampe hielt, und schwenkte sie hin und her. Der Strahl fuhr an den Wänden hinab und traf dann tatsächlich das Ende.
    Beim ersten Versuch hatte ich es nicht gesehen, jetzt gab es den Boden.
    Oder doch nicht?
    Ich war mir nicht ganz sicher und musste noch genauer hinschauen. Allmählich gewöhnten sich meine Augen an den scharfen Gegensatz zwischen Hell und Dunkel, denn dazwischen gab es eine andere Farbe, die mir bisher noch nicht aufgefallen war.
    Etwas schimmerte rot oder rötlich…
    Und es bewegte sich hin und her, als bestünde der Grund aus einer gallertartigen Masse.
    Je länger ich in den Lichtkreis starrte, umso deutlicher erkannte ich, dass sich auf der Oberfläche etwas befand, das auf mich wie eine Zeichnung wirkte, die jemand mit einem schwarzen Stift auf die rote Oberfläche gemalt hatte.
    Es war die Fratze, die ich auch auf der Außenseite der Tür gesehen hatte. Genau die und keine andere. Ich irrte mich nicht, da unten war sie zu sehen und bewegte sich, als ob sie

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