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1551 - Das Vampirhaus

1551 - Das Vampirhaus

Titel: 1551 - Das Vampirhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er hatte das Glas noch nicht richtig abgestellt, als der Schrei einer Frau erklang. Hoch, schrill und voller Not.
    »Das war nebenan!«, keuchte Laura und rannte schon aus der Küche…
    ***
    Harry Stahl folgte ihr auf dem Fuß. Als er die Tür erreichte, war Laura bereits ins Freie getreten. Sie stand zwei Schritte vor der Haustür und schaute nach rechts.
    »Das war bei den Hubers.«
    Mehr brauchte sie nicht zu sagen.
    Gemeinsam liefen sie die paar Meter und sahen jetzt, dass die Haustür offen stand. Die Schreie waren im Haus aufgeklungen und jetzt zu einem Wimmern geworden.
    Im Flur hockte Maria Huber auf dem Boden und presste beide Hände gegen ihre Wangen. Das zusammengedrückte Gesicht zeigte eine hündische Angst.
    Antworten konnte sie nicht geben, und so mussten Laura und Harry selbst herausfinden, was geschehen war.
    Innerhalb weniger Sekunden hatten sie die Zimmer im unteren Bereich durchsucht und nichts gefunden. Aber es gab noch eine Treppe nach oben. Sie nahmen sie mit langen Schritten und hatten sie noch nicht ganz hinter sich gelassen, als sie das Klirren von Glas hörten.
    »Verdammt!«, fluchte Harry. »Das war ein Fenster!«
    Er stieß die erste Tür auf. Ein leeres Zimmer! Die nächste Tür.
    Aber die hatte Laura aufgestoßen. Auch sie schaute in ein Zimmer.
    Schon beim Öffnen hatte sie den Luftzug gespürt.
    Hier war das Fenster zerstört.
    Was sie dahinter sah, war trotz der Dunkelheit gut zu erkennen.
    Sie sah zwei Gestalten. Eine war eine der Flugvampirinnen. Sie hatte sich einen Mann geschnappt und hielt ihn wie ein Paket unter dem rechten Arm geklemmt. Die mächtigen Schwingen bewegten sich wie zwei Vorhänge oberhalb des Rückens. Sie trugen die Flugvampirin und ihre Beute in die Dunkelheit der Nacht hinein und auf den Himmel zu, der beide sehr schnell verschluckte, sodass Harry und Laura das Nachsehen hatten.
    Stahl war in das zweite Zimmer gelaufen. Er sah noch soeben die beiden verschwinden und stand da wie vom Donner getroffen. Er fühlte sich schlecht. Wie jemand, der eine große Niederlage erlitten hatte.
    Mit einer gequält wirkenden Bewegung drehte er sich um. Er hörte Laura fluchen und leise sprechen.
    »Sie waren schneller als wir. Sie haben uns an der Nase herumgeführt.«
    Harry konnte darauf nichts erwidern. Seine einzige Reaktion war das Anheben der Schultern.
    »Dann sind die anderen Bestien auch hier«, flüsterte Laura. Sie ging zur Tür. »Ich kann mir nichts anderes vorstellen. Tut mir leid.«
    Harry Stahl blieb noch zurück. Er hörte Laura die Treppe nach unten gehen. Sie hatte recht. Es war unmöglich, dass dieser Vampir allein den Ort überfallen hatte.
    Drei weitere Blutsauger würden ebenfalls mitmischen, und da konnte man nur das Schlimmste befürchten.
    Auch er ging nach unten.
    Er fand Laura neben Frau Huber gebeugt stehen.
    Sie sprach leise, aber es war zu erkennen, dass die ältere Frau nicht zuhörte. Sie hielt den Kopf gesenkt und weinte jämmerlich.
    Harry Stahl kam sich in dieser Situation so hilflos vor, und er wusste, dass es erst der Anfang war…
    ***
    Ich betrat das Haus und glaubte, eine große, finstere und unheimliche Höhle zu betreten, in der etwas lauerte, das nur darauf wartete, mich verschlingen zu können.
    Die Reste der Vampirfrau lagen noch immer am Fuß der Wendeltreppe.
    Bleiche Knochen schauten aus Staub und halb verwesten Hautresten hervor. Ansonsten war alles so geblieben, wie ich es bei meinem Eintritt vorgefunden hatte.
    Ich drehte die rechte Hand mit der Lampe und leuchtete die ersten drei Stufen der Treppe an. Dabei fragte ich mich, ob es sich lohnte, den Turm zu durchsuchen. Ich entschied mich dagegen.
    Es gab noch genügend andere Räume, die ich durchsuchen konnte, auch hier unten. Eine Tür sah ich nicht. Dafür einen offenen Durchgang, hinter dem ebenfalls die Dunkelheit lauerte.
    Mit vorsichtigen Schritten ging ich darauf zu und folgte dem hellen Lichtfinger der Lampe. Ich gelangte in einen großen Raum, der leer war.
    Nicht ein Möbelstück, über das mein Licht glitt. Nur nackte Wände, die schmutzig aussahen.
    Ich rechnete nicht damit, dass man mich erwartete. Eine dieser Vampirinnen hatte ich erledigt, die anderen waren weggeflogen. Ich hätte hier eigentlich nichts mehr zu suchen gehabt, aber da war dieses komische Gefühl in meinem Bauch, das mir sagte, in diesem Vampirhaus den Grund für all den Horror finden zu können, und genau deshalb verhielt ich mich so.
    Auch in den folgenden Minuten fand ich keinen Hinweis.

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